Ich kann´s auch in zwei Sätzen sagen: Jemand hat die grosse Liebe seines Lebens verloren und erlebt die vollkommene Depression, was ich noch so deute, dass er eigentlich erfährt, dass die Welt im Grunde wirklich der Scherbenhaufen ist, wie es sich in dieser Depression darstellt. (Die Welt zeigt sich ohne (den notwendigen) Schleier.) Diese Depression wird dargestellt im Raum und auf dem Spaziergang. Und dann erlebt der Betreffende seine Befreiung, indem er loslässt, indem er den Willen verneint, indem er Askese "übt". Er erfährt Erlösung. Wenn die Welt ihren Kern vorher wirklich enthüllt hat, wird auch sie in dem Moment erlöst. Das ist alles.
Klar wäre auch denkbar, dass der Verlust durch den Tod der Partnerin erfolgte. Doch die ersten Zeilen deuten eher drauf hin, dass es andere Ursachen, die im Verhalten und hohen Erwartungen (den das Universum ordnenden Stern für jemanden darstellen....)lagen, gab. (Das kann wohl nicht jeder für jeden sein...) Der Verlust ist auch eigentlich Tatsache. Da wird in dem Text nicht nach dem Motto "was wäre, wenn, was würde sein, wenn", drüber gegrübelt. Eine unverrückbare Tatsache.
Im Übrigen verhält der Sprecher am Schluss sich absolut altruistisch, indem er der Geliebten das Allerbeste für das kommende Leben wünscht. Dieser Wunsch, dieser Altruismus, diese Selbstlosigkeit mag die eigentliche Ursache für die Erlösung der Welt sein. In dem Song.
Ein Liebeslied, weil es die Macht der Liebe darstellt. Eine von Liebe erfüllte Beziehung wird als das Universum ordnende, diesem Sinn verleihende Instanz dargestellt. Zweimal taucht das in dem Song auf. Einmal am Anfang in der Erinnerung, wie schön es mal war, dann am Schluss in dem Wunsch eines schönen Lebens für die verlorene Geliebte. Dann kommt noch diese Selbstlosigkeit hinzu. Und das ist die eigentliche Macht der Liebe in dem Song... Sie hat nicht diesen leichten Charakter von Illusion von Sinn. Sie hat nichts - ich weiss jetzt kein besseres Wort - Inselhaftes.
H.