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Setlist Buffalo, 2. Mai 2003

Offline jobst

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am: 03. Mai 2003 um 09:28
Set List: Love Boat Captain, Brain Of J, Hail Hail, Save You, Corduroy, Small Town, I Got Id, Even Flow, Faithfull, Deep, Given To Fly, Spin The Black Circle, Wishlist, Green Disease, Insignificance, Black, Go;
1st encore: Free Jazz, Driven To Tears, Better Man, Crazy Mary, Do The Evolution, Alive;
2nd encore: Soon Forget, Smile, Fortunate Son, Sonic Reducer, People Have The Power;
3rd encore: Baba O'Riley, Yellow Ledbetter

Lots of Covers....
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Offline JustinCognito

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Antwort #1 am: 03. Mai 2003 um 13:37
und Smile *freu*
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Offline bettaman

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Antwort #2 am: 03. Mai 2003 um 13:39
aber Bushleager wollten sie scheinbar nicht wieder riskieren!
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Offline JustinCognito

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Antwort #3 am: 03. Mai 2003 um 13:48
aber Bushleager wollten sie scheinbar nicht wieder riskieren!

siehe dazu den Thread im allgemeinen Forum
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Offline Abi

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Antwort #4 am: 04. Mai 2003 um 05:54
Pearl Jam Konzert- Buffalo ‘03

Norfolk, VA— 2 Mai, 6 Uhr frueh.
Sau muede und mit einem breiten Grinsen begeb ich mich Richtung Security Office von meinen College. Der Wagen steht bereit, der Officer sitzt hinter dem Lenkrad, es kann losgehen!!!! Am Flughafen angekommen und die 11. September Sicherheitsvorkehrungen ( Schuhe und Socken ausziehen, Guertel ausziehen usw.) ueberwunden, fliege ich von Norfolk, VA nach Baltimore. Nach einem gemuehtlichen Fruehstueck, nehme ich den Anschluss nach BUFFALO!!!

Buffalo, NY—2 Mai, 12 Uhr Mittag.
Wer sich jetzt denkt, super es ist Mittag und der Gig faengt erst um halb acht an und da
ist ja noch massig Zeit, der irrt. Wenigstens wenn man Geld sparen will und nicht mit dem Taxi fahren will. Ich gehe zur Bushaltestelle, die ausnahmsweise dirket neben dem Ausgang ist, und schaue auf den Fahrplan. Naechster Bus: in 1 ½  Stunden!!!! 6 Kippen weniger und nach einem Sandwich und ner Cola, kommt der Bus angerollt. Einmal downtown bitte—macht $1.45. Wer wirklich die Menschen von Amerika kennenlernen will, der soll Bus fahren. Kein Fernseher und kein Urlaub nach Miami kann sowas bieten. Jedenfalls sieht man dort nicht wie der normale/arme Amerikaner sein duerftiges Dasein fristet. Der Bus faehrt durch ein endloses Armen/Arbeitervirtel, die sich am Rande der Innenstadt befinden. Schwarze, Weisse, sogar ein Mann aus Equador sitzen in dem Bus und unterhalten sich. Ein Schwarzer unterhaelt sich ganz locker mit dem Busfahrer wieviel Marihuana er ihm heute verkaufen soll und zu welchem Preis. Keinen stoerts, keener ist ueberrascht. Einer berichtet wie sein Neffe mit ihm zum Baseball gehen wollte, doch er passen musste, da er mit ner Knarre und Dope rumlief. Ich bin froh das ich nicht das Taxi genommen hab. Durch so eine Busfahrt erlebt man was von der Welt. Ich war fasziniert wie das soziale Milieu seine Geschichten selber schreibt. Ohne TV und ohne Klischees. Rechts und links huschen zerfallene und zu tiefst heruntergekommene Haeuser vorbei. Fast alle Fenster sind vergittert und Fasaden broeckeln ab. An jeder 2 Ecke sind Grafities, und meist steht einfach R.I.P.. John, Colly, Rob, Jessy usw. da Einige Haeuser haben gar keine Waende mehr. Es ist nicht gefaehlich. Aber anders wird mir dabei schon.

Ich bin in einem Vorort einer einigermassen grossen Stadt, der sich in dem Land befindet, das angeblich den hoechsten Lebensstandart der Welt hat. Spaetestens da muss sich jeder fragen was hier eigentlich vor sich geht. Die Reichen wollen gar nicht sehen das sowas existiert. Sie leben in ihrer sauberen Nachbarschaft und klammern den Grossteil der Gesellschaft aus. Ein weiser Mann, der bei General Motors(GM) als Mechaniker arbeitet, sagt zu mir als der Bus zunehmend leerer wird, was sollen wir machen?, wir muessen tun was wir tun muessen. Sehr viel Zuversicht ist nicht in seinen Augen. Wir kamen ins Gespraech, als ich mir notizen machte fuer den Bericht, den ich hier tippe. Er war sehr interessiert und erstaunt, dass ich sowas schreiben wollte.
Nachdem er ausgestiegen ist und Richtung Arbeit stapft, lese ich ironischer Weise die New York Times(NYT): “Bush presents new tax cuts.” Die US Wirtschaft geht seit 3 Jahren bergab. Gut zum Teil, weils sichs ausgeboomt hat. Aber dann lese ich das. Sogar die NYT wettert gegen Bush, er beguenstige die Reichen. Bei der naechsten Steuersenkungen profitiern wieder mal die Besserverdienenden. Wer unter $10 000 im Jahr verdient, bekommt im Schnitt- Achtung IM SCHNITT: $ 1FUCKING US DOLLER! mehr! Gut die Armen oder die niedrigeren sozialen Schichten haben auch nicht sonderlich grosse steuerliche Belastungen, aber im Vergleich zu einem der $1Million verdient, der nach diesen Steuersenkungen sage und schreibe $90 000 mehr in der Tasche hat, ist das Volksverarschung.
Sauer und ohne ein komisches Gefuehl mehr zu haben steige ich aus und gehe zu meiner Jugendherberge.  Viel Zeit blieb nach dem 1  1/2 Warten am Flughafen nicht mehr. Ich wollte mindestens 3 Stunden vorher bei der Halle sein. Nach dem einchecken kundschafte ich die Innenstadt aus.Banken dominieren und Hochhaeuser. Nach einem relativ spaeten Mittagessen mach ich mich zu Fuss auf den Weg zur Halle.
Als ich ankam bot sich mir ein zu erwartendes Bild. Es war 4 Uhr und um halb acht sollte der Gig starten. Eine Schlage ist dort, nicht zu fassen. Wo doch die Karten reserviert sind. Ich sehe einen Deutschen. Zumindest hat er eine Bundeswehrjacke an. Als sich herausstellt, das er die von nem Kumpel aus Wiesbaden hat, stell ich mich ganz hinten an. 2 Stunden spaeter und endlich mit meinen Karten stell ich mich gleich in die andere Reihe um in die Arena zu kommen.
Eine weitere halbe Stunde vergeht. Endlich macht die Security auf! Endlich bin ich drinnen! Menschenmassen stroemen rein, Euphorie macht sich breit, es wird rumgeschrien, ein echter Wahnsinn. Als sich die erste Flut legt, erkenne ich den ersten Fan Shop. Sofort kaufe ich das Tour Shirt. Es gibt 2 Ausgaben. Das klassische Schwarze mit den beiden Skeletten drauf. In gold und hinten die Tourdaten. Das andere ist weiss und hatte eine Vogelscheuche vorne drauf und hinten einen Raaben, beide Schwarz. Ein Rotes Kreuz ist noch in der Mitte plaziert. Ich entscheide mich fuer das schwarze. Das Weisse gefaellt mir weniger. Ein Highlight ist eine Muetze. Sie ist schwarz und oben ist die goldene Krone von den Skeletten drauf, dem Motiv dieser Tour. Sie gehen weg wie die warmen Semmeln. Natuerlich gibt es noch andere Artikel, aber ein Student hat nunmal kein Geld.
Ich gebe es nur ungern zu aber ich muss mich mit 3 Budweiser zufriedengeben. Bier, in dem Sinne gibt es nicht. Waehrend ich gemuehtlich meine Biere trinke, geschiet eine eher absurde Szene. Ein Schwuler bietet mir seine Dienste an. Er wuerde in Reihe 35 sein, falls ich Lust haette. Er ist voll aufdringlich. Ich sag ihn er soll sich verpissen. Perverse, die ihren Kick durch sowas suchen, indem sie Leute bei Veranstaltungen treffen haben fuer mich einen Schaden. Sauer zieht er ab.
Ich trink mein Bier Nummer 3 aus und betrete den Innenraum. Da ich beim Ten Club bin, hab ich ne Innenraumkarte. Das bloede is ja das alles bestuhllt ist. Als ich meinen Platz erreiche, kam mir schon der erste Geruch von Grass entgegen. Ich hab nen ziehmlich guten Platz und zu meiner Freude stehen alle. Kein Schimmer von gepflegten Zusammensitzen. Geil!!! Ein ueberdimesionales Sparta Leintuch haengt als Hintergrundbild auf der Buehne. Daemmriges Licht und eine wunderschoen beleuchtete Buehne. Zudem eine riessen Halle. Ich blicke nach oben und sehe die 3 verschiedenen Zuschauerraenge. Die Halle hat sich noch nicht so gefuellt. Trotzdem krieg ich eine Gaensehaut—GEIL !!!!!!! EINFACH GEIL!!!!!!! Ich hab es geshafft, ich bin in der Halle!  



So. Das war erstmal der 1 Teil. Ich werd jetzt pennen gehen. Ich werd den 2 Teil morgen posten. *uebergluecklichinsbettfaellt*


Offline jobst

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Antwort #5 am: 04. Mai 2003 um 12:39
Cooler Bericht, danke!!!! Mal sehen was Teil 2 bringt  :D
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Raff

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Antwort #6 am: 05. Mai 2003 um 00:06
Hey Abi, ich hoffe es geht Dir gut, freue mich schon auf Teil zwei...!


Offline bettaman

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Antwort #7 am: 05. Mai 2003 um 08:19
Sowas nenn ich mal wirklich "Fanview"! - bin schon gespannt auf Teil 2!
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Offline breakmyfall

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Antwort #8 am: 05. Mai 2003 um 10:46
beim lesen, wird man ja richtig neidisch. ich sitze in meinem (viel zuheissen DG-Zimmer) und muss für die Prüfung pauken...

als bwl-lerin kann ich mir nur die anmerkung zur bush-reform nicht verkneifen. unabhängig davon, was ich von governor bush jr. halte, kann ich dieses gerede von sozialer gerechtigkeit und arm vs. reich nicht mehr hören. sogar die vernünftigsten wirtschaftsblätter scheinen jetzt ein gewerkschaftsbuch in der tasche zu haben.
wenn es um die ökonomische effizienter verteilung von ressourcen geht, kann die frage gerecht oder nicht gerecht überhaupt nicht auftauchen. es gibt nur was richtiges, oder die ressourcen werden fehlgeleitet bzw. falsche anreize gesetzt, s. subventionen, hohe sozialhilfe für arbeitsfähige etc.

die entlastung des faktors kapital (im volksmund reiche) entschärft folgende probleme:
eine viel zu niedrige sparquote, die v.a. den usa mittelfristig zum verhängnis aufgrund der überschuldung werden wird
faktor kapital ist im verhältnis zu faktor arbeit entgegen den vorurteilen viel stärker belastet, aufgrund von dividenden/zinssteuern/vermögenssteuern,
besteuerung von zinsen etc. stellt eine doppelsbesteuerung dar. mein arbeitseinkommen wird ja schon genug besteuert.
amerikaner oder auch die deutschen müssen mehr sparen, z.t. wegen der ständigen überschuldung, andererseits der tatsache, dass die renten (entgegen der beteuerung der politiker) überhaupt nicht sicher sind. zudem könnnen die banken die ersparnisse den unternehmen als investitionen zur verfügung stellen.
fazit: usa wird durch die steuersenkungen für ausländer noch attraktiver. frisches realkapital wird ins land transferiert.
dann haben auch die "armen" was davon...
 die europäer können nur reagieren, wenn sie ähnliche reformen auf den weg leiten. nicht wenn es wie die regierung vor hat: zinssteuern und kursgewinnsteuern zu erhöhen. mittelfristig würde es nur zu folge sein, dass kapital aus deutschland abgezogen wird, und die steuern nur noch die nicht-mobilen und beamte tragen müssen....
soviel zum thema...


Offline jobst

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Antwort #9 am: 05. Mai 2003 um 18:01
sogar die vernünftigsten wirtschaftsblätter scheinen jetzt ein gewerkschaftsbuch in der tasche zu haben.

? Welche Zeitungen liest Du? Ich kenne kein einziges Wirtschaftsblatt in Deutschland, dass die Gewerkschaften nicht verteufelt. Völlig zu Unrecht wie ich finde. Wenn ich allein an die letzte Handelsblatt-Serie zu Fesseln im Arbeitsrecht denke.... mein Gott, war die schlecht recherchiert und polemisch. Lauter Unwahrheiten und Widersprüche.

Zitat
wenn es um die ökonomische effizienter verteilung von ressourcen geht, kann die frage gerecht oder nicht gerecht überhaupt nicht auftauchen. es gibt nur was richtiges, oder die ressourcen werden fehlgeleitet bzw. falsche anreize gesetzt, s. subventionen, hohe sozialhilfe für arbeitsfähige etc.

Naja, so schwarz und weiß ist es leider nicht. Wenn es nur ein richtig und ein falsch geben würde, hätten wir schon lange keine Probleme mehr. Natürlich werden teilweise Ressourcen fehlgeleitet, aber man sollte sich auch vor Augen führen, welchen gesellschaftspolitischen Sinn diese Investitionen haben. Die Gesellschaftspolitik ist mindestens so wichtig wie die Wirtschaftspolitik, leider wird sie aber immer mehr in den Hintergrund gedrängt, da die Wirtschaft ihren Einfluss auf die Politik im Gegensatz zu früher noch extrem verstärken konnte.

Zitat
faktor kapital ist im verhältnis zu faktor arbeit entgegen den vorurteilen viel stärker belastet, aufgrund von dividenden/zinssteuern/vermögenssteuern,
besteuerung von zinsen etc. stellt eine doppelsbesteuerung dar. mein arbeitseinkommen wird ja schon genug besteuert.

Andererseits muss man sich aber auch die Frage stellen, ob dass im Umkehrschluss bedeuten muss, dass jemand, der nur aus Zinsen Einkünfte erzielt, überhaupt keine Steuern mehr zahlen muss.

Zitat
amerikaner oder auch die deutschen müssen mehr sparen, z.t. wegen der ständigen überschuldung, andererseits der tatsache, dass die renten (entgegen der beteuerung der politiker) überhaupt nicht sicher sind. zudem könnnen die banken die ersparnisse den unternehmen als investitionen zur verfügung stellen.

Wozu ist das nötig? Die Banken hatten noch nie ein Problem damit, Geld rauszuhauen. Gerade die Banken sind doch mit schuld an der Misere, weil sie Investitionen gefördert haben, die gegen jegliche wirtschaftliche Vernunft gesprochen haben.

Zitat
fazit: usa wird durch die steuersenkungen für ausländer noch attraktiver. frisches realkapital wird ins land transferiert.
dann haben auch die "armen" was davon...

Das glaubst Du jetzt nicht wirklich, oder? Kein "Armer" sieht davon auch nur einen Cent.

Zitat
die europäer können nur reagieren, wenn sie ähnliche reformen auf den weg leiten. nicht wenn es wie die regierung vor hat: zinssteuern und kursgewinnsteuern zu erhöhen. mittelfristig würde es nur zu folge sein, dass kapital aus deutschland abgezogen wird, und die steuern nur noch die nicht-mobilen und beamte tragen müssen....
soviel zum thema...

Also, bei den Kursgewinnen versteh ich das Steuerloch noch weniger als bei den Zinsen. Da verdienen Spekulanten Millionen an der Börse und tragen überhaupt nichts zum Allgemeinwohl bei? Die Erklärung musst Du mir noch liefern. Da zieht auch das Argument der Doppelbesteuerung nicht mehr.

Im übrigen kann man gerne über Leistungskürzungen bei Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern nachdenken. Aber doch bitte erst, wenn auch jeder Arbeitswillige eine Arbeit bekommen kann. Wenn aber sowohl Jugendliche keinen Ausbildungsplatz bekommen und über 50jährige ebenfalls nicht mehr eingestellt werden, wird dieses Vorhaben mehr mittelbare Kosten verursachen als es einspart.

So, das war jetzt völlig off-topic, der schöne Thread ist zerstört. Tut mir leid.
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Offline Abi

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Antwort #10 am: 06. Mai 2003 um 03:48
Teil II.
Ich unterhalte mich eine Weile mit den Leuten um mich herum. Interessanter Weise stelle ich fest das viele verschiedene Alters und Gesellschaftsgruppen unter dem Publikum sind. Alte und Junge, Schwarze, Weisse, Arme, normal etalblierte  Ehepaare, die sich einen schoenen Abend machen, aber auch Punks und 50 jaehrige “Hippie-Alt Rocker”. Dies zeugt doch, dass Pearl Jam nach wie vor Massen anlockt, egal welchen Ursprungs. Ploetzlich taucht Eddie auf!! Die Crew baut noch die letzten Sachen fuer Sparta auf, aber Eddie laesst es sich nicht nehmen und begruesst die Fans. Auf einen Schlag steht das Publikum und das Kreischen und Jubeln erfuellt die Halle. Er spielt ein Lied mit seiner Gitarre und verlaesst unter Eddie Eddie Rufen wieder die Buehne. Die Vorband Sparta betritt die Buehne. Viele Fans bleiben stehen, aber der Grossteil bliebt sitzen, geht aufs Klo oder holt sich noch ein “Bier”(Budweiser-bitte bestaetigt mir meine These das Bud kein Bier is!!). Ich setze mich wieder und musste erstmal verarbeiten das Eddie einfach so rausgekommen ist, uns begruesst hat, ein Lied gesungen hat und einzele Leute in der ersten Reihe die Haende geschuettelt hat. Sparta ist gut, aber zu einheitlich. Nur schnelle und monotone Lieder.Fast keine Melodik. Nach einer knappen halben Stunde verlassen sie die Buehne. Lustig ist, wie der Saenger bemerkt, dass die Band zwar von Texas sei, es aber ausser Bush und seinen Kumpanen auch noch normale Menschen dort leben. Danach folgt der obligatorische Umbau und das Pearl Jam Equipment wird aufgebaut. Ich nutze die Zeit um mir noch n Bier zu holen und das Klo zu checken. Als ich zurueck komme, war die Stimmung schon ziehmlich gut. Die Raenge fuellen sich und die Technik steht. Alles bereit, aber Pearl Jam laesst sich wie immer etwas Zeit.

Auf einmal tut sich was am Aufgang und ganz langsam betreten Eddie, Stone, Jeff und Mike die Buehne. Matt klettert von hinten drauf und als alle fertig waren kam Boom. Dadaurch das ihre Bewegungen alle ganz langsam waren, wechselt die laute, euphorische Stimmung in leise, angespannte Atmosphaere. Eddie wandert die Buehne entlang und auf einmal setzt Boom ein!- Love Boat Captain!!!!! Auf einen Schlag ist die “Andacht” weg und und die Stimmung ist wieder da. Wie immer singen alle gleich mit und als LBC vorbei ist, habe ich das Gefuehl, das es eine verdammt gute Show werden wird. Die grosse Hintergrundleinwand ist neu. Die Farben brechen sich, wie bei den Kinderbildern, bei denen eine Plastikschicht drauf ist und je nachdem in welchem Winkel man das Bild haelt veraendert sich das Bild. Wie eine Art Daumenkino. Die Leinwand ist jetzt plastischer. Viel Zeit um ueberlegen bleibt nicht. Brain of J. kommt. Es haelt keinen mehr an den daemlichen Klappsitzen. Jeder rockt ab und die Gaenge fuellen sich. Die Security haelt die Not Wege frei, aber alle anderen Geange sind jetzt voll. Ich werde jetzt nicht jeden Song aufzaehlen, d.h. aber nicht das er schlcht oder langweilig war. Ich weis nicht wie es den anderen Fans ging, aber ich bin in einer Art Trance. Ich nehme meine Nachbarn nicht mehr wahr. Ich denke bei mir staut sich immer alles auf. Ich sehe Pearl Jam nicht so oft und dann kommen die ganzen Emotionen auf einmal raus. Das macht es warscheinlich so krass. Ich kann es nicht glauben dass die Jungs einfach dort auf der Buehne stehen. Ich singe jedes Lied mit, wie eigentlich jeder. Save You ist so richtig geil. Gluecklich bin ich ueber Faithfull, dass sie den Song wiederendeckt haben, Spitze! Dann kommt Deep. Die Halle tobt. Wunderschoen ist Given to Fly. Eddie hat das Lied mit Gesten unterstuetzt. Er ahmt die Friedenstaube nach, er ist generell gut drauf und animiert Leute zum mitsingen. Nach der Textzeile: oh, oh, oh... he's flying, whole!high! wide! oh... "bervor der Text mit :he floated back down cause he wanted to share"
macht er eine 3/4 Drehung um die eigene Koerperachse und laesst sich nach hinten fallen. Er dreht sich vom Mikro praktisch nach hinten weg, was zum Intrumental Part unheimlich gut passte. Eddie ist in seinem Element! Bei der Textstelle:by faceless men, well fuckers...he still stands"  Kommt das obligatorische double Fuck You!
Einmalig ist Wishlist. Ich denke mir das werden sie bei den anderen Gigs auch gemacht haben, aber dennoch super. Eine Discokugel wird ueber die Buhne von oben heruntergelassen. Die ganze Halle und die Buehne werden mit weisslichen Lichtfetzen bedeckt,die von der Discokugel reflektiert werden , zudem dreht sich die Kugel. Ich bin sowieso schon so hin und weg, doch nun wird mir auch schwindlig. Diese Lichtfetzen kommen und gehen. Ich richte meinen Blick auf Eddie, um nicht umzukippen. Suche einen Fixpunkt. Er steht da, umklammert das Mikro, und ist in das Lied versunken. Wunderschoener Anblick!! Am Ende singt Eddie : sometimes I wish that I was Mike, sometime I wish that I was Boom!! So geil!! Schon jetzt faellt mir auf das unsere Jungs nicht nur einfach die Lieder spielen, aber auch viel improvisiert und viele Solos eingebaut werden. Dies ist z.B. bei Wishlist der Fall. Was bei den Bootlegs ja nicht so rueberkommt ist, dass praktisch die ganze Halle immer mitsingt. Persoenlich bin ich froh das sie Green Disease gespielt haben. Das emotionalste Lied war Black. So oft gehoert, aber immer wieder schoen und beruehrend. Eddie ist selber emotional mitgenommen  Wie in Trance steht er auf der Buehne. Am Ende wo Eddie immer nur ganz hoch da da da da da da daaaa singt, steigt das Publikum mit ein und ueber nimmt den Part von Eddie. Es singt, die Haende sind oben und auf Ed gerichtet. Der steht auf der Buehne und blickt auf die Menge. Einfach irre geil. Nach Go scheint das “offizielle” Konzert zu ende zu sein. Es folgen viele Cover Versionen. Der Free Jazz war lustig. Nach der kurzen Pause postieren sich Ed, Stone, Mike und Jeff vor Matt und spielen eine wirklich kurze, gewagte Improvisation. Ich weis nicht ob das der Free jazz is, den ich jetzt erwaehnt habe, ich muss mir erst das Bootleg bestellen.  Bei Betterman meint Eddie die Fans sollen das Lied singen. Dies geschieht auch am Anfang, aber nach einer Weile steigt Ed mit ein und alle singen das Lied zuende. Crazy Mary ist live einfach am geilsten. Jeder singt mit, genauso wie bei Alive und Driven to Tears. Do the Evolution ist auch wieder klasse. Die Lichter sind bei jedem Song gut ausgewaehlt, so auch bei DTE. Als die Stelle:   there's my church, i sing in the choir hallelujah... hallelujah...  Wird die Szene in blutrot getaucht. Lustig ist die Szene als Ed nach der 2. Pause wieder rauskommt und meine es gibt da sowas das nennt sich curfew, in Hallen wie dieser muss man eine saftige Geldstrafe bezahlen wenn man ueberzieht. Die Fans reagieren mit Buh Rufen. Dann meint er, der Grund aber, warum er so seelenruhig dastehe ist, weil er grad mit den Jungs hinter der Buehne geredet hat und Mike muss oder viel mehr will zahlen. Nach dem allegemeinen Lachen, toenen Mike Mike!! Rufe druch die Halle. Ed kommt wieder mit einer Bill Gates Maske!! Wie schon mit der Bush Maske, tut er sie auf einen Staender und schaut sich grinsend die Maske an. Dann meint er, wie klein Gates doch eigentlich ist genau wie sein Penis. Da kann Bill Gates ja nix dafuer, weil der Mikrostaender halt nicht so gross ist. Aber trotzdem saugeile Aktion. Die Maske hat auch keine Brille, da meint Ed: Oh! Er hat jetzt Kontaktlinsen. Schliesslich singt er auf seiner Ukulele Soon Forget. Bevor er singt, nennt der den Namen seiner Ukulele. Ich  verstehe nicht wie sie  heisst, aber er klingt aber so aehnlich wie Buhh. Alle rufen den Namen, aber es klingt wie gesagt nach Buh Rufen. Eddie meinte dann grinsend warum man seine Uke ausbuht. Weil sie schwarz/weiss ist und nicht rot, blau, weiss…..  Danch kommt fuer mich der Hammer des Abends. SMILE!!!!! So lange nicht gehoert und doch so ein geiler Song. Sonic Reducer und People Have The Power sind super!! Bei People have the power bittet Eddie eine schwarze Frau auf die Buehne. Sie stand irgendwo weiter vorne. Sie sollte den Text halten. Am Ende durfte sie mitsingen und Ed hat mit ihr Ruecken an Ruecken gesungen und getanzt.Ich war froh bei nem Gig zu sein, der auch seltene Lieder hat. Nach der dritten Pause, jeder dachte schon es ist aus, kommen sie doch wieder auf die Buehne und  Eddie meint, dass ihm Mike leid tue, aber jetzt spielen sie doch noch ein paar Lieder. Zwei folgen und bei Baba O’Riley bin ich so froh das ich auch mal “don't cry, don't brace your eye it's only teenage wasteland”  live mitsingen durfte! Beim letzten Lied Yellow Ledbetter gehen die Lichter an. Alle singen das Lied zuende und als die letzten Toene verhallen, bedankt sich Ed bei den Fans und die Jungs verlassen ziehmlich schnell die Buehne. Matt und Stone waren die ganze Show ueber sowieso sehr ruhig. Mike und Ed gingen voll ab. Ich war auf der Seite von Mike! Er hat sich immer wieder zu den Fans gewant und Augenkontakt gesucht. Wenn er einen hatte, hat er immer auf die Person gezeigt, das die wusste das sie gemeint ist.  Er ist auch rumgerannt auf der Buehne und rumgejumped. Lustig ist auch das beim letzten Song die Crew schon halb das abbauen angefangen hat. Die ganzen Mitarbeiter und wahrscheinlich auch der Manager der Halle sind bestimmt voll sauer, da sie so lang ueberzogen haben.

« Letzte Änderung: 06. Mai 2003 um 19:54 von Abi »


Offline Abi

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Antwort #11 am: 06. Mai 2003 um 03:50
Alles in allem hat die Show so gute 3 Stunden gedauert wenn nicht laenger. Ich habe keine Uhr dabei. Langsam gehe ich aus der Halle. Die Fan shops haben noch auf aber ich habe schon mein T-shirt. Zusammen mit den Menschenmassen pilgere ich die Main Street hoch, zureuck zur Jugendherberge. Es ist kurz nach Mitternacht. Ich fuehle Leere in mir. Ich weiss, dass ist absurd, und ich dramatisiere dass nicht.Es ist echt so. Aber wenn man dann alleine wieder von dieser Trance aufwacht und relalisiert wie schoen der Abend war und aber gleichzeitig weiss, dass es vorbei ist und man wieder laenger auf so eine Chance warten muss, stimmt mich dass immer so traurig. Ich finde das ein bisschen bloed von mir, weil ich weiss, dass ich das Glueck habe Pearl Jam live zu sehen, aber so sind nunmal meine Emotionen. So ging es mir nach nach RIP 2000, Berlin, Salzburg usw. Ich will da glaub ich nicht wahr haben das es vorbei ist. Auf der anderen Seite hab ich auch immer so die Angst, es koennte das letzte Konzert sein das ich gerade gesehen habe. Das kann Schwachsinn sein oder auch nicht. Zerstreiten sie sich? Haben sie keine Lust mehr? Stirbt einer? Das geht mir dann alles durch so Kopf. Ausserdem fehlt mir dann auch die Energie der Musik. Wenn man 3 Stunden diese Magie und Kraft der Lieder absorbiert und richtig fuehlt, verliere ich die Realitaet und bin in so einer Art Trance wie gesagt. Und wenn dann alles aus ist, stuerzt mich das auch wieder in ein kleines Tief. Pearl Jam ist so intensiv , gerade live! Ich entscheide mich noch in ne Bar zu gehen. Es stellt sich heraus dass auch einige PJ Fans da sind. Wir unterhalten uns ueber die wahnsinns Show und trinken noch was. Um 3 gehe ich dann entgueltig zur Jugendherberge.
Am naechsten Morgen stehe ich schon um 8 auf. Ich will den Bus nicht verpassen, da ich sonst nicht rechtzeitig zum Flughafen komme. Um halb 1 geht mein Flieger. Es ist Samstag morgen, ein Bus kommt um 8, einer um 9 und einer um 12. Also warte ich auf den Bus um 9. Es stellt sich heraus das die Busfahrerin nur Aushilfe ist und keinen Plan hat wie die Strecke ist. Zusammen mit Stammfahrgaesten gelingt es ihr die Strecke abzufahren. Wieder durch die endlosen zerfallenen Haeuser, die Slums. Ich haette nie gedacht das sowas in den USA existiert! Unter den Leuten , die Anweisungen geben, sind auch 2 alte Schwarze. Einer hat eine abgetragene Buffalo Bills Jacke, der andere einen senffabenen Anzug und einen Gehstock aus Mahagonie. An dem Stock ist ein Ring befestigt. Was das wohl beteuten mag? Ich habe keine Ahnung. Sie unterhalten sich wer wann geboren ist. Machen Scherze. Einer will nicht zugeben das er 41’ geboren ist,weil die beiden alten Schwarzen angeben das sie schon 37’ geboren sind. Die Busfahrt verlaueft ruhiger wie gestern. Kein Drogenhandel, weniger Leute im Bus. Am Flughafen angekommen, esse ich erstmal gemuehtlich, da ich viel zu frueh da bin. Als ich zum Terminal gehe, meint einer beim vorbeigehen, gute Show gestern gel? Der Rueckflug ist ohne Probleme. Beim Flug nach Norfolk spricht mich eine alte Oma an. Sie ist sehr religioes und ich sollte das auch sein, weil Gott unsere Wege leitet. Ihr Sohn bekommt eine goldene Verdienstmedaille. Er ist Marine Offizier. Und sie hat auch immer zu ihm gesagt, hoere auf Gott, dann hilft er dir. Mit ihrem “Segen“ verlies ich das Flugzeug und den Flughafen. Der Security Typ hat mich abgeholt und ich war wieder am College angekommen. Back In Reality!!!  

Ich hab versucht so gut wie moeglich die Reise zu berichten. Falls etwas nicht stimmt, gerade bei den einzelnen Liedern und was Eddie gesagt hat, bitte ich um Verzeihung, ich hab nix mit notiert, wie ich drinnen war. Ich habe versucht wieder zugeben was passiert ist und was Eddie gesagt hat. Und bei 29 Liedern hab ich mir nicht alles merken koennen. z.B. weis ich nicht mehr wo das irre Solo von Mike und Boom war. Ich denke es war Alive oder Baba O’Riley. Genauso wie ich nicht mehr weiss wie das Lied heisst, das Ed am Anfang gespielt hat. Ich werd mir das Bootleg bestellen und dann diesen Bericht updaten.    
 



Offline Abi

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Antwort #12 am: 06. Mai 2003 um 06:48
Ich wollte eigentlich mit den Bush Steuerkuerzungen nicht gleich ne Diskussion starten!! >:( Ich will da nicht rumphilosophieren. Klar ist das was gemacht werden muss, ob das so der richtige Weg ist sei dahingestellt. Mir geht es nicht um irgendwelche Systeme, ich mach halt die Augen auf uns sehe was sich so abspielt. Das macht z.B. ein Bush nicht. der beschaeftigt sich nur mit Zahlen. Meinst du der schaut sich diese Vorstaedte mal an? Ich wollte das nur mal kurz sagen. Und jetzt bitte wieder ueber Buffalo reden. Ist ja wie Jobst richtig bemerkt hat der Buffalo thread. Das mit den Bush Plaenen hab ich nur erwaehnt weils halt ein ironischer Zufall war in meiner Reise. ( Studier uebrigens auch BWL, aber nicht mehr lange. Ich werd zu international relations wechseln. )
« Letzte Änderung: 06. Mai 2003 um 06:51 von Abi »


Offline inmytree

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Antwort #13 am: 06. Mai 2003 um 10:04
Cool, vielen Dank für den Bericht!!!!!  :D
...i don't need anything
but to know you'll be alright
chase a dream, don't look back
where we lost ourselves....


Offline JustinCognito

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Antwort #14 am: 06. Mai 2003 um 14:48
Cool

Absolut.....und vorallem viel Arbeit wo doch ein Wort zur Beschreibung jedes PJ-Konzertes reichen würde. "Unbeschreiblich"...aber das hassu trotzdem gut rübergebracht
...from the heart of my bottom!