Sodalla ... damit der Thread hier nicht in Vergessenheit geraet ... aktueller Filmtip ... "Eierdiebe" ... genial schwarzer Humor ... sehenswerter Film ... wenn auch aus deutschen Landen ... dafuer spielt aber mal wieder die huebscheste Schauspielerin mit, die das Land zeitlich hat ... meiner Meinung anch ...
Handlung ...
*einfachmalwoklau*
Es gibt Themen, die sind einfach nicht lustig. Krebs zum Beispiel. Filme darüber können nichts anderes als melodramatisch sein. Etwas Sarkasmus ist erlaubt, weil oft nur der Witz als letzte Waffe übrig bleibt. Aber auch das kann unangenehm pathetisch sein. Und doch: Tumor ist, wenn man trotzdem lacht. Den alten Otto-Unsinnsspruch wähnte man eigentlich bereits in der Pathologie des guten Geschmacks. Der Autor und Regisseur Robert Schwentke, der sich 2002 mit "Tattoo" ambitioniert am Ekel-Thriller-Genre versuchte, hat ihn mit neuem Leben gefüllt. Und dabei noch derbere Kalauer gefunden. Denn "Eierdiebe" handelt keinesfalls von bescheidener Beschaffungskriminalität oder Mundraub. Sondern von dem Versuch, einen amputierten Hoden aus den Asservatenkatakomben eines Krankenhauses zu entwenden. Der Krebs hat dem Studenten Martin (Wotan Wilke Möhring) das gute Stück genommen; jetzt will er sich seine halbe Männlichkeit wieder zurückholen. Das verlorene Ei steht nämlich auch für die Würde, der Martin beraubt wurde. Denn der Krebs macht normale Menschen zu Outlaws, die sich einer peinlich berührten Familie, bürokratischen Hospital-Angestellten und dem zähen Informationsfluss der Ärzte gegenüber sehen. Eine kleine Szene verdeutlicht diese Ausgestoßenheit sehr schön: Da wird Martin mit seiner blassen Krankenhausliebe Susanne (Julia Hummer) von Polizisten im Park aufgegriffen. Die deuten die Einstiche in den Armen als klare Zeichen von Drogenabhängigkeit. Robert Schwentke, der mit 27 Jahren selbst an Hodenkrebs erkrankte und sich wie sein Filmheld Martin gegen eine Total-Amputation und für eine Chemotherapie entschied, spart nicht mit drastischen Details. Wo sonst bei Siechendramen die Kamera gnädig vom Ge- und Erbrechen der Patienten wegschwenkt, hält sie bei "Eierdiebe" drauf. Aber nicht mit realistischem Aufklärungsanspruch, sondern mit kathartischer Lachabsicht. Den glatzköpfig grimmigen Leidensgenossen etwa ist es nicht zu verdenken, dass sie rund um die Uhr Splatter-Filme gucken. "Mal sehen, wie es dir ohne Beine gefällt", schallt es aus der Glotze unter fieser Kettensägenbegleitung. Die Realität im Krankenhaus, wo die Patienten zum Zeitvertreib Organpoker spielen, ist nicht viel besser. Man muss dem Tod nun mal ins Auge schauen. Schwentke tut es mit einer außergewöhnlichen Gelassenheit. Wenn bei ihm gestorben wird, dann unbemerkt und schnell. Die Tränen gehören heruntergeschluckt. Weil Mitleid noch keine Krankheit geheilt hat.
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somit ... anschauen !!!