Thinktank
Wer hat sich die Methoden ausgedacht, die amerikanische - und auch englische Militärs - angeblich Militärpolizisten im Irak angewendet haben? Fotos sind ja jetzt überall zu sehen. Dort posiert man - und frau wie fürs Fotoalbum. Eine angeblich 21 jährige Soldatin hat wie eine Domina einen nackten, über den Boden kriechenden Iraker an der Leine. Einzelfälle, Entgleisungen? Einer von den Soldaten hat schriftliche Anweisung gefordert, wie denn die Gefangenen auf die Verhöre vorzubeiten seien. Die kam natürlich nicht. Bei den anderen jetzt auffällig Gewordenen hat geringes Lob schon gereicht. (übererfüllen?)
Die Fotos auf CD sind angeblich unter den Kameraden verteilt worden.
Gut, man hat Weapons Of Mass Destruction und Saddam gesucht. (So sprechen Barbaren). Oder es gab in den Köpfen eine Verbindung zwischen dem einstürzenden World Trade Center und dem Irak. Dementiert hat man das nie deutlich. Der Irakkrieg war auch Bestandteil des Kampfes (Krieges) gegen den Terrorismus. (Und das glaube ich zutiefst: Das verläuft gleichsam dialektisch. Der Krieg gegen den Terrorismus treibt den Terrorismus auch (erst?) mal hervor)
Andererseits hat man den Krieg auch legitimiert damit, dass man die Demokratie und die Menschenrechte bringen wollte. Und dann das?
Es hat allerdings Todesfälle gegeben. Und man sieht Fotos, auf denen der Gewehrkolben auf die Geschlechtsteile zielt, man sieht auch unter einem der Säcke, die einer über dem Kopf trägt, ein Blutrinnsal. Und ein Schuh ist auch noch im Bild.
Aber so simpel ist das alles nicht: Vielleicht war das doch alles in den Köpfen derer, die es gemacht haben, die humanste Lösung. Einen Gefangenen sieht man mit einer Damenunterhose über dem Kopf. Andere müssen auf das Obszönste posieren. Und dann guckt ihnen noch eine Frau dabei zu. Wahrscheinlich deren Hauptfunktion diesem Erniedrigungsprozess. Jemanden brechen, wird das wohl genannt. Ja. hier hat man wieder mal auf das Pragmatischste kulturelle Gegebenheiten ausgenutzt, um seine Ziele zu erreichen. Es hat funktioniert. Der Geheimdienst lobte, wie kooperativ die Gefangenen waren.
Wie gesagt: möglicherweise vergleichsweise human. Sonst hätte man zu physisch härteren Mitteln gegriffen. Dass die Amerikaner in Vietnam gefoltert haben, oder haben foltern lassen, ist doch bekannt, kann man doch nicht vergessen haben.
Aber trotzdem glaube ich, konnten man (die Planer) nicht ermessen, was man denen damit antat. Und das ist die Dummheit aus dem Thinktank. Die Fragestellung war und ist doch wohl: Wie bekomme ich Informationen Und letztlich ist die offene Frage: wie stelle ich die Ruhe, Stabilität endlich her. Aber das war wirklich sehr dumm, oder einfach nur eine Konsequenz dieses Krieges. Das läuft ja wie auf Schienen. Denn mit Krieg kann man keinen Frieden herstellen. Auch wenn Deutschland immer als Beispiel herhalten muss. Bei diesem Golfkrieg wurde den hieraus gewonnenen Analogien allerdings vehementer widersprochen. Seit den 90er Jahren behauptet man, dass man mit dem Frieden mit militärischen Mitteln bringen könne und manchmal müsse. Krieg als Fortsetzung der Diplomatie usw. (Eingreiftruppen hin und her, wenn sie wenigstens strategisch argumentieren würden....)
Oder man kann es so "interpretieren": Es ist, was Amerika anbetrifft, dieses bornierte Verhalten, das aus der Illusion folgt, im schon auf Erden erreichten Paradies zu leben.
Auch die Briten entsprechen wohl doch nicht der Schilderung Scholl Latours. Die Kreuzritter haben ihr Gesciht verloren. Oder zeigen ihr wahres Gesicht?
Und dann dies: Man macht diesen kleinen "Lichtern", die dachten, sie würden das machen, was von ihnen erwartet wurde - taten sie ja auch - jetzt den Prozess. Pech gehabt, (mit zuviel Ehrgeiz?) zwischen die Mühlsteine geraten.
Anstelle der Fortführung der Interpretation.
H.