*Thread entstaub*
Eins der schönsten Lieder - wenn nicht sogar DAS schönste - auf Lost Dogs, seitdem eins meiner PJ-Favourites!
Der Text ist schwierig, wie man es von Jeff gewohnt ist, da ist immer viel Interpretationsspielraum.
Durch die Anmerkungen im Booklet hat man ja schon einige Ansätze, ich versuch mal, ein bisschen weiterzuspinnen...
Ich denke, es ist ein Zwiegespräch oder zumindest sind hier zwei Personen, die sprechen, einmal der Sterbende/Tote, auf der anderen Seite der zurück bleibende.
it's not the same without you up here
can't find my wheels
your absence is what breeds this fear
warm breath and all it steals
Bei der ersten Strophe habe ich immer jemanden im Kopf, der auf einem Berg steht (up here) und das vielleicht früher mit dem anderen oft getan hat, das aber jetzt nicht mehr kann und es ist halt nicht dasselbe. (not the same without you) Bei Jeff's Naturverbundenheit liegt das Nahe und kommt ja auch in anderen Songs (Pilate, Low Light) zur Geltung.
Wheels sind für mich ein Zeichen der Mobilität, des Vorwärtskommens, deshalb denke ich, das lyrische Ich (der Lebende) weiß nicht, wie es weiter gehen soll, er kommt nicht mehr vorwärts (can't find my wheels). Vielleicht auch ein Bezug zum Mountain Bike? Kann mich erinnern, dass Jeff wohl auch beim Tod von Andy Wood tagelang Rad gefahren ist, um das zu verarbeiten.
Your absence... ist klar, denke ich, die Angst verbreitet sich durch die Abwesenheit des Partners/Freundes, der einem so wichtig ist. Auch alles körperliche (
Warm Breath...) wird ihm weggenommen.
you can't know how it feels to be in here
all the dark horse fields, befriendin' me
playin' ain't the same without you hereJetzt könnte eine Sprechphase des Partners kommen, der vielleicht im Krankenhaus liegt und vielleicht auch alles Verständnis der Mitmenschen/des Partners/Freundes abblockt (
You can't know how it feels in here)?
Die nächste Zeile verstehe ich so, dass die Erinnerung an die Natur in Form von Pferdewiesen ihm doch hilfreich sind,
dark könnte dabei aber dann doch ein Hinweis auf den Seelenzustand sein.
playin' ain't the same without you here
we've come to hate the golden rule
cannot seem to make the dots connect
the morning light don't show you nearDie nächste Strophe scheint wieder von der ersten Person zu kommen, die einen Rückblick wagt auf die gemeinsame Zeit.
golden rule: Die Goldene Regel scheint in etwa folgender Spruch zu sein: "Was du nicht willst, was man dir tut, das füg auch keinem anderen zu", zumindest hab ich das jetzt öfters im Netz gefunden.
Vielleicht haben die beiden immer versucht, diese Regel zu befolgen in ihrer Beziehung, aber es nicht mehr geschafft oder es nicht mehr gewollt, und dadurch sind Konflikte aufgetreten, die im Nachhinein nicht notwendig gewesen wären.
Cannot seem to make the dots connect: Es sind einige Dinge zwischen den beiden ungeklärt, eben diese Konflikte, und diese Punkte (dots) können nun nicht mehr zusammengefügt werden, um einen Schlussstrich ziehen zu können und so den (drohenden) Verlust besser verarbeiten zu können. Der Partner ist weg, nicht mehr in der Nähe.
you can't know what it's like to bleed from here
the blackened world grows white, it goes nowhere
oooh hoo..Dann kommt wieder der Sterbende, der wieder einen kleinen Vorwurf macht in Form von "Du hast doch gar keine Ahnung, wie das hier ist", und dann zu sterben scheint: Die geschwärzte Welt (Koma?) wird weiß (Licht am Ende des Tunnels?), was für jemanden, der nicht sterben möchte, eine schreckliche Vorstellung sein muss, deshalb geht alles ins nirgendwo (
it goes nowhere).
death ain't the same without you, dear
i make the others run and hide
new york streets seem to make it worse
all this noise inside the quietWeiter der Sterbende: Er vermisst es, diesen letzten Weg nicht mit seinem Partner gehen zu können, es ist nicht dasselbe. Alle anderen fliehen vor der Verantwortung, lassen den Sterbenden allein. Er vermisst auch die Ruhe des Ländlichen, New York macht es nur schlimmer, erweckt viel Unruhe im eigentlich so ruhigen Gemüt. (Vielleicht ist auch einfach der Lärm gemeint, der von außen in das ruhige Krankenzimmer hereindringt).
i can't hold on, the weight you bear
my body's broken fast, please lift me up
you can't know what it's like to be inside
the fading melodies can't beat my needDer Sterbende kann es nicht weiter ertragen, dass der Partner diese ganze Last tragen muss. Er bittet darum, nach oben (in den Himmel?) gehoben zu werden, wieder der Satz, dass man es als Außenstehender sich nicht vorstellen kann, wie die Situation ist, die Melodien werden leiser, können die Not nicht lindern, die Person stirbt.
i'm not the same without you here
how can i quit to be there
sit and stare
stare..
begging for a prayerAm Ende ist der zurück bleibende Partner wieder allein, möchte aber nicht mehr da sein (Selbstmordgedanken?). Er kann nur noch starren, fleht um ein Gebet, vielleicht findet er nicht die richtigen Worte, um seine Gefühle auszudrücken und zu Gott oder dem verstorbenen Partner zu sprechen?
Wie gesagt, alles reine Spekulation, vor allem bei den Sprechrollen bin ich mir gar nicht sicher! Sind es überhaupt zwei? Wenn ja, könnte man manche Passagen auch anders zuordnen.
Dann mal los, gebt euren Senf dazu!
Edit: Ui,ist ja ganz schön lang geworden, hoffe, das schreckt nicht ab...