Ein echt cooler Film ist
NICHT AUFLEGEN
Wenn du aber Klasiker suchst, schau dir mal folgende an
INDIANA JONES DVD-BOX
DER PATE DVD-BOX
Ich liebe diese Filme. V.a. das Bonusmaterial ist nett
Da kann ich mich Dir nur anschliessen. Der Pate, das ist allerdings schon lange her. Hm, wäre mal eine Idee. Bei Indiana Jones haben wir hier begeistert im Kino gesessen, jedenfalls beim zweiten und dritten Teil. "Nicht auflegen" finde ich auch sehr spannend.
Ich glaub, da gucke ich auch mal nach. Ich find´s immer verdammt schwer, etwas Gescheites (was immer das auch sein mag) in der Videothek zu finden. Weiss vorher auch meistens nicht, was ich haben möchte.
Gestern haben wir hier noch einen Film geguckt, den ich garnicht so gut einschätzen kann.
Das Haus am Meer
Melodram, USA 2001, Regie: Irwin Winkler, Buch: Mark Andrus, Kamera: Vilmos Zsigmond, Musik: Mark Isham, Produzent: Irwin Winkler und Rob Cowan. Mit: Kevin Kline, Kristin Scott Thomas, Hayden Christensen, Jena Malone, Mary Steenburgen, Mike Weinberg, Scotty Leavenworth, Scott Leavenworth, Ian Somerhalder, Jamey Sheridan, Scott Bakula, Sandra Nelson, Sam Robards.
Der englische Titel (Life as a House) suggeriert noch viel mehr, was passiert: Der Held - ein Aussenseiter, der in einer typischen allerdings scheinbar gutbetuchten Mittelklasse-Kleinstadt-Wohnsiedlung in einem zerfallenden Häuschen lebt, wird aus seinem ungeliebten Job gefeuert, erfährt kurz drauf, dass er in ein paar Monaten sterben wird. Er hatte als Modellbauer bei einem Architekten gearbeitet, sein Job war durch Fortschritte in der Computertechnik überholt worden.
Da sein Chef ihm nicht erlaubt, mehr als eins der von ihm "gebastelten" Häuschen mitzunehmen - wem gehört eigentlich meiner Hände Arbeit, die ich im Job erstelle? - zerschlägt er erst mal alle Modelle, bricht dann vor der Tür zusammen.
Im Krankenhaus - im Gespräch mit einer Schwester - stellt sich auch heraus, dass er jahrelang von keinem Mitmenschen berührt worden ist. Er fasst den Plan, in den letzten ihm verbleibenden Monaten ein Haus zu bauen.
Am Ende des Films ist er tot - und er erzählt als das an der Küste stehende Haus weiter, lauscht dem Meer, sieht auf´s Meer hinaus.
Tja und dann denkst Du, Du bist in zwei, drei Filmen gleichzeitig. Erst mal erinnert die Besetzung ziemlich an "Der Eissturm" von Ang Lee (USA 1997) - ein "Meisterwerk" meiner Meinung nach. Und die Problemstellung - zunächst mal gegeben in dem missratenen Sohn - erinnert noch sehr an "American Beauty". Oder man will ein ähnliches Publikum erreichen.
Vater und Sohn raufen sich beim Hausbau zusammen. (Ich wollte erreichen, dass Du mich liebst, sagt der Vater dem Sohn, nachdem er ihm erzählt hatte, dass er sterben muss, und dass er vom Ende schon wusste, als er den Sohn für den Sommer zu sich nahm - Du bist ein Arschloch, ein egoistisches Arschloch, das ist Dir gelungen - läuft weg.) Ich brauch nicht erwähnen, dass der Sohn auf den "rechten" Weg kommt? "Bau es zu Ende für mich"...
Die amerikanische Nachbarschaft, die Familie wird zunächst ähnlich zerfallen und krisengeschüttelt hingestellt wie in den beiden erwähnten Filmen. Aber, wenn alle Stricke reissen, dann funktioniert es angeblich doch. Ein Netz in der Grenzsituation. Der Ang-Lee-Film endet auch mit einem gebrochen wirkenden Loblied auf die amerikanische Familie; Die Vier sitzen nach dem Ende des Eissturms im Auto . Der noch vom Seitensprung und dem Tod des Jungen ziemlich angeschlagene Vater heult. Die Naturkatastrophe, die Katatrophe des Seitensprungs, die Katastrophe des Todes des Jungen scheinen überwunden. Hier geht es aber auch noch um die 60er Jahre und die sogenannte freie Liebe. Die Mittelklasse hatte da ihre Partyspiele: (s.u.)
Der diesen Vater spielt, Kevin Kline, hat die Hauptrolle in dem Film "Haus am Meer". Die Besetzungslisten haben wirklich Ähnlichkeiten. Elijah Wood war wohl inzwischen zu teuer, sonst hätte man ihn wohl auch noch besetzt.
Und hier im Film ist das Thema noch, ein Mann bringt sein völlig zerfahrenes Leben in Ordnung. Dabei ordnet sich sein ganzes Umfeld. Es sind wirklich auch sehr schöne Scenen in dem Film, z. B. wenn er seine Frau, die sich wieder in ihn verliebt hat, wieder in den Arm nimmt usw.
Bei der Kritik hat der Film nicht so besonders abgeschnitten. War gestern abend aber "mal wieder was anderes". Vielleicht ist der Film eine ein bisschen seltsame Mischung - und etwas zuviel Melodram. Man vergleiche nur das dagegen regelrecht gebrochen wirkende Ende des Ang-Lee-Films, während hier sich alles in Harmonie aufzulösen scheint. Hier hält plötzlich die ganze Siedlung zusammen, Ehen werden gekittet, ach, was soll´s. Also: Problemstellung ist bei allen drei erwähnten Filmen ähnlich, bei diesem Film hier ist die Lösung ein bisschen sehr harmonisierend.
Und: der Film hat auch noch so eine Art theoretischen Background. Der Bilanz machende Vater erzählt dem Sohn, der wegen des Kopfhörers aber nichts hören kann, dass er seinen eigenen Vater gern erschossen hätte. "Ich war zu feige". Und dann sagt er, dass, hätte er das getan, nicht dieser Unfall passiert wäre, der nicht nur die Mutter (und den Vater), sondern auch noch mehrere andere Menschen getötet - und auch verletzt hätte. Dies Konzept - hier am Extrembeispiel - vorgestellt, scheint auch das Handlungsgerüst des Films zu beeinflussen, geht in die Erzählstruktur ein. Ist glaube ich der Chaostheorie verhaftet. Aber dazu müsste man auch das Buch lesen, wenn es eine Romanvorlage gibt. Oder den Film mal genauer begucken.
Eigentlich ziemlich unwichtig hier.
Sagen wir mal so: Uneingeschränkt empfehlen kann ich wirklich "Der Eissturm". Sogar wie dieser Eissturm in "Natura" gezeigt wird: wunderschön. (Dieser Eissturm ist die tragende und den Film weitgehend strukturierende Filmmetapher).
Und dieser Film ist Auseinandersetzung mit Familie, Nachbarschaft und eben einem bestimmten Bild von 1968.
Und man sieht Schauspieler, die inzwischen alle "Rang und Namen" bekommen haben. ... und Sigourney Weaver.
"USA im November 1972. Die sexuelle Revolution bricht über Amerika herein. Zwischen Flokati, Erdnußflips und Fernseher wird der Partnertausch geprobt, und man möchte alles - nur nicht spießig sein." (Amazon)
H.
Aus "Der Eissturm"
[gelöscht durch Administrator - Anhang zu alt]