Auch da hast Du Recht, man hätte viel mehr draus machen können. Aber scheinbar hat man hier jeden Film ziemlich für sich geschrieben. So ist es schon ein bisschen unglaubwürdig, dass Obi Wan hier plötzlich der grosse und gute Held mit der unerreichten Kampfkraft ist. In der bewährten Parallelmontage kämpfen der Imperator und Joda zur selben Zeit.
Der schlechteste Kampf der ganzen Reihe ist der im ersten Teil zwischen Darth Vader und Obi Wan auf dem Kampfstern. Aber wo fragt heute noch jemand danach? Das ist wirklich nur ein Herumgerühre mit den Stöcken äh Lichtschwertern. Das war eben der berühmte Sir Alec, der durfte das...
Es ist eben wohl so: die Kampfkraft ist gleichzeitig die Bewährung eben jener guten oder schlechten Seite der Macht...
Es stehen hier eben zwei "Prinzipien" gegeneinander - und der - nicht nur wegen Liebe, sondern wohl wahr auch wegen seines Ehrgeizes - verwirrte und vom rechten Weg abgekommene Anekin ist eben ein leichteres Opfer... Um seine Geliebte, mit der er seine schlimmen Visionen nicht teilen kann, zu retten, lässt er sich auf den Imperator ein, wird zum Kindermörder, zum Schlächter. Der Zweck heiligt die Mittel, ist hier die Devise. Als er Obi Wan aus dem Flieger, Schiff, das sie brachte, aussteigen sieht, ist er nicht mehr in der Lage, das richtig einzuschätzen, er fühlt sich verraten, würgt sie, bringt sie, die sagt, ich erkenn dich nicht mehr, fast um. Wofür, wenn nicht für seltsame Machtträume sollte dieser noch leben. Da hat er schon verloren...
Vorher hatte er noch zum Kanzler gesagt: Die Jedi handeln uneigennützig. Uneigennützig, was für´n grosses Wort...
Das war doch auch nicht schlecht: Beide werden - wieder mal parallel - medizinisch versorgt. Er ist verbrannt, sie gebiert. Man zeigt ihr die Kinder. Sie gibt ihnen die Namen. Ihr letztes Wort aber ist das vom guten Kern in ihm. Währenddessen wird der jetzt schwarze Ritter wach: "Wie geht es Padme?" ist seine erste Frage an den Imperator. Während er seine neuen Hände abreisst, sich losmacht und erst mal alles um sich herum zerstört. Doch die hatte mit seinem Verlust völlig den Lebenswillen verloren... Nicht mals die Kinder können sie halten.... Heldenepos und Liebes"roman" ....
Und dann steht er am Fenster des Kreuzers neben seinem unheimlichen (radioaktiven
) Lehrer und sieht dem Bau des Kampfsterns zu. Ein Bild des Jammers. Was bleibt, sind leere Machtfantasien... Währenddessen gehen die Reste der Jedi auf Tauchstation und die Kinder werden "versteckt"....
H.
Ach ja, eine Sache ist mir auch zu schnell vorbeigerauscht: Der Imperator/Kanzler spricht im Parlament - die eine Figur neben ihm erinnert ein bisschen an den David Lynch-Film. Unter donnerndem Aplaus geht die Demokratie zu Grunde. Ganz demokratisch. Padme bringt es auf den Punkt. Ich glaube nicht, das George Lucas ein Freund des anderen George ist....
Teil Drei von der Rückkehr der Jedi trägt übrigens Spuren der Friedensbewegung.... Aber da sind mir zu viel Teddiebären drin...
Ach so: Ein anderes Finanzierungskonzept als bei dem Herrn der Ringe, bei dem alle Filme am Stück gedreht wurden, geht auch zu Ende. Das war noch mal Kino, das für die ganze Familie sein sollte.
Generationenübergreifend. Ich bin mal gespannt, ob es sowas noch mal wieder geben wird. Ich hab da so meine Zweifel...
Schon mit dem ersten Film "Krieg der Sterne" hatten Lucas und sein Team ein recht buntes Universum geliefert. Ich weiss garnicht, ob es das vorher schon gab, dass Blechbüchsen, die piepen oder Schauspieler, deren Gesicht man nie zu sehen bekommt, zu Sympathieträgern werden. Chewie, der Goldene Protokolldruide.... oder dieser Bösewicht, schwarze Ritter - ohne Gesicht. Das war dann natürlich dramatisch, als er im drtten Teil zum Sohn sagt, nachdem er die richtige Entscheidung getroffen hatte, wenigstens einmal wolle er den mit eingenen Augen sehen.
Dieser Film betont noch ganz besonders, wie diese lebenserhaltende schwarze Maske sich auf das verbrannte Gesicht senkt. Die Kamera guckt da durch die Augenschlitze. Das rundet sich doch.... Ebenso: Am Schluss will Joda lehren, Kontakt aufzunehmen mit den verstorbenen und in den Clonekriegen umgekommenen Jedis. Er habe einen Weg dazu gefunden. Man denke an das Bild von Luke, wo er umgeben ist von Joda, Obi Wan, und seinem Vater.