Quelle: http://www.20min.ch/news/ausland/story/27365686Mit Wasserpistolen gegen den KapitalismusEinen Tag vor dem Finanzministertreffen der 20 reichsten Staaten der Welt (G-20) sind Globalisierungskritiker mit Wasserpistolen in Behörden und Unternehmen in Melbourne eingedrungen.
Sie besetzten am Freitag zeitweise die Empfangsräume von 14 Gebäuden und protestierten lautstark gegen Neoliberalismus und Kapitalismus. In einem Gebäude des Verteidigungsministeriums entstand leichter Sachschaden an der Einrichtung, wie ein Polizeisprecher mitteilte.
Bei einem Konzert der G-20-Gegner traten überraschend auch U2-Sänger Bono und Mitglieder von Pearl Jam auf. Zu einer Demonstration am Samstag werden mehrere tausend Teilnehmer erwartet. Rund um das Tagungshotel der australischen Grossstadt wurden Absperrungen errichtet, mehrere hundert Polizisten waren bereits am Freitag im Einsatz.
Im Mittelpunkt der Konferenz stehen die Entwicklung der Ölpreise, des globalen Energiebedarfs und der Zinsen. US-Finanzminister Robert Kimmitt forderte China am Freitag zu einem schnelleren Abbau seiner Wechselkurskontrollen auf. Der Kurs des Yuans müsse sich flexibler als bisher den Marktbedingungen anpassen, sagte Kimmitt. Die G-20 verbindet die sieben führenden Industriestaaten (G-7) mit den Handelsmächten Russland und China sowie Schwellenländern wie Indien, Brasilien und Südafrika. Auch die EU, die Türkei und Australien gehören der Staatengruppe an, die 90 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung, 80 Prozent des Welthandels und zwei Drittel der Weltbevölkerung vertritt. Für Deutschland nimmt Finanzminister Peer Steinbrück an den Beratungen teil.