Ja, hier nun ein paar Worte meinerseits zum Eddie-Trip von Annapurna und mir:
Völlig gespannt, was wir erleben würden, aber auch kaputt vom scheinbar endlosen Transatlantikflug sind wir am vorletzten Dienstag in L.A. angekommen. Am Mittwoch suchten wir das Long Beach Terrace Theater auf und waren gegen 14 Uhr die ersten vor Ort, welche den Hintereingang suchten
... "der" Bus war unseres Erachtens schon da, aber kein EV in Sicht. Uli hatte für ihn auch eine Surf-DVD mitgebracht, aber keiner der ab und zu draußen erscheinenden Gestalten wollte diese an sich nehmen. Karrie "Helga" Keyes, die Soundtante, würdigte uns nicht einmal eines Blickes bzw. schüttelte sie immer nur mit dem Kopf. Letztendlich ließ sich ein anderer Roadie dann doch durch Ulis Augenklimpern überzeugen
nach einem kurzem Abstecher zum "Royal Inn Motel"
trafen wir 16:30 Uhr wieder vor Ort ein und siehe da, einige Groupies warteten dort. Zu unserer Überraschung kamen nämlich noch 2 weitere, sehr ähnliche Busse, wobei EV aus dem letzteren stieg und WINKTE - zu diesem Zeitpunkt war das noch unser Highlight
...
Die Show war sehr schön, auch Glen Hansard als Support und temporärer Mitstreiter ein Volltreffer. Sehr gute Akustik, schickes Theater, nicht die allerbesten Plätze (aber es kann ja nicht jeder in der ersten Reihe sitzen, wa). EV war bei guter Stimme und vor allem bei bester Laune, sehr geschwätzig, permanent zu Witzen aufgelegt und er ließ sich nicht durch dummes Reingerufe/-geschreie beeinflussen (was den gemeinen US-Bürger nicht davon abhielt, weiterhin banal-verbal zu extrovertieren). Musikalische Highlights waren sicherlich "I'm one" (für Uli), "Picture in a frame" (für mich) und vor allem Mike McFuckingCready mit "Yellow Ledbetter"!
Nach der Show waren wir so teenage like und warteten 2 Stunden auf Herrn Vedder wieder auf dem Hinterhof (für mich immer noch unvorstellbar, dass die Uli zwischendurch gehen wollte!) ... Glen kam mal raus und plauderte, signierte und lies sich ablichten, sehr lässig der Typ, mit streunerhaftem Erscheinungsbild
... gegen 1 a.m. verließ dann EV das Theater, hier brauche ich nichts zu schreiben, just watch the video at youtube (danke an Mit-Stalkerin Anita aus Florida): Suchwörter "Eddie" "Vedder" "Long" und "Beach"
(ab Minute 1:50 kommen wir ins Spiel
auch wenn die Uli leider nicht richtig zu sehen ist)
Nach einem Day Off für alle (wir waren im "Aquarium of the Pacific" und durchfuhren nahezu jede Straße auf den Hollywood Hills) war am Freitag das Wiltern Theatre in L.A. dran: Bierchen für 14 Dollar
, viele Hollywood people, mit einer handvoll (unter anderem eine billige Barbara-Streisand-Kopie) zofften wir uns noch nach dem Gig ... "YOU DO NOT TOUCH PEOPLE IN AMERICA!" durfte ich mir mehrfach anhören. Hätten die Nasen mal während des Konzerts ihre Fressen gehalten, dann wäre Uli auch nicht "handgreiflich" geworden (@ Uli: hast du das Haargel mittlerweile von deiner Hand abbekommen?
). Für mich ist es recht schade, dass einige Songs wie "Immortality" und "Sleepless nights" (richtig unplugged!) darunter litten, aber wir waren ja vorgewarnt worden. So nervig hatte ich mir das jedoch nicht vorgestellt ... thank you fucking American idiots!!!
Die Setlist hatte einige Perlen: "Trouble", "Soon forget" (wie passend
), "Rocking in the free world" und dann sogar "Wishlist" und "Long Road" jeweils mit Djembe ... very nice
EV kam an dem Abend auch wieder raus, aber anscheinend nicht so entspannt wie in Long Beach. Wir mussten sowieso zu unseren jeweiligen Gastgebern (Uli ins reiche Marina del Rey, ich ins arme Inglewood
) und man muss das Stalken ja auch nicht übertreiben, wa ...
Einen Tag darauf ging's nach Santa Barbara (autofahren und einparken scheinen übrigens keine US-amerikanischen Tugenden zu sein!), Open Air in einer sehr schnieken Gegend ... so fuckig war auch wieder ein Großteil des Publikums, fairerweise muss man sagen, dass auch andere, besser erzogene Amis (diese allerdings deutlich in der Unterzahl) davon genervt waren.
Superschönes Outdoor-Theater, das Wetter spielte mit und auch wieder eine Setlist, die sich nicht verstecken brauchte, die Highlights hatte ich ja schon einmal gepostet. EV erzählte von der neuen Drug Policy in California, sehr witziges Statement seinerseits, mit der Erkenntnis für's Publikum, dass ohne "Mario und Hanna" der darauffolgende Song "Unthought known" nie entstanden wäre. Curfew war übrigens schon 22 Uhr und Strafen scheinen dort teuer zu sein, denn exakt um diese Uhrzeit machte er Schluss. Hier kreierte er auch das neue Wort DOUBLEFUCK, wie geil
...
Insgesamt durften wir beide bei 3 Konzerten 50 verschiedene Songs hören, das ist meines Erachtens gigantisch (in unserer Wishlist fehlten nur noch "Dead man" und "Walking the cow"). EV und Glen waren stets bei super Laune, die Akustik und Locations waren spitzenmäßig, einzig allein das Publikum der ganze Sache großteils nicht würdig, aber naja, nicht zu ändern und alles in allem tut es dem Wahnsinnserlebnis keinen großen Abbruch.
Interessant war, dass er über viele schon recht persönliche Dinge wie seine derzeitige Frau Jill, die Trennung von Beth vor 12 Jahren und 2x über Roskilde 2000 gesprochen hat. Er hat somit auch einen gewissen Entertainer gegeben, was neben der Songvielfalt jedem Konzert eine gewisse Einzigartigkeit verleiht. Danke, das war es wert.
Danke auch an Uli, wir hatten echt viel Spaß! ... and always remember:
HEY FAKHAH, OPEN THE FRIDGE AND PLAY SLOW LUKIN !!! (wir waren "erbost", immer nur die schnelle Version zu hören, so ein Mist aber auch
)