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Do the Evolution

Hajü

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Re:do the evolution referat - (mindcrime)
« Antwort #13 am: 09. Juni 2004 um 17:09 »

Zitat
@mindcrime, wenn Du das nicht für abwegig hältst, könnte man es doch in den Interpretationsthread kopieren. Oder sollte man das noch mal "schöner" und ohne den letzten Beitrag vielleicht neu angehen?. Es fehlt noch: Textarbeit.

Ob das woanders hingehört, müssen die Mods entscheiden. Wofür haben wir die denn schließlich?  ;D

Sorry, aber ich bin zur Zeit einfach nicht in der Stimmung für große Interpretationen. Nur, wie du dich wieder auf diesen Text gestürzt hast, wie weiland Norbert Siegmann auf Ewald Lienen ( ;)), nötigt Respekt ab! Ich hatte fast darauf gewartet...   :)

Sei mir nicht böse, aber ich fände es höchst interessant, mal mehr über den Hajü hinter dem Hajü zu erfahren. Mir ist aber auch klar, daß du das nicht möchtest, was selbstredend in Ordnung ist. Ich sehe dich manchmal als jemanden, der gerne barfuß läuft, mit einem Packen Bücher auf einer Holzbank im Garten sitzt und liest, in einem Batik-Shirt und kurzer Hose, mit wirren Haaren und dazu ein Flensburger trinkt. Wenn du verstehst, was ich meine... Positiv! 8)  


« Letzte Änderung: 09. August 2004 um 02:01 von Hajü »


Hajü

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Antwort #31 am: 09. August 2004 um 02:04
den Rest später - heute aber noch. Ich hab mich dazu entschlossen einfach alles zu kopieren.

H.


Hajü

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Re:do the evolution referat (Hajü)
« Antwort #14 am: 09. Juni 2004 um 17:16 »


Danke an Euch beide für die Blumen :D  . Aber bei dem Text und auch bei dem "I am mine" - und auch bei den von Dir kürzlich noch erwähnten Songs sind noch Fragen offen. ... noch Nüsse zu knacken. Z. T. waren das die Gedanken, die ich beim ersten mal Hören und Lesen von "Do The Evolution" hatte.
@mindcrime: und bevor Du noch bessere Interpretationen postest, musste ich mich erst mal hier verewigen.  ;D Und, dass der Song "erste Sahne" ist, habe ich nicht gesagt, ergibt sich wohl aber.
@RoBSon: Natürlich kannst Du das auch. Ich lauf ja hier auch schon ein paar Jahre länger herum, (hab meine Bierfläschchen, ab und zu noch lieber ein Glas Rotwein - und meinen Lesesessel....)  ;D
Ich hab auch schon überlegt, ein Bild zu posten, macht vielleicht alles einfacher.   ;  
 ;D ;D :-\
Muss mir aber erst von einem Freund die Digikamera leihen.

H.


Hajü

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Re:do the evolution referat  (Hajü)
« Antwort #15 am: 09. Juni 2004 um 18:03 »


Notiz:
Das Video gefällt mir nicht so gut wie der Song. Herausragende Stilmittel sind "Anime-Mittel" (wie schreibt man das?) und Morphing. /Eine wahre Morphing-Orgie.) Sicherlich eine Auftragsarbeit, die den Segen der Gruppe hat, bei dem die Gruppe zumindest mitgeschrieben hat. Wenn man sich einmal für Anime entscheidet, kommt man natürlich nicht mehr weg von dieser "Verkindlichung". Von diesen Kindchenschema-Gesichtern .... Vielleicht geht es dabei auch um Distanz bei der Rezeption?

Man müsste also dringend der Frage nachgehen, ob der Song dieselben Stilmittel benutzt und wenn, wo, auf welcher Ebene.

Unterschiede zwischen Video und Song herausarbeiten. Wo stellt das Video z. B. Bedeutungsverengungen her? Was wird da überhaupt gemorpht?

Genrebedingt: Wenn ein Song morphen kann, dann natürlich nicht in der Dichte wie der Zeichentrick. Aber gucken wir mal, ob diese im Trick relativ neue Erfindung sich auch im Song selbst wiederfindet.

H.


Hajü

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Re:do the evolution referat   (mindcrime)
« Antwort #16 am: 10. Juni 2004 um 19:34 »

Zitat
Zitat von: Hajü am 09. Juni 2004 um 17:16

@mindcrime: und bevor Du noch bessere Interpretationen postest, musste ich mich erst mal hier verewigen.  ;D



Danke für den Ansporn, aber mit dir kann ich definitiv nicht mithalten!  :)

Zitat
Zitat von: Hajü am 09. Juni 2004 um 17:16

Muss mir aber erst von einem Freund die Digikamera leihen.



Na dann... worauf wartest du noch?  :)

 


Hajü

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Re:do the evolution referat (Hajü)
« Antwort #17 am: 11. Juni 2004 um 10:05 »


@mindcrime - von wegen mithalten: ach Unsinn!

Von wegen Digitalkamera. Heute morgen habe ich gesehen, dass eine Supermarktkette eine Kamera anbietet, die garnicht schlecht ist. Träume ich schon lange von. Am 17. 6. E. schien auch nicht völlig abgeneigt zu sein.  ;D

Ich würde zumindest ab Deinem Zitat das Obige gerne im Interpretationsthread zu dem Song sehen. Ich glaube, die Admins können nur ganze Threads verschieben. Man könnte dann ja im anderen Tread an der Interpretation weiter arbeiten. Hier ist das doch OT. Wir können das auch selbst umkopieren.

H.


Hajü

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Re:do the evolution referat    (mindcrime)
« Antwort #18 am: 11. Juni 2004 um 14:16 »


Zitat
Zitat von: Hajü am 11. Juni 2004 um 10:05

Am 17. 6. E. schien auch nicht völlig abgeneigt zu sein.  ;D



Hm, ich habe jetzt lange darüber gegrübelt, was das wohl heißen mag...   Aber der Groschen will und will einfach nicht fallen...   :-\

Zitat
Zitat von: Hajü am 11. Juni 2004 um 10:05

Ich würde zumindest ab Deinem Zitat das Obige gerne im Interpretationsthread zu dem Song sehen. Ich glaube, die Admins können nur ganze Threads verschieben. Man könnte dann ja im anderen Tread an der Interpretation weiter arbeiten. Hier ist das doch OT. Wir können das auch selbst umkopieren.


Ich bin mir da zwar nicht sicher, aber die Admins können wohl auch einzelne Posts verschieben. Ich glaube, Admins können einfach alles!  :D  

Aber von mir aus kannst du das auch umkopieren... Hier wird`s wirklich so langsam etwas unübersichtlich.





Hajü

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Re:do the evolution referat  (Hajü)
« Antwort #19 am: 11. Juni 2004 um 18:09 »


@mindcrime

"E. schien auch nicht völlig abgeneigt zu sein."

Heisst nur: Solche Sachen kann ich hier natürlich nicht alleine entscheiden. Das Plakat hatte ich heute morgen beim Brötchenholen gesehen, als ich von der Arbeit kam. Zum ersten mal hat es mich mit der neuen Nachtbereitschaft erwischt. Schlafen auf einer komplett harten Matratze. Auch wieder eine neue Erfahrung.

Warum setzen die Admins ihre Macht dann nicht ein? Wenn wir es selbst machen, dann müssten Du oder Lucky damit anfangen, umzukopieren. Diese Posts lassen wir natürlich raus.  ;D

Hajü


Hajü

  • Gast
ein angenehmeres Thema:
Ich möchte an dieser Stelle - erst mal - einige Beispiele aus dem, was ich schon manchmal Mythen des Alltags genannt habe, einfügen, um die Passage über den Raubtierkapitalismus, (die ja noch nicht ganz klar ist) zu vergleichen. Also: Wie verständigt Hollywood sich selbst und uns über "Auswüchse" des Kapitalismus, oder des Spätkapitalismus?

Ein Beispiel habe ich schon bei der Interpretation von "Soon Forget" herangezogen: "Email für dich".
Der Bücherladen um die Ecke, wo die Kunden individuell beraten werden, wo der Spruch gilt, "sage mir was du liest und ich sage dir, was du bist", muss der Billig-Bücher-Kette weichen. Wird letztlich sehr versöhnlich dargestellt. Nach dem Motto, Wandel ist immer gut.
Bei diesem Thema weicht der Film übrigens am meisten von seiner Vorlage ab. Bezeichnend. Dass Wirtschaften dort als Spiel dargestellt wird, habe ich schon gesagt. "Es ist nicht persönlich". "Geh auf die Matratze" ist der Ausdruck für kämpferisches Engagement - auch wieder durch Film vermittelt. Was ich mich immer frage: Frank ist in dem Film der Repräsentant des Ostküstenintellektuellen neuerer Art. Heidegger wird von ihm zitiert, und das scheint wichtig zu sein: Er ist Schüler oder Anhänger von Michel Foucault. Allerdings scheint mir diese Schicht aus dem Film völlig abhebbar, entfernbar zu sein, ohne dass sich grossartig was verändern würde. Oder ist hier die Ursache für den Gebrauch der Kapitalismus-als-Spiel-Theorie zu suchen?

Später heisst es in dem Film: Du hast sie zur Sozialhilfeempfängerin gemacht. Einen Job bietet Joe ihr trotzdem nicht an, weil er nicht sieht, dass sie.... Also hier geht es wieder um das Thema Wandel und Chancen und neue Möglichkeiten, die das Individuum für sich daraus entdeckt. Kommt einer Befreiung gleich??? Amerika. Natürlich dürfen sich nur zwei völlig unabhängige Individuen zusammen tun. Darauf besteht Hollywood. Das ist der ideologische Schleier.
Alle Personen sind völlig sympatisch. Auch die drei Generrationen der Fox-Firma. Der Film stellt das, was wirtschaftlich passiert also als notwendigen Fortschritt und Erneuerungsprozess dar, den man einfach nicht so ernst nehmen muss - und ist damit völlig systemkonform, system-stabilisierend. An der Kasse im Supermarkt ist Dein wirtschaftlicher Feind wieder Dein bester Freund. Wenn man positiv denken will, eine Unterweisung in zivilisierten Umgang. Aber, wenn es an die Existenz geht - auch noch? Als ob die Legende vom Land der 1000000 Möglichkeiten jemals gestimmt hätte. An einer Stelle im Film hat sie das Messer in der Hand. Hier kann man sich das Lachen wirklich nicht verkneifen, ist wirklich witzig gemacht.

Oder "Pretty Woman"  (natürlich von 1990). Job der männlichen Hauptfigur, die im Luxus lebt, allerdings Luxus nicht geniessen kann, ist das aggressive Übernehmen und Aufkaufen maroder Firmen und Konzerne. Diese Einheiten werden dann zerstückelt, verscherbelt und zerstört. Hollywood versucht das immer als individuellen Entwicklungsprozess hinzustellen. Edwards Traumberuf wäre es gewesen, Pianist zu sein. Wegen seiner völlig zerrütteten Beziehung zu seinem Vater, dessen Lebenswerk er am Ende ebenso vernichtet hat, ist er geworden, wie er ist.
Und er ist zum Teil auch der typisch kapitalistische Asket im Weberschen Sinne.
Erst, als ihm die weibliche Hauptfigur hilft, Lieben, Leben und Geniessen zu lernen, entwickelt er Verantwortungsgefühl und wird zum Unternehmer im eigentlichen Sinne, der auch etwas herstellt, nicht nur zerstört.... und steht barfuss im Park.
Auch hier das Thema des zivilisierten Umgangs: Vergleiche das Essen mit den geschäftlichen Feinden. Am Tisch sitzen sich eigentlich Todfeinde gegenüber. Wegen der Dame und den Tischsitten, die obendrein noch zum Thema gemacht werden - geht man sich nicht gegenseitig an die Gurgel....Wirklich märchenhaft.  
spätere Ergänzung: Pretty Woman steht erzählerisch in der Tradition des Pygmalion-Stoffes. Warum beide Personen sich (angeblich) brauchen, bringt die Opern-Besuch-Scene "auf den Punkt". Edward mit seinem von der Mutter wohl ererbtem Hang zur Musik und seinem Musikstudium sitzt dort also mit seiner in rot gewandeten, bildschönen Begleiterin in der Loge. Sie hat "keinen Schimmer" von dieser Musik. Er sagt ihr, die Musik sei eindrucksvoll. Manche würden aber wohl nie dadurch angesprochen werden .... Und bei ihr kullern hinterher die Tränen. Sie ist hingerissen. Auf die Frage einer älteren Dame, wie es ihr gefallen habe, sagt sie, sie hätte sich fast eingepinkelt. So ungefähr. Da trifft also ein ursprüngliches Erleben, eine Vitalität, die unverdorben ist, auf eben diesen Edward, der durch Bildung und Kenntnisse das alles schon garnicht mehr erleben und geniessen kann. Er braucht, so stellt es der Film heraus, diesen Gegenpol, um eigentlich wieder leben zu können. (Ein Theaterstück gibt es in der Tradition des Stoffes, das eher emanzipativ ist, als dieser Film hier: "Teaching Rita".

(zurück zum Thema:)
Auf dieselbe Art verständigte sich Hollywood schon 1960 mit seinem Publikum (und sich selbst): Cash McCall (1960) von Joseph Pevney mit James Garner und Nathalie Wood. Die Hauptfigur macht denselben Job wie Edward in "Pretty Woman" - Lösung: dieselbe.

Dasselbe gilt für einen Film, den ich eigentlich sehr "süss" finde. "Hilfe, ich habe eine Familie!" Auch hier wird der Unternehmer, der das Geschäft seines Lebens machen will, indem er seine ganze Firma verkaufen will, durch Liebe, Ehe, Kind zum verantwortungsvollen Unternehmer, der auch für seine Mitarbeiter sorgen wird. Beim ursprünglichen Plan wäre die Produktion ausgelagert und fast alle Mitarbeiter entlassen worden. Der Film äussert sich schon recht deutlich zur Frage, wie man einen Unternehmer erzieht. Auch hier wird der Vater-Sohn-Konflikt, der die männliche Hauptperson belastet, im Laufe des Films "gelöst". Der Sohn erkennt die Grenzen des Vaters, er muss ihn nicht mehr übertreffen. Als sie auf der von ihr improvisierten Weihnachtsfeier sich nach ihm umsehend in der Belegschaft verschwindet, und er sie vergeblich ruft, ist klar, dass er sie nicht haben kann, wenn er den Betrieb verkauft.

Ich habe noch ein Beispiel: "Das Geld Anderer Leute" von Norman Jewison mit Danny DeVito, Gregory Peck, Penolope Ann Miller - natürlich von 1991. Den würde ich gerne etwas näher begucken.

Schon jetzt kann ich sagen, dass die Aussagen, die diese Hollywoodfilme zu dem Thema ablassen, versteckt unter Humor und verkauft mit Liebesgeschichten, eigentlich völlig unzureichend sind. Man löst das Problem auf der Ebene der Wertediskussion. Und das vergleichen wir dann noch mal mit unserem Song hier. Natürlich sind das alles Komödien. Damit ist genrebedingt schon eine versöhnliche, märchenhafte Lösung vorgegeben.
Wird weiter bearbeitet.  ;D "Das schwebt mir schon länger vor", ist jetzt allerdings in ziemlicher Hast geschrieben worden. Ich bin jetzt auch noch nicht völlig sicher, ist erst mal ein Versuch.

Kein Zufall, dass die meinsten Filme in den 90er Jahren entstanden sind. Und sie sind alle zutiefst affirmativ.
H.


Hajü

  • Gast
Re:do the evolution referat  (Hajü)
« Antwort #21 am: 15. Juni 2004 um 12:09 »



Cash McCall (1960) habe ich mir noch mal angesehen. Die Terminologie, in der die sich über Wirtschaften verständigen, hört sich um Einiges moralischer an, wirkt irgendwie natürlich verstaubt. Allerdings wird betont, dass das Vorgehen des Geschäftsmanns legal ist, trotzdem gegen einen Verhaltenskodex verstösst. Ansonsten sind die Unterschiede zu der Darstellung des Problems in "Pretty Woman" minimal. Am Ende hat der Held sich einen Trust zusammengekauft - und will Elektronik für die Rüstung produzieren. In dem Gebilde "lebt" das Unternehmen des künftigen Schwiegervaters weiter. Der Gipfel ist das entscheidende Gespräch, in dem er die Braut endgültig freit und ihren Vater vom Vorsatz des Prozesses abbringt. Hier argumentiert der jetzt ehemalige Spekulant damit, dass es dem Vater der Braut beim Verkauf und über dem Gedanken an den Profit daraus egal gewesen sei, was aus den Arbeitern würde. Er ist am Schluss gewillt, bei diesem Geschäft dauerhaft zu bleiben. Wieder bewirkt Liebe und Ehe den Wandel eines eigentlich skrupellosen Spekulanten zum Verantwortung tragenden Unternehmer. Eigentlich ein absoluter B-Film, aber irgendwie prophetisch.
Jetzt noch zu dem Danny-DeVito-Film. An dem kann man das Problem - in Kürze - noch etwas deutlicher zeigen.
H.


Hajü

  • Gast
Re:do the evolution referat  (Hajü)
« Antwort #22 am: 22. Juni 2004 um 18:05 »


Zeit ist eigentlich immer noch keine. Vielleicht morgen.

Habe mir das trotzdem nochmal durchgelesen. Diese Komödien stricken ja an dem Mythos, dass Kapitalismus oder Spätkapitalismus durch bestimmte Werte domestizierbar seien. Wertedebatte ist immer die billigste Lösung, kostet fast garnichts. In allen dieser Märchen bekommt kaputalistisches Unternehmen ein humanes Gesicht durch - die Liebe, Ehe, Familie - letztlich durch die Frau. (Die Frage nach dem Frauenbild in diesen Produkten ist natürlich noch eine ganz andere.)

Heisst natürlich, den Song in diesem Vergleich ein bisschen einzugrenzen auf das Element des Chauvinismus, das oben angedeutet wurde. Der hier Schwadronierende Ami hat mit den Frauen nichts Gutes im Sinn. Als Mittel zur Vermehrung und Fortpflanzung sieht er nur noch das Clonen. Der ist nicht mehr domestizierbar, ist ein entfesselter Weltenzerstörer - vor dem Hintergrund dieses Mythos, den wir alle auch irgendwie in den Köpfen haben, von dem wir alle uns gerne immer wieder einlullen lassen.  Oben habe ich einen Film erwähnt, der regelmässig vor Weihnachten gezeigt wird. Süss. Die Erzähltradition reicht letztlich zurück auf "Charles Dickens - Eine Weihnachtsgeschichte". (Scrooge).

Dem gegenüber ist der Song also regelrecht unversöhnlich.

Aber das muss noch modifiziert werden. Es fehlt ja auch noch ein eigentlich erhellendes Film-Beispiel aus den 90er Jahren. Hier wird die Nützlichkeit des Spekulanten für die Innovation und den Fortschritt des Wirtschaftssystems besonders hervorgehoben. (Ära Reagen)

Ferner sind für den Text - und auch das Video noch viele Fragen offen.

Noch etwas - Hollywood - das will ich nicht alles "über einen Kamm scheren". Ist oben vielleicht misverständlich formuliert. Ich erinnere mich, dass Clinton dort auch viele Freunde hat. Demonstrierte er bei seinem Amtsantritt. Das ist also komplizierter. Man denke an die letzte Oscarverleihung.

Ich weiss, der Vergleich dieser verschiedenen Welten von Song und jenen Komödien ist nicht unproblematisch. Ich wollte auch nur die Positionen und Stellungnahmen in dem einen Punkt herausarbeiten. Und ich meine, der Song zielt genau auf eine gängige Vorstellung in unseren Köpfen. Diese Vorstellung habe ich an Hand der "Mythen des Alltags" andeuten wollen.
H.


Hajü

  • Gast
Antwort #41 am: 10. August 2004 um 18:51
Wie gesagt, habe ich mich erst mal entschlossen, alles umzukopieren. Somit sowohl Wichtiges, wie Unwichtiges. Nur eine Antwort (4) habe ich vergessen. In der bedankt der Gast lbc, der die Frage gestellt hat, sich bei mindcrime. Jetzt kann ich es leider nicht mehr dazwischen quetschen.

So: Der Stand ist also, dass die Interpretation in keiner Weise fertig ist. Zumindest an einer Stelle des Textes selbst haben sich Übersetzungs- und Interpretationsschwierigkeiten ergeben. Sagen wir mal: eine unsichere Stelle.

Eine der Filmdarstellungen fehlt noch. Andererseits muss überlegt werden, ob das überhaupt Sinn macht. Zumindest muss es gekürzt werden.

Ferner fehlt noch eine vernüftige Analyse, Darstellung, Wertung des Videos.

So. Jetzt wünsche ich allen schöne Tage! :) Lasse dann so in etwa eineinhalb Wochen wieder von mir hören. Wir sind .... schon unterwegs.... :D ;D


Hajü
« Letzte Änderung: 10. August 2004 um 18:57 von Hajü »


bluemoon

  • Gast
Antwort #42 am: 10. August 2004 um 19:42
Musste das sein? Ich finde diesen Thread auf den ersten Blick jetzt sehr unübersichtlich. :-\


Offline Elrohir

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Antwort #43 am: 10. August 2004 um 23:57
Habe vor einigen Tagen endlich "Ismael" von Daniel Quinn gelesen. Ich hatte das Buch in 2 Tagen durch, konnte es kaum aus der Hand legen. Wenn man das Buch kennt, wird ziemlich deutlich, daß "Yield" unter dessen Einfluß stand.
 Hier mal ein Zitat: "Wenn die Welt für uns erschaffen wurde, dann gehört sie uns, und wir können mit ihr machen, was wir verdammt noch mal wollen. Genau. Und das geschieht hier seit zehntausend Jahren: Ihr macht mit der Welt, was ihr wollt. Und natürlich gedenkt ihr das auch weiterhin zu tun, denn schließlich gehört sie euch. Ja, sagte ich und dachte einen Augenblick nach. Das ist wirklich erstaunlich. Ich meine, man hört es zigmal jeden Tag. Die Leute reden von unserer Umwelt, unseren Meeren und unserem Sonnensystem. Ich habe sie sogar schon von unseren wilden Tieren reden hören."
Und an anderer Stelle: "Es ist wirklich so. Die Leute zucken nur die Schultern und sagen: Na ja, das ist eben der Preis, den man für sanitäre Einrichtungen, Zentralheizung, Klimaanlage, Autos und alles mögliche zahlen muß. Ich musterte Ismael kritisch. Und was sagst du dazu? Ich sage, der Preis, den ihr gezahlt habt, ist nicht der Preis der Menschwerdung und auch nicht der Preis der Dinge, die du gerade aufgezählt hast. Es ist der Preis für die Auffürung einer Geschichte, in der die Menschheit gegen die Welt antritt."
- It's Evolution Baby -
Ich laß das mal hier so stehen, denn ich krieg das mit der Interpretation noch nicht so hin. Gefühlsmäßig ist mir das alles klar, aber es dann in die entsprechenden Worte zu kleiden ... daran scheitert es noch.
« Letzte Änderung: 11. August 2004 um 20:52 von Elrohir »
Je weniger einer braucht, desto mehr nähert er sich den Göttern, die gar nichts brauchen - Sokrates

Marseille - Mailand - Berlin 2006
München - London - Düsseldorf 2007
Rotterdam - Berlin 2009
Berlin 2010
2x Amsterdam - 2x Berlin 2012
2x Amsterdam - Wien - Berlin 2014
Amsterdam 2017 (EV)
Berlin2018


Hajü

  • Gast
Antwort #44 am: 11. August 2004 um 13:25
Einen schaffen wir noch in Hut und Mantel - vor der Kreativpause in H...

Komm, @bluemoon, ein bisschen liegt das Chaos auch im Auge des Betrachters.
Möglicherweise war es eine falsche Entscheidung, das hier einfach vollständig dranzukopieren. Aber ich hatte keine Lust, mich auch noch inhaltlich jetzt damit auseinanderzusetzen. Und dass das gekürzt wird, habe ich auch drei mal gesagt.

Die wichtigen (wichtigeren) Beiträge sind: 3, 5,6,7,8,9,10,15.

Die Interpretation ist - kurz gesagt - der Versuch zu zeigen, dass der Song den Faschismusvorwurf erhebt.

Zu den Filmen: Ich geh da aus von einem in diesem Fall ziemlich simpel gestrickten Ideologiebegriff aus. Meine Behauptung ist, der Song macht Ideogiekritik, indem er auf eine in unseren Köpfen ziemlich gängige durch die Filmindustrie u. a. erzeugte Vorstellung abzielt.

Zu Quinn: Das werd ich jetzt auch mal mir angucken. Eine Frage ist, ob der Evolutionsbegriff mit dem von mir verwendeten übereinstimmt. Muss ja nicht. In welchem Verhältnis steht das Buch zum Song und zur CD? - werden wir ja sehen.

Überhaupt ist noch einiges zu lesen und zu hören. Danach werden wir hier den Thread auch wieder ein bisschen "umpflügen". Zur Zeit komme ich mir einfach zu faul und stagnierend vor.

Das Ismael-Zitat zeigt ja das Privateigentum als den Sündenfall. Natur als zur freien Verfügung stehendes Privateigentum des Menschen. Wie war das, als der Club von Rom auftrat Anfang der 70er Jahre? Wasser, Luft usw. waren ab da sogenannte soziale Kosten. Gingen vorher weder in betriebswirtschaftliche noch volkswirtschaftliche Berechnungen ein, waren für die Volkswirtschaften also nicht vorhanden, bis sie zu knappen Ressourcen wurden. Das passt scheinbar nicht dazu, ist aber im Grunde dasselbe Problem, obwohl mit Wasser, Luft, herumgeaast wurde, eben weil es scheinbar nur der Allgemeinheit gehörte - oder niemandem. Hier ist natürlich auch an die Knappheit der in langen Zeiträumen entstandenen Energievorräte zu denken, die mal eben in 200 Jahren verpulvert werden.
 
Also jetzt aber wirklich bis in 14 Tagen. ;D
Hajü
« Letzte Änderung: 11. August 2004 um 13:46 von Hajü »