lese gerade "ich bin charlotte simmons" von tom wolfe.
eigentlich wollte ich das buch auf englisch lesen. da ich aber sonst so viel für die uni zu lesen hab, hab ich mir mal den luxus gegönnt die deutsche übersetzung zu bevorzugen.
zur handlung: charlotte simmons ist eine amerikanischer teenager aus den beschaulichen, hinterwäldlerischen blue ridge mountains im tiefsten süden der usa. umgeben von einer durch und durch mittelmäßigen, sprich geistig ziemlich minderbemittelten gesellschaft (angefangen von charlottes highschool kollegen, bis hin zu ihren eltern und verwandten), führt charlotte ein ziemlich einsames dasein, ein "life of the mind". diesem lebensabschnitt erhofft sie durch den eintritt auf die dupont university, einer eliteuniversität in der "city of god", ein endgültides ende setzen zu können.
doch alle hoffnungen, die charlotte mit der universität verbunden hat, dem leben unter gleichgesinnten und begeisterten, engagierten professoren werden zunichte gemacht. anstatt intelligenten, interessierten studenten findet sie ein volk voll primitiven und versauten tieren vor, die sich bis zur besinnungslosigkeit besaufen und in sexuellen ausschweifungen von ihrer besten seite zeigen. saufen, sex und vor allem sport sind die gesprächsthemen, über die sich die stuedentenverbindungen der frat-boys und saint rays ergötzen und charlotte wieder in das leben aus sparta, ihrer heimatstadt zurückversetzt.
bin jetzt zu gut drei vierteln des buches durch und muss sagen, dass es mir trotz aller vulgarität in der sprache ganz gut gefällt. zwischendurch hägt die story etwas durch, aber bei fast 800 seiten ist das ja fast kaum vermeidbar. die charaktere sind echt brilliant und auch die universität, ihre architektonische brillanz sind anschaulich beschrieben.
tom wolfe erwägt mit seinem roman einen anspruch auf realismus und realität. ob man dies so in aller breite bestätigen kann, bleibt fraglich.
zumindest hat er -das kann ich jetzt schon sagen - ein buch geschrieben, das flüssig geschireben ist und viel spaß macht zu lesen. von der seitenzahl sollte man sich nicht so sehr abschrecken lassen.