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Offline Habit

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Antwort #360 am: 22. August 2005 um 19:44
Ich bin derzeit mal wieder von Burroughs befallen. Einfach die fantastisches Buch-Welt in die man irgendwie abtauchen kann. Ich hab bis heute noch nie die Verfilmung von "naked lunch" gesehen, kann die jemand empfehlen? Ist ja eigentlich viel versprechend, da Cronenberg Regie geführt hatte. Hat ihn jemand gesehen?
Dumm sind die Menschen die schlaue Zitate falsch auffassen und gegen sich verwendet sehen.
Schlaue menschen lernen aus dummen zitaten und verwenden sie konstruktiv.

------> http://www.lazonga.com


Offline s a r a h™

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Antwort #361 am: 22. August 2005 um 20:35
Zwangsweise für die Schule:
Franz: Yvette Z'Graggen - 'Matthias Berg'
Deutsch: Bertold Brecht - Der gute Menshc von Sezuan

Ansonsten:
John Densmore - Mein Leben mit Jim Morrison und den Doors
2006: Bern, Berlin
2007: London, Düsseldorf, Hurricane
2010: Berlin
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2020: Zürich


Offline jepeto

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Antwort #362 am: 25. August 2005 um 23:09
Ich lese momentan wieder mal "Herr Lehmann". Inzwischen eins meiner Lieblingsbücher! "Neue Vahr Süd" habe ich leider noch nie gelesen...

"Wenn das okay ist, dass hier so Vollidioten bis siebzehn Uhr frühstücken, dann wird das doch wohl auch okay sein, um elf Uhr einen Schweinebraten zu bestellen!"
 ;D ;D ;D

Außerdem hab ich davor "Die Verwandlung" von Franz Kafka gelesen. Wobei ich nicht behaupten will, dass ich verstehe was er mit dem Buch wirklich aussagen wollte. Aber ich finds trotzdem irgendwie amüsant ;)
« Letzte Änderung: 26. August 2005 um 14:18 von jepeto »


Offline Steffen

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Antwort #363 am: 26. August 2005 um 14:16
Hat jemand schon einmal Huntingtons "Clash of Civilizations" hier erwähnt?
Eine ungeheuer präzise Vorhersage und Analyse der weltpolitischen Situation. Huntington beschreibt die globalen Konflikte nach dem Fall des eisernen Vorhangs als Konflikte der Kulturkreise.
Das Buch ist eigentlich nur eine Ausarbeitung seines 1993er "Foreign Affairs" Artikels, den man hier lesen kann.
Sehr empfehlenswert!


Offline Hajü

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Antwort #364 am: 04. September 2005 um 02:12
das gucke ich mir morgen an.

Zu Anfang meines Urlaubs hab ich mit breitestem Grinsen im Gesicht von Georgette Heyer "Lord Sherry" gelesen. Eine Bücherkistenfund. Echt amüsant. So langsam fürchte ich aber, das bärtige behaarte Äussere platzt bald weg - und ne kleine Frau spaziert heraus.  :-\ Nein. Die schreibt echt witzig, schildert das Leben der damaligen englischen Aristokraten, dieser jungen Heisssporne, die nur zu ihrer Bequemlichkeit und Vergnügen erzogen wurden, wirklich überzeugend und schlüssig. Diese Wagenrennen, der Sport, die Etikette, das gesellschaftliche Leben, die Freundschaft, ein Rest Rittertum im Gentleman usw.
Die Personenzeichnung ist echt gelungen. Die werden richtig "plastisch".... Auch psychologisch scheint das recht stimmig zu sein. Lord Sherry heiratet aus Trotz und Geldverlegenheit die erste, die ihm über den Weg läuft. Das Kätzchen kennt er seit Kindertagen.... Am Ende aber nach vielem Hin und Her und Verwicklungen Happy End. Liebe, Reife, Entwicklung zur Verantwortung - Aussicht auf Kindersegen usw.
"Selten habe ich so lachen müssen, aber die Personen sind einfach nur göttlich. Von Lord Sherry über seine Freunde bis zu der Unvergleichlichen.
Ein richtiges Lesevergnügen!"  (nach Amazon). Ich glaub, von der lese ich jetzt mehr. Richtig nette Unterhaltung. ;D

H.


« Letzte Änderung: 04. September 2005 um 02:27 von Hajü »
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Offline the wrong child

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Antwort #365 am: 04. September 2005 um 11:07
@ Habit

Ja Burroughs war ein Genie. Einer meiner absoluten Lieblingsautoren. Dieser Mann hatte eine unglaubliche satirische Kraft und es ist ihm immer wieder sehr gut gelungen die amerikanische Gesellschaft aufs heftigste zu kritisieren. Man sehe sich nur dieses Gedicht an:
http://www.inter-zone.org/thanks.html
Eines seiner besten, wie ich finde.
Sehr interessant sind auch seine Tagebuchaufzeichnungen, die unter dem Titel Last Words erschienen sind. Er wollte auch, dass diese Aufzeichnungen veröffentlicht werden, es ist also keine Leichenfledderung. Bei posthum veröffentlichten Tagebuchaufzeichnungen bin ich nämlich normalerweise sehr kritisch. ich denke auch nicht, dass Burroughs so ein ignorantes Arschloch war, wie er von einigen Leuten dargestellt wird. Sicher, er war Mitglied der NRA. Na und? Er hat schließlich fast nur auf Scheiben geschossen. Bis auf diesen bedauernswerten Unfall mit seiner Frau Joan. Aber es war eben ein Unfall und kein Mord. Ausserdem hat er sich gegen Ende seines Lebens massiv für Tier-, Umwelt und Artenschutz eingesetzt. Seine Liebe zu Lemuren und Katzen dürfte ja hinlänglich bekannt sein. Alles in allem denke ich, dass er vorallem eins war: Ein guter Mensch.
Zu der naked lunch verfilmung: Ich persönlich finde sie nicht so gut. Zumindest nicht, wenn man nüchtern ist. hab den Film  aber mal gesehen als ich diverse Substanzen intus hatte. Dann ist er eigentlich recht lustig.
Ich kann dir aber eine doku über die Beat- generation mit dem namen "the source" (oder so ähnlich) ans herz legen. Mit Originalaufnahmen von Burroughs, Ginsberg und sogar Kerouac. Johnny Depp, Dennis Hopper und John Turtorro sind auch mit dabei. Wirklich gut.

[gelöscht durch Administrator]
« Letzte Änderung: 04. September 2005 um 11:09 von the wrong child »


Offline Hajü

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Antwort #366 am: 04. September 2005 um 13:40
Ob ich es in diesem Leben noch schaffe, mich mit Foucault auseinanderzusetzen? Na, schöne Portraits von Burroughs here:

http://www.interpc.fr/mapage/westernlands/odonovan.html

Das Schreibverfahren von Kerouac ist übrigens durchaus interessant. Da könnte man mal mit experimentieren.

was anderes:

Übrigens habe ich angefangen, "Die Jungfrauenfalle" von der obigen Autorin zu lesen. Lag auch hier noch herum. Hier liefert sie eine ausgibige Darstellung des Dandy. Auch ein sehr interessantes Thema.

H.
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Offline Charles Everett Decker

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Antwort #367 am: 14. September 2005 um 16:23
Kennt jemand Frank Schulz ?  ;D (Ich weiß - isn Allerweltsname) Wer nicht: KENNENLERNEN!! --> http://www.lyrikwelt.de/rezensionen/morbus-r.htm

Anfangen sollte man - IMO immer bei "Reihen" - mit "Kolks blonden Bräuten", erster Teil der Hagener Trilogie. Die Bücher sind einfach lustig und sprachlich unterhaltend, alles zumeist sehr locker und flockig (den einen oder anderen Monstersatz lese ich aber auch zweimal).
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Offline le_Funk

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Antwort #368 am: 15. September 2005 um 00:02
Die Frank Schulz geschichten hören sich ganz witzig an....werde ich mir bei der nächsten Gelegenheit mal zu Gemüte führen :) .
Ich habe gerade die beiden Romane "Elementarteilchen" und "Plattform" von Michel Houllebecq gelesen und fand beide sehr gut und , besonders Elementarteilchen, auch recht philosophisch....auf jeden Fall zum Nachdenken anregend...meine Sympathie gegenüber den Romanen resultiert auch aus den doch psychisch angeschlagenen Protagonisten, da ich für solche Gestalten doch n Faible habe ;)
Vor den beiden habe ich das zwar nicht sonderlich anspruchsvolle, aber interessante, Reich-Ranicki Buch "Mein Leben" gelesen. Auch ein Buch , dass man trotz relativ hoher Seitenzahl sehr schnell runterlesen kann, da es sehr flüssig und angenehm geschrieben ist.
(Positivr) Nebenwirkung von diesem Buch war, dass ich mal wieder wahnsinnige Lust auf Literaturklassiker bekommen habe und deshalb derzeit Kafka's "Process" lese  ;D
huh? o_O


Offline Charles Everett Decker

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Antwort #369 am: 15. September 2005 um 00:08
Die Frank Schulz geschichten hören sich ganz witzig an....werde ich mir bei der nächsten Gelegenheit mal zu Gemüte führen :) .
Ich habe gerade die beiden Romane "Elementarteilchen" und "Plattform" von Michel Houllebecq gelesen und fand beide sehr gut und , besonders Elementarteilchen, auch recht philosophisch....auf jeden Fall zum Nachdenken anregend...meine Sympathie gegenüber den Romanen resultiert auch aus den doch psychisch angeschlagenen Protagonisten, da ich für solche Gestalten doch n Faible habe ;)
Vor den beiden habe ich das zwar nicht sonderlich anspruchsvolle, aber interessante, Reich-Ranicki Buch "Mein Leben" gelesen. Auch ein Buch , dass man trotz relativ hoher Seitenzahl sehr schnell runterlesen kann, da es sehr flüssig und angenehm geschrieben ist.
(Positivr) Nebenwirkung von diesem Buch war, dass ich mal wieder wahnsinnige Lust auf Literaturklassiker bekommen habe und deshalb derzeit Kafka's "Process" lese  ;D

Plattform hab ich auch vor kurzem gelesen. Für solche Typen habe ich auch ein Faible. War mein erster Houllebecq und finde ihn etwas handzahm. Die Kritiken in diversen Medien und ein kurzer Blick in Elementarteilchen haben andere Erwartungen, insbesondere bzgl. der Ausdrucksweise, geweckt. War aber gut zu lesen und auch nachzuvollziehen.
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Offline le_Funk

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Antwort #370 am: 15. September 2005 um 00:22
In welcher hinsicht meinst du Handzahm? In Hinblick auf die angebliche "Skandalösität" (die wirklich nicht so extrem vorhanden ist), oder in Hinsicht auf die Verständlichkeit des Buches?
huh? o_O


Offline Charles Everett Decker

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Antwort #371 am: 15. September 2005 um 00:46
In welcher hinsicht meinst du Handzahm? In Hinblick auf die angebliche "Skandalösität" (die wirklich nicht so extrem vorhanden ist), oder in Hinsicht auf die Verständlichkeit des Buches?

Skandalösität - da ist ja nix von zu merken.
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Offline le_Funk

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Antwort #372 am: 15. September 2005 um 01:07
Ja. Das stimmt auffallend ;D . Vor allem , da in allen möglichen Medien ja laut lospropagiert wird wie skandalös das ganze angeblich ist...ich denke da an Titulierungen wie "enfant terrible Frankreichs" etc...naja...ich geh jetzt schlafen. Gute Nacht :)
huh? o_O


Offline Jimmy The Exploder

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Antwort #373 am: 15. September 2005 um 21:27
Frage: 2 werke die mich brennend interessieren:

"Mein Kampf" und "das Kapital"

--> irgendwelche meinungen, rezensionen?
...and to be yourself is not that easy.


Offline Evenflow

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Antwort #374 am: 15. September 2005 um 23:27
Frage: 2 werke die mich brennend interessieren:

"Mein Kampf" und "das Kapital"

--> irgendwelche meinungen, rezensionen?

Hmm... zu "Mein Kampf": an sich wäre ein Auszugsweises Einbringen dieses Buches im Geschichtsunterricht durchaus angebracht und nötig. Denn nur wenn man diesen Stumpfsinn mal analysiert/diskutiert, würde man aufzeigen können, was das für ein MÜLL ist!!!!! Ich persönlihc finde es falsch, dass das Buch, dessen Rechte im Übrigen beim bayrischen Finanzministerium liegen (!!!!!), so tabusiert wird. Meiner Meinung nach baut man dadurch eine Mystik auf, die eher schädlich ist als nützlich! Wenns Dich wirklich interessiert mal zwei Tipps: Es gibt eine kommentierte Ausgabe frei erhältlich (musst Du mal bei Amazon schaun, ist aber, soweit ich weiß, nicht das vollständige "Buch"... oder eher "Machwerk" und eben diese Stellen mit kommentierten Passagen. SEHR gelungen finde ich auch die Variante von Serdar Somuncu, ist ein türkischstämmiger Satiriker, der das Buch mal in seinem Bühnenprogramm (auszugsweise) vorgelesen und entsprechend kommentiert hat. Die Frage ist eben bei diesem Buch nur, wie man damit umgeht... pädagogisch und geschichtlich verantwortungsvoll, kann das durchaus nützlich sein sich damit zu beschäftigen.

"Das Kapital" ist ja nun auch wiederentdeckt worden von den Verlagen. Einerseits, weil Marx auch Wissenschaftlich derzeit ein kleines "Revival" durchmacht, andererseits weil man scheinbar endlich eingesehen hat, dass es mit dem programmatischen Sozialismus des Ostblocks recht wenig gemein hat. Erwarte daher keine ausgefeilte, revolutionäre Programmatik... Marx ging sehr stark ökonomisch an die Sache heran, was man in seinen Texten auch merkt. Jedenfalls würde ich Dir da empfehlen, auch Sekundärliteratur zu lesen, das ist manchmal recht erhellend und stellt auch Bezüge zur Gegenwart her. Das Kapital ist (im Gegensatz zu "Mein Kampf") ein Buch, was man inhaltlich ernst nehmen sollte, und aus dem man sich auch gegenwärtig noch die eine oder andere Erkenntnis ziehen kann.

So, hoffe das sind zumindest meine Meinungen zu den zwei Büchlein...  :)
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