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Man of the hour

Hajü

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Antwort #15 am: 18. April 2004 um 22:40
Horch, wie der knospige Wipfelsaum
sich sträubt, sich beugt, von Baum zu Baum;
mein Sohn, in deinen Wiegentraum
zornlacht der Sturm - hör zu, hör zu!
Er hat sich nie vor Furcht gebeugt!
horch, wie er durch die Kronen leucht:
sei du! sei Du! -

Und wenn dir einst von Sohnespflicht,
mein Sohn, dein alter Vater spricht,
gehorch ihm nicht, gehorch ihm nicht:
horch, wie der Föhn im Forst den Frühling braut!
Horch, er bestürmt mein Vaterhaus,
mein Herz tönt in die Nacht hinaus,
laut - -

Aus "Lied an meinen Sohn"  (Richard Dehmel)

Mit Suchen habe ich zur Zeit kein Glück.
Ich glaube, es ist letztlich doch nicht vergleichbar. >:( Der Vater des Songs scheint seine "Pädagogik" nicht reflektiert zu haben. Es gibt keine Hinweise. Solche Vorsätze wie der hier an der Kinderwiege geraten - dessen ist sich Dehmel durchaus bewusst - später allerdings in Vergessenheit. Dieses "Sei Du" - wendet Dehemel gegen Nietzsche, dem er trotzdem verhaftet bleibt, gegen den Georgekreis, als dessen Antipode er teilweise galt, und gegen das Publikum, die Fans, die ihn damals sehr verehrten. Heisst natürlich - der Dichter kann ziemlich ungebrochen - sich selbst verwirklichen. Oder dann, wenn später die Temperamente aufeinanderprallen, wenn der Sohn grösser wird, wird auch dieser Vater ihm Vorschriften machen (müssen). Aber ich glaube das ist noch zu "abwegig". Vielleicht gibt es bessere Zitate??. Ein Vergleich könnte allerdings schon etwas bringen

Ist nur eine Spekulation: Vielleicht ist die Formel "I am Mine" schon in diesem Vater-Sohn-Konfilikt angelegt.
Genaueres kann man sicherlich auch herausbekommen, wenn man sich die Texte anguckt, wo Figuren an den Klippen von Kinderzimmer und Schule usw. scheitern.

Ergänzung (später): Eigentlich ist das doch "witzig". Oben steht ein Sohn am Sarg des Vaters. In diesem Text hier steht ein junger Vater an der Wiege seines neugeborenen Sohnes. Beide reflektieren über das Vater-Sohn-Verhältnis.
(jetzt ändere ich nichts mehr an den obigen Postings) ;D
Hajü
« Letzte Änderung: 21. April 2004 um 18:07 von Hajü »


Hajü

  • Gast
Antwort #16 am: 19. April 2004 um 20:20
ein wenig erinnert der Text von seiner Handlung her an den Film "Cinema Paradiso" mit Philippe Noiret. Auch hier kommt ein Künstler wieder an den Ort seiner Kindheit zurück. Hier ist es der väterliche Freund Alfredo der Filmvorführer, der gestorben ist. Dann geht es allerdings tief in die Geschichte des Kinos.

H.


Offline Mindcrime

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Antwort #17 am: 20. April 2004 um 08:59


Wie ich sehe, hast du die Seite mit den Smilies durchschaut...  ;)  :D

Edit: Bin an "Thin Air" dran! Dauert aber noch ein paar Tage...
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Hajü

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Antwort #18 am: 22. April 2004 um 01:00
Da ist er: Tim Burton (mit Buch) in "Singles":

H.

[Dateianhang durch Admin gelöscht - zu alt]
« Letzte Änderung: 29. Juni 2004 um 01:22 von Hajü »


Hajü

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Antwort #19 am: 22. April 2004 um 08:46
Noch etwas: Ich bitte dies "der Vater hat schon alles richtig gemacht" oben, nicht als Lebenshilfe miszuverstehen. Hier soll nicht irgendwelche Willkür gerechtfertigt werden. Das mit der Liebe und ganzheitlichen Zuwendung - ist sicherlich in Ordnung. Wie gesagt, ist wohl viel "Temperamentsache" dabei. Und der Zweck heiligt nicht die Mittel.  
Und ein guter Vater muss nicht Pädagogik studiert haben.

Das wäre dies erst mal,
@mindcrime

Hajü

« Letzte Änderung: 05. Mai 2004 um 02:51 von Hajü »


Hajü

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Antwort #20 am: 24. April 2004 um 01:47
Hallo

Ich habe mir den Text eben noch mal angeguckt. Der ist von hoher Verdichtung, Komprimierung. Da würde es sich wirklich lohnen, die Struktur bzw. "Strukturen" ein wenig näher zu beschreiben. Ganz schön "artistisch". In der, den oben eher paraphrasierenden Darstellung(en) fällt das zu sehr "unter den Tisch". Würde sich echt lohnen, meiner Meinung nach. Man könnte so vielleicht z. B. "Modernität" aufzeigen. Aber später. ;D

H.
« Letzte Änderung: 24. April 2004 um 01:51 von Hajü »


Offline Mindcrime

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Antwort #21 am: 03. Mai 2004 um 08:59
@Hajü:

Wir kleben zwar noch an "Thin Air" ( ;)), trotzdem empfehle ich dir wärmstens, dir "Big Fish" einmal anzuschauen! Ein sehr "tiefer" Film, der auch für die Interpretation von MOTH einiges beitragen könnte. Insofern muß ich mich bei Countrygirl entschuldigen! Sie hatte vollkommen Recht mit dem, was sie hier vor einigen Tagen über "Big Fish" und MOTH geschrieben hat! Sorry!
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Hajü

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Antwort #22 am: 03. Mai 2004 um 13:53
@mindcrime!

Will das diese Woche noch versuchen, in den Film zu gehen.
Ich sag doch, die Frauen! sollten hier mehr machen.

War heute in der Stadt, Sch.. nicht mal in dem Kinozentrum da läuft er. Provinz! ;D

Hajü
« Letzte Änderung: 05. Mai 2004 um 02:51 von Hajü »


Offline nicole

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Antwort #23 am: 18. Oktober 2007 um 09:02
Ich hab den Hinweis auf Big Fish im Fernsehen mal hier her verschoben. Passt da imo besser. Falls nach dem Schauen des Film noch neue Idden zur Interpretation da sind, natürlich wieder hier rein. :D
Nächstes mal selbst nachschauen, Faulpelz! Oder neeee warte, ich suchs eben für Dich raus... ganz Pearljamlike eben. Kein Problem, lehn Dich zurück, bin sofort wieder da.