Noch eine Artikel aus der regionalen Presse zum Konzert am Sonntag:
"Der Auftakt der Europa-Tournee der US-Rockband war nichts für empfindliche Ohren. Doch Dave Grohl und Kollegen konnten die 10000 Fans in der Arena Oberhausen zwei Stunden lang bestens unterhalten und glücklich nach Hause entlassen.
Man könnte die Titel ihrer Single-Erfolge, ihre Grammys oder die vielen Millionen verkauften Platten aufzählen, um die Bedeutung der Foo Fighters für die moderne Rockmusik zu unterstreichen. Oder aber man nennt einfach nur den Namen der Vorband, die am Sonntag für Dave Grohl und Kollegen die Bühne vorgewärmt hat: Die Sportfreunde Stiller sind hierzulande ja spätestens seit der Fußball-WM keine Unbekannten mehr, haben zum Auftakt der Europa-Tour der Foo Fighters ein kurzes Gastspiel in der Arena Oberhausen gegeben. Während die Sportis ein bisschen zu ehrfürchtig und verkrampft wirkten, ging es anschließend richtig zur Sache. 10000 Fans waren von den Foo Fighters hellauf begeistert.
Dabei ist Dave Grohl nicht einmal mit solch einer brillanten Stimme gesegnet wie seine Grunge-Kollegen Eddie Vedder (Pearl Jam) oder Chris Cornell (Soundgarden, Audioslave). Deshalb hat er vermutlich bei Nirvana auch am Schlagzeug gesessen, bis Kurt Cobain 1994 sein Leben und damit die Existenz der Band beendete. Grohl aber ist ein fantastischer Songschreiber. Er mixt harte Gitarrenriffs mit eingängigen Melodien mit hohem Mitgröhl-Faktor. Was ihm an stimmlichem Talent fehlt, gleicht er mit Lautstärke und Vehemenz aus.
Während Nate Mendel (Bass) und Chris Shiflett (Gitarre) ziemlich unaufgeregt ihren Stiefel runterspielen, rockt Grohl wie ein Berserker über die Bühne und wird dabei nur noch von Drummer Taylor Hawkins getoppt. Die dunkle Rockermähne des bärtigen Grohl weht beinahe ohne Pause zum Takt, streckenweise schreit er mehr als dass er singt. Man weiß daher gar nicht so recht, ob nun die Band selbst oder die Akustik der Arena Schuld ist am leicht krächzenden musikalischen Endprodukt. Das ist aber unter dem Strich auch egal. Die Foo Fighters gehen dermaßen nach vorne, dass die Fans schon während des ersten Stücks völlig von den Socken sind: "The Pretender", die erste Single und das mit Abstand beste Titel aus dem neuen Album Echoes, Silence, Patience and Grace, ist live ein absolutes Highlight.
Was dann folgt ist ein exakt zwei Stunden dauernder Streifzug durch die zwölfjährige Bandgeschichte. Die Foo Fighters spielen eine gute Mischung aus alten und neuen Stücken. Von I'll Stick around über My Hero, Learn To Fly oder Times Like These bleibt kein Wunsch offen. Am Ende gibt es dann noch ein Dreierpack aus dem vorigen Album: In Your Honor, No Way Back und Best of You. Ein furioses Finale einer grandiosen Show, die weit weniger poppig ist als es die Geigerin, der Pianist und der Triangel-Spieler als Gastmusiker vermuten lassen.
Wer Karten für das zweite der beiden Deutschland-Konzerte am Dienstag, 30. Oktober, in München hat, kann sich auf einen lauten Abend freuen."
Quelle: General Anzeiger