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Papst Johannes Paul II verstorben.

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Ja, kam gerade auf allen Sendern rein! Wenigstens muss er jetzt nicht mehr leiden. Ruhe in Frieden Johannes Paul 2. !
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Offline SatanClaus

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..ja, R.I.P.

So ein Leidem wünscht man Niemandem - komisch nur, das es sich diese Tage so häuft.  :(
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Offline s a r a h™

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Offline Hajü

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Daß er "geistig klar" ist, das halte ich eher für unwahrscheinlich.


Bis zum Schluss wurde gemeldet, dass er nicht im Coma war, sondern adäquat auf Ansprache verschiedener Leute reagiert hätte. Sonst wäre die Kirche ja auch führungslos gewesen. Aber ich glaub schon, dass der bis zum Schluss "klar" war. Andererseits kommt es in so einer mächtigen Institution auch nicht so sehr auf die einzelne Person an. Da gibt es genug, die ihm zuarbeiten. Die Stellungnahme zum letzten Irakkrieg hat ihn mir mächtig sympatisch gemacht. Das war richtig tröstlich. Da wurde dieser alte, gebrechliche Mann - wie man hörte - auch wieder zum Idol der Jugendlichen. Ansonsten war er für mich immer ein erzkonservativer Papst. In Polen galt er als Nationales Heiligtum, als Widerständler gegen das totalitäre System.

Da war diese Sprachbegabung und ein wirkungsvolles öffentliches Auftreten. Der verstorbene Kardinal König wurde heute abend gezeigt, er sagte in einem Interview, Papst Johannes Paul hätte schon die Möglichkeit gehabt, sich mehr zurückzuziehen, weniger zu reisen. Aber scheinbar suchte er doch auch mit seinem Leiden noch offensiv die Öffentlichkeit. Aber das gehört ja eigentlich auch dazu. Zum Leben.
 
3Sat brachte heute abend eine ganz differenzierte Darstellung dieser mehr als 25-jährigen Tätigkeit.

Hoffentlich kommt jetzt mal wieder sowas wie Johannes d. 23.

H.
« Letzte Änderung: 03. April 2005 um 01:12 von Novecento »
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Offline JustinCognito

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Man sieht das in den unzähligen Retrospektiven immerwieder. Wie sehr sich JP doch verändert hat in den letzten jahren. Wie sehr er doch von den Krankheiten gezeichnet war. Diesen Schleichenden Prozess Bild für Bild nochmal gezeigt zu bekommen hinterlässt Eindruck
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Offline Hajü

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Ich habe heute Bilder von George Bushs Statement zum Tod des Papstes gesehen. Bush und Ehefrau waren auch als Teilnehmer einer katholischen Trauermesse zu sehen. Drei mal muss es zum Zusammentreffen Bushs und JP´s gekommen sein. Wie schon angedeutet, fand ich dies Zusammentreffen, wo der schon greisenhaft und hinfällig wirkende  Papst Bush mit harten Worten die Leviten liest - und ihm hinterher noch von Busch die amerikanische Freiheitsmedallie überreicht wird. Johannes Paul hat verhindert, dass Busch seine Kriege ungebrochen als Kreuzzug der Christenheit darstellen konnte. (Im Übrigen blieb er sich da treu, hatte er ja auch schon Vater Bush´s Bombenkrieg gegen den Irak verurteilt.)

Ich schreib das jetzt nicht extra in den Fernsehthread. Die (Sonder-)Sendung "sonntags - TV fürs Leben" heute morgen im Zdf mit Gert Scobel zu dieser Papstgestalt war einfach gut und informativ. Papst, Medien und Ambivalenz, Verhältnis zur "Befreiung" in  Polen, die Menschenrechte u. die Kirche, zu Dritte Welt, zu Befreiunstheologie, zu Ökumene, zu Amerika, zu Krieg und Frieden, die Fortschritte in der Aussöhnung mit dem jüdischen Volk, (Aufnahme der diplomatischen Beziehungen, (Weg von der unseligen Christusmördertradition)...Kirche und Holocaust...Man konnte den Papst an der Klagemauer sehen usw.....). Alles wurde angesprochen mit u.a. verschiedenen Gesprächspartnern.
Als ich einschaltete war gerade Bischof Wolfgang Huber, der Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland zu Fragen der Ökumene und zur Position Johannnes Pauls in dieser Sache zu sehen und zu hören. Bei der letzten Begegnung hätte der Papst sich nur schlecht äussern können, alles sei nur etwas umrisshaft deutlich geworden. Auch die besondere Wertschätzung Deutschlands als Land der Reformation, der Wiedervereinigung (samt "Lasten") usw.

(Die Bilder davon, wie Kohl und JP zusammen durch das Brandenburger Tor gehen, hatte ich noch nicht gesehen.)

Am Schluss ging es um die künftige Perspektive. Die Dame, die das Schlusswort hatte, wünschte sich von einem neuen Papst wieder weniger Zentralisierung in der Kirche. Das war ja immer deutlich: Dieser Papst in Dialogen, in Begegnungen, seine Menschlichkeit, Authentizität, aber gleichzeitig die rigide Grenzziehung, das Festmachen der eigenen Positon der Katholischen Kirche. (Fragen der Empfängnisverhütung, das Massregeln der Befeiungstheologen, (Boff u. a. ). Nicht zu reden von U.R. Heinemann, Eugen Drewermann ... Ich empfinde das als Spagat. (Im Übrigen fallen mir noch die Worte ein Antikommunismus, Antitotalitarismus - er ist ja fast in der Nähe von Auschwitz aufgewachsen, hier wurde sein Entschluss, Theologe zu werden, begründet. Aber andererseits erscheint seine Position später bei seiner Kritik der Globalisierung und des modernen Kapitalismus ja fast wiederum links - (oder sagen wir so: an diesen Punkten hat der Konvervativismus sehr viel Sympatisches zu sagen...) Spagat....) Spagat, das könnte ein schweres Leben bedeutet haben....

Übrigens sprach Busch in seinem Statement zum Tod des Papstes wieder von der "Kultur des Lebens". (Womit sicherlich Greisenhaftigkeit und Siechtum des Papstes gemeint ist.) Da denke ich an den Rentnerstaat Florida, wo es im Falle der Pflegebedürftigkeit vor einiger Zeit nur zu einer auf zwei Jahre begrenzten Verweildauer in Krankenhaus oder Einrichtung kommen konnte, wenn der Betreffende nicht vorgesorgt hatte. Es geht dabei um Geld. Und das gehört eigentlich auch noch zum Thema (Thread) der sterbenden Comapatientin. Ich sag ja, unser Sozialstaat ist noch   :P besser.....

Die Berichterstattung gestern über das Sterben des Papstes - ich hab ARD-Tagesschau gesehen - fand ich etwas verwirrend. Und auch ziemlich oberflächlich. Eine Ursache könnte sein, dass der Vatikan selbst mit den "neuen Medien" noch seine Schwierigkeiten hat. Eine Öffnung dazu hat wohl  ebenfalls dieser Papst bewirkt.

Aber neu ist die Verwirrung da nicht. Gert Scobel zeigte zwei Zeitungen von 1958, von denen die eine den Tod Pius XII. meldete, und die andere Sonderausgabe mit grossen Lettern ein paar Stunden später verkündete, der Papst sei noch nicht tot.

Sollte in Köln die grosse Glocke zu früh geläutet haben?  >:D

H.

P.S. Und das ist auch besonders auffällig: Was war das bei Amtsantritt und die ersten Jahre für ein bärenstarker Kerl....
(in Eile...)
« Letzte Änderung: 03. April 2005 um 11:15 von Novecento »
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Offline Hajü

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Trotz meiner katholischen Herkunft und Erziehung (Milieu) hab ich da doch noch zumindest zwei wichtige Punkte vergessen: Einmal, Gleichstellung, Gleichberechtigung der Frauen bei den kirchlichen Ämtern - Fachberiff fehlt. Und das Zoelibat. (Heiner Geissler spricht bei Christiansen gerade von Priestermangel:) (man denke bei diesen Themen z. B. an Drewermann.)
Geissler spricht vom Reformstau in der Kirche. Er hat weitgehend Konsens mit dem ebenfalls geladenen Theologen Küng. Der konservativste der Gruppe bei Christiansen scheint der 25-jährige zu sein, der keinen anderen als diesen Papst kannte. (Geissler bezeichnet es vorsichtig als Skandal, dass Küng die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen wurde - und er als Haeretiker behandelt worden war. Christiansen fragt ihn, ob er einen Papst haben möchte, der weniger Medienstar, Popstar ist, dafür aber die Kirche nach innen reformiert. - Deutliche Worte....)

Die Lokalzeitung meldete heute, dass während der Erkrankung des Papstes ein vierköpfiges Kardinalskolligium die Amtsgeschäfte der Kirche vertretungsweise geführt hätten. Mit dem Tod des Papstes sind diese nicht mehr legitimiert. Ein Vertreter führt die Kirche jetzt weiter. Bis der weisse Rauch aufsteigt und es wieder heisst: "Habemus Papam!"

Auffällig war das Durchschnittsalter der Kardinäle. Es lag bei knapp über 70. Der Benjamin war mit ca 65 glaube ich der jetzige Amts-Vertreter. Ich will das garnicht kritisieren. Mit Sicherheit können Menschen - wenn sie nur gefordert werden - die Leistung erbringen. Ich will das jetzt garnicht auf so ne Schiene schieben, als ob Innovation nur von Jungen käme. Mitnichten.  ;D
H.
« Letzte Änderung: 03. April 2005 um 23:08 von Novecento »
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Ich denke das Problem, was allerdings die Päpste und ihre Politik relativ konstant konservativ hält, ist der Weg zum Kardinal... die werden eben vom Papst ernannt. Ich rechne darum nicht unbedingt mit einem sonderlichen Wechsel der politischen Ansichten des neuen Papstes. Ich denke da wird es relativ konstant weiter gehen. Man kann ja auch nicht "riskieren" 26 Jahre einfach auf den Kopf zu stellen. Wahrscheinlicher halte ich einen recht alten Papst, der seinerseits vorsichtig reformiert (was nötig ist finde ich um die Kirche ins dritte Jahrtausend zu führen, der quasi den Weg für seinen NAchfolger ebnet. Aber wir werden sehen.
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Offline JustinCognito

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Ich rechne auch mit einem Übergangspapst a la Ratzinger. Max 10 Jahre Amtszeit um die Welt bzw die Kirche langsam auf einen komplett neuen papst vorzubereiten...soll heißen einer aus Südamerika oder Afrika. Ein Weichensteller ist jetzt erstmal wichtiger als der zug 
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Offline Hajü

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Johannes XXIII war auch als Übergangspapst gedacht gewesen. Ich bin mal gespannt, ob es wieder ein Italiener wird

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Offline Mindcrime

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@Hajü:

Sehr schöne Posts von dir, die beiden da oben. Du hast vieles von dem angesprochen, was dieser Papst bewirkt hat, wie er sein Amt geführt und sein Leben gelebt hat. Wenn du das nicht geschrieben hättest, dann hätte ich es getan...

Karol Wojtyla hat (im wahrsten Sinne des Wortes) einen Eindruck in der Welt hinterlassen!


P.S.: Die "grosse Glocke in Köln" ist die Petersglocke im Dom. Übrigens die größte freischwingende Glocke der Welt. In Köln heißt sie "Decker Pitter" (Dicker Peter).
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Offline CarlosHarald

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Wie schon im Freu- und Jubelthread erwaehnt, bin ich zur Zeit in Krakau, der Heimatststadt Johannes Pauls des II. Ist echt ne seltsame Stimmung hier. Vohrin (so gegen acht) zogen jede Menge Menschen mit Kerzen durch die Stadt. War echt der Hammer, hab noch nie so viele Leute auf einem Haufen gesehen...


Offline Hajü

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@Hajü:

Karol Wojtyla hat (im wahrsten Sinne des Wortes) einen Eindruck in der Welt hinterlassen!


P.S.: Die "grosse Glocke in Köln" ist die Petersglocke im Dom. Übrigens die größte freischwingende Glocke der Welt. In Köln heißt sie "Decker Pitter" (Dicker Peter).

Eh, das freut mich aber, @Mindcrime. Du bist (als Kölner) bestimmt auch Katholik - aus dem katholischen Milieu? Gab´s nicht damals nach Höffners Tod ziemlichen Widerstand gegen den "neuen" Kardinal? Ist auch schon lange her.

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Heute kam was ziemlich komisches auf den Nachrichtenkanälen: Der Papst soll ein letztes Testament verfasst haben, welches bis jetzt noch nicht eröffnet wurde. Darin enthalten sein höchstwahrschinlich der Name eines zusätzlichen Kardinals, welchen er geheim hielt, da dieser in einem Land leben könnte wo Christen verfolgt würden. Und das stammt jetzt nicht aus so nem Wurstmagazin wie Explosiv... war glaube ich Phoenix... das dudelte so im Hintergrund als ich drauf aufmerksam wurde.

Klingt alles recht mysteriös... vor allem: was macht die Kirche wenn da drin steht dass er in Polen beigesetzt werden will... ?
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Offline JustinCognito

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Das ist shcon sehr merkwürdig alles. Die Polen wollen das herz von JP2 um es in krakau in ner Vitrine auszustellen....dann auch noch dieses Testament. Schon sehr strange. irgendwie schwirren einem da gleich wieder die ganzen Dan Browns im kopp rum..
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