Habe heute den ganzen Tag geschlafen und fühle mich
heute irgendwie um mein Leben des heutigen Tages betrogen. Scheiss- ( in jeder Beziehung unerspriesslicher)- Nachtdienst.
Ist Gott sei Dank jetzt erst mal vorbei. Deshalb habe ich auch keine Lust, in dem anderen Thread zu antworten, in dem sich irgendwie gekloppt wird.... Oder auch nicht - ist mir ehrlich gesagt heute egal.
Mal gucken, morgen oder übermorgen vielleicht. Dann müsste ich was schreiben zu irgendwelchen anthropologischen Fragen... Mensch als instinktreduziertes Mängelwesen, das archaisch und obendrein schlecht ausgestattet ist und mit dem technischen Fortschritt nicht mithalten kann.
(Gehlen - Eibel Eibelsfeld... Konrad Lorenz) - So klingt es in der Antwort da. (Ein Beispiel aus den Forschungen der Verhaltensforscher ist diese Demuts- oder Unterwerfungsgeste, die den Agressor oder im Kampf Überlegenen der gleichen Art zum Ablassen bewegt. Das funktioniert bei den Menschen nicht immer. Und die Menschen haben Werkzeuge der Aggression, mit denen ihre Sinnesorgane nicht mithalten können. Sie sehen die Opfer oft nicht)... Gehlen ... meine Meinung dagegen ....
Oder, um Pessimismus - wie ich das meine - zu erklären - in Freuds
"Unbehagen in der Kultur" nachlesen. z. B.
A b e r i c h h a b e k e i n e L u s t.
Was da von schnellem Vergessen steht, das meine ich mit Verdrängen. Das halte ich immer für ungesund... Aber ich habe heute keine Lust. Auf lange Tiraden.
Der Text von michael in dem Thread endet ja auch durchaus so, dass Hoffnung auf Besserung - durch mehr Ganzheitlichkeit - nicht ausgeschlossen wird. Also sind wir garnicht so weit auseinander. Nur das Wort Nützlichkeit gefällt mir nicht so ganz. Klingt schief. ("Was nützt mir das" ist nach Gehlen die ganz falsche Frage. Und bezeichnend für die heutigen Auflösungserscheinungen.) Aber ich bin kein Gehlen-Fan. Das war allerdings ein sehr gescheiter Mann. Ach was, ich kann meine Meinung in einem Satz sagen: Ich halte die menschliche Natur für immens formbar. Der Mensch ist weder von Geburt aus gut, noch böse. (Rousseau, Hobbes - beide werden übrigens zur Aufklärung gerechnet!!!!, nicht wahr, @michael?). Am Anfang ähnelt er (in der Beziehung) einfach einem unbeschriebenen Blatt. Die Rousseausche Position ist allerdings schon sehr sympatisch, gebe ich zu. Schluss jetzt...
So. Ein Buch ist mir eingefallen, das vielleicht passen könnte:
Von Thornton Wilder:
Die Brücke von San Luis Rey
OT The Bridge of San Luis Rey OA 1927 DE 1929Form Roman Epoche Moderne
"In seinem Roman Die Brücke von San Luis Rey behandelt Thornton Wilder die Frage, ob das menschliche Leben Zufall ist oder ob ein göttlicher Plan dahinter steht. Wie in einer Versuchsanordnung führt Wilder fünf Schicksale zusammen. So entstand sein humanistisches Glaubensbekenntnis, das eine Religion ohne Dogmatismus entwirft. Geschult an seinen literarischen Vorbildern Henry R James und Marcel R Proust, verknüpft Wilder Tiefsinnigkeit mit sparsamem Ausdruck, Poesie mit exakter Beschreibung."
(nach Amazon zitiert)
Ähnlich wie in manchem Katastrophenroman werden verschiedene Schicksale und Personen eingeführt, quasi in/als Parallelmontage. Alle Handlungsstränge kommen zusammen und enden auf der einstürzenden Brücke. Ein wunderschönes Buch. Es könnte Antworten beinhalten zu Fragen, die die Naturereignisse wieder mal aufgeworfen haben könnten.
Albert Camus, "Der Mythos des Sysiphos" und "Die Pest" werde ich mir jetzt auch mal heraussuchen und endlich mal lesen. Und den Thornton Wilder Roman. Die ersten beiden Bücher könnten auch was mit einigen Texten von Eddie Vedder zu tun haben. Aber da bin ich noch unsicher.
Vielleicht schreibe ich noch mal hier was drüber. Ich bin mal gespannt, ob sich wegen des Ereignisses bei den Intellektuellen was tut, oder ist die Naturkatastrophe einfach zu weit weg?....
Hajü