Da der Thread gerade mal oben ist. Ich glaube am 11. Februar ist Arthur Miller gestorben. Im Alter von 89 Jahren. Mit ungefähr Dreissig war er durch "Tod eines Handlungsreisenden", das den unbarmherzigen amerikanischen Kapitalismus der Nachkriegszeit als Familientragödie darstellt, Theaterstar. Superstar. Das Fernseh brachte aus dem Anlass die Verfilmung mit Dustin Hoffmann. Habe ich da das erste mal gesehen. Hier lügt jemand permanent, nicht nur um sein Leben umzustilisieren, sondern auch, um den amerikanischen Traum zu retten.
Die Bilder von Miller und Marilyn Monroe kennt jeder.
Ich zitiere mal:
"Ein unendlich langes, erfülltes Leben.
Ein engagiertes: Arthur Millers Unterschrift fehlte auf kaum einer US-kritischen Resolution. Er mochte die Plattmacherei des gottesfürchtigen, bornierten Bibelgürtel-Amerika überhaupt nicht. Während der McCarthy-Ära landete er auf schwarzen Listen. Über die gelegentlich aufflackernden antiintellektuellen Kampagnen seines Landes schrieb er das ergreifende Stück "Hexenjagd".
Für die notorische Nähe seines Landes zu lateinamerikanischen Diktatoren schämte er sich regelrecht. Er war einer, der sich aufregte, das war spürbar bei allen unseren Treffen. Über die militärischen Supermacht-Posen der USA konnte er bissig spotten. Er war ein intellektueller Gigant, der alles Gigantische verachtete."
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,341337,00.html