So, frisch geduscht (endlich!) gibt es ein paar Infos mehr zu gestern. Wir waren ja schon früh vor Ort und haben nach dem einchecken im Hotel (!), die nächstbeste Bierbude in Madrid unsicher gemacht. Dort wurden dann bei praller Sonne (30 Grad) die ersten Kelche vernichtet und ein seltsames Essen vertilgt (die Karte war nur auf spanisch und die Bedienung sprach kein englisch, Weltklasse!).
Naja, nachdem wir bereits zu früher Stunde einen anständigen Pegel hatten, haben wir uns langsam in Richtung Leganes zum Stadion bewegt. Nach gefühlten dreihundert Jahren waren wir endlich dort angelangt. Das Stadion lag außerhalb von Madrid und war nur über eine U-Bahn Linie zu erreichen. Zunächst gab es den absoluten Kulturschock, da es nur grandios schlecht Metalbands zu hören gab und der Sound im Stadion eine einzige Katastrophe war (viel zu laut und Kopfschmerzen waren vorprogrammiert). Das ganze Gelände und die Organisation vor Ort waren eigentlich ein einziger Witz. Ich verstehe echt nicht, warum Pearl Jam bei diesem 4tklassigem Festival gespielt haben. Immerhin war das Gelände nicht so groß (max. 20.000 Besucher) und einen FoS Bereich, der an den Seiten offen zugänglich war, gab es immerhin auch.
Harmsdorf und Dennis haben sich erstmal regelrecht zugeschüttet und ich habe (glücklicherweise) zwischendurch ab und zu, zu einem Wasser gegriffen. Jedenfalls vergingen die Stunden und bei The Used sind wir dann nach vorne gegangen. (Was für eine Schrottkombo!)
Zum Pearl Jam Set an sich kann man eigentlich nicht viel sagen bis auf: kurz, knackig, geil. Die Dauer des Mainsets war aus meiner Sicht ein Witz (12 Songs?) und dann zwei Zugabenblöcke? Total Banane. Auf jeden Fall ging es direkt sehr heftig zur Sache und Erinnerungen an Paris wurden wach. Ganz vorne (dritte, vierte Reihe) war es übelst eng und es wurde mit allen Bandagen gekämpft. Harmsdorf der mit mir ganz vorne war, war direkt verschwunden und nach Green Disease bin ich ein Stück weiter nach hinten zu Dennis gegangen. Dort war es wesentlich entspannter und bereits nach kurzer Zeit lagen wir uns in den Armen und haben mit den bekloppten, aber sehr stimmgewaltigen Madrilenen abgefeiert. Total genial. Der erste Zugabenblock war ein Traum und der Papa und ich waren bereits den Tränen nah. Danach dann eine wunderbare Black Version, absolute Weltklasse!
Es ist richtig, dass die Band sich regelrecht durchs Set geprügelt/gehetzt hat, was ich aber persönlich nicht schlimm fand, da es ein Festivalgig war. Lediglich die Dauer war etwas ernüchternd, aber aufgrund der Qualität des Sets nicht weiter schlimm.
Insgesamt ein sehr schöner Auftakt mit einem tollem Publikum (ähnlich stimmgewaltig wie letztes Jahr in Barcelona) und Dienstag geht es hoffentlich ähnlich gut weiter.
Nach dem Konzert kam aber das eigentliche Ärgernis des Tages erst zum Vorschein und es hat nicht viel gefehlt, dass wir die Tour mit dem gestrigem Konzert vorzeitig beendet bzw. gekürzt hätten. Das was wir in der letzten Nacht durchmachen mussten, wünsche ich keinem Menschen. Daher geht es gleich weiter in Rants and Rambling. Jetzt muss ich erstmal essen.