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Other Side

Offline SeaChange

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am: 25. Juli 2004 um 22:14
Möchte mal diesen Song hier reinstellen :) Hajü, bluemoon, Mindcrime ?? .... vielleicht könnt ihr ein wenig "Licht" dahinter bringen. *wäre super*

Other Side (Jeff Ament)

it's not the same without you up here
can't find my wheels
your absence is what breeds this fear
warm breath and all it steals

you can't know how it feels to be in here
all the dark horse fields, befriendin' me
playin' ain't the same without you here

we've come to hate the golden rule
cannot seem to make the dots connect
the morning light don't show you near

you can't know what it's like to bleed from here
the blackened world grows white, it goes nowhere
oooh hoo..

death ain't the same without you, dear
i make the others run and hide
new york streets seem to make it worse
all this noise inside the quiet

i can't hold on, the weight you bear
my body's broken fast, please lift me up
you can't know what it's like to be inside
the fading melodies can't beat my need

i'm not the same without you here
how can i quit to be there
sit and stare
stare..
begging for a prayer


--------

Zur Information (Auszüge aus "Lost Dogs"):

Jeff: This one started off being for my mom and dad. They've been married for 42 years and they've been my biggest inspiration. Over the couple of years that I wrote and reworked it, it turned into me and P. Partnerships are hard, lifelong ones are just absolutely mind blowing.

Ed: If life is a cruise ship and death is to embark to another shore, then this song is what it's like to be on the land while your partner remains out at sea.
« Letzte Änderung: 25. Juli 2004 um 22:14 von Sea Change »
It's great to be alive!

Coming from God knows where, Music speaks directly as our deep intuitions about love, life, death, and can, in those rare, rapturous moments, give us a glimpse into who we truly are. - EK



Hajü

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Antwort #1 am: 26. Juli 2004 um 11:39
Frage:

Ein Paar wird durch den Tod des einen Parners getrennt? Das ist der Grund, (in dem Verneinten, Fehlenden, Vermissten) ausgeführen, was "lebenslänglich" bedeutet. Und eben, was ist Trauer? USW.

Im Grunde das, was ich als Thema von "Garden" bisher (eigentlich nur) vermute? Zum Teil. Garden setzt (in dem Fall) andere Akzente. Aber das ist noch nicht abgeschlossen, "halbgar". :-\

Der Text ist sehr schön, @Sea Change. Ich gucke. Vielleicht könntest Du die mit den Zitaten angedeuteten Hintergünde - warum und zu welchem Zweck aktualisiert J. A. den Text später? (z. B.) - erläutern. Wer ist P.? Er drückt das in dem Zitat wirklich schön aus, wie der Text und das Thema ihn über Jahre beschäftigen, und wie sich dabei im Laufe der Zeit etwas - auch in der Intention des Textes - gewandelt hat. Ist aber vielleicht auch nicht wichtig?

H.
« Letzte Änderung: 26. Juli 2004 um 11:55 von Hajü »


Offline SeaChange

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Antwort #2 am: 26. Juli 2004 um 12:49
Die Sichtweise am Anfang des Songs irritiert mich ein wenig:

it's not the same without you up here ...
Und nach dem Zitat von Ed zu urteilen, ist es aus der Sicht der "von ihm gegangenen Person" geschrieben.

Am Ende heißt es ja dann wieder:
i'm not the same without you here ... ist ja wieder eine andere Sichtweise.

Wer P. ist (war?) weiß ich leider auch nicht, da müssten wir schon Jeff Fragen ;)

Werd mir mal deine Interpretationen von Garden durchlesen, und ein wenig recherchieren.
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Hajü

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Antwort #3 am: 26. Juli 2004 um 13:33
Die Sichtweise am Anfang des Songs irritiert mich ein wenig:

[Fragen ;)

Werd mir mal deine Interpretationen von Garden durchlesen, und ein wenig recherchieren.

Die muss (gelinde gesagt) erst mal "sortiert" werden. Da gehe ich dran, sobald wieder mehr Zeit ist.
H.


Offline moesman

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Antwort #4 am: 22. März 2006 um 15:15
*Thread entstaub*

Eins der schönsten Lieder - wenn nicht sogar DAS schönste - auf Lost Dogs, seitdem eins meiner PJ-Favourites!
Der Text ist schwierig, wie man es von Jeff gewohnt ist, da ist immer viel Interpretationsspielraum.

Durch die Anmerkungen im Booklet hat man ja schon einige Ansätze, ich versuch mal, ein bisschen weiterzuspinnen...

Ich denke, es ist ein Zwiegespräch oder zumindest sind hier zwei Personen, die sprechen, einmal der Sterbende/Tote, auf der anderen Seite der zurück bleibende.

it's not the same without you up here
can't find my wheels
your absence is what breeds this fear
warm breath and all it steals


Bei der ersten Strophe habe ich immer jemanden im Kopf, der auf einem Berg steht (up here) und das vielleicht früher mit dem anderen oft getan hat, das aber jetzt nicht mehr kann und es ist halt nicht dasselbe. (not the same without you) Bei Jeff's Naturverbundenheit liegt das Nahe und kommt ja auch in anderen Songs (Pilate, Low Light) zur Geltung.

Wheels sind für mich ein Zeichen der Mobilität, des Vorwärtskommens, deshalb denke ich, das lyrische Ich (der Lebende) weiß nicht, wie es weiter gehen soll, er kommt nicht mehr vorwärts (can't find my wheels). Vielleicht auch ein Bezug zum Mountain Bike? Kann mich erinnern, dass Jeff wohl auch beim Tod von Andy Wood tagelang Rad gefahren ist, um das zu verarbeiten.

Your absence... ist klar, denke ich, die Angst verbreitet sich durch die Abwesenheit des Partners/Freundes, der einem so wichtig ist. Auch alles körperliche (Warm Breath...) wird ihm weggenommen.

you can't know how it feels to be in here
all the dark horse fields, befriendin' me
playin' ain't the same without you here


Jetzt könnte eine Sprechphase des Partners kommen, der vielleicht im Krankenhaus liegt und vielleicht auch alles Verständnis der Mitmenschen/des Partners/Freundes abblockt (You can't know how it feels in here)?
Die nächste Zeile verstehe ich so, dass die Erinnerung an die Natur in Form von Pferdewiesen ihm doch hilfreich sind, dark könnte dabei aber dann doch ein Hinweis auf den Seelenzustand sein.

playin' ain't the same without you here
we've come to hate the golden rule
cannot seem to make the dots connect
the morning light don't show you near


Die nächste Strophe scheint wieder von der ersten Person zu kommen, die einen Rückblick wagt auf die gemeinsame Zeit.
golden rule: Die Goldene Regel scheint in etwa folgender Spruch zu sein: "Was du nicht willst, was man dir tut, das füg auch keinem anderen zu", zumindest hab ich das jetzt öfters im Netz gefunden.
Vielleicht haben die beiden immer versucht, diese Regel zu befolgen in ihrer Beziehung, aber es nicht mehr geschafft oder es nicht mehr gewollt, und dadurch sind Konflikte aufgetreten, die im Nachhinein nicht notwendig gewesen wären.
Cannot seem to make the dots connect: Es sind einige Dinge zwischen den beiden ungeklärt, eben diese Konflikte, und diese Punkte (dots) können nun nicht mehr zusammengefügt werden, um einen Schlussstrich ziehen zu können und so den (drohenden) Verlust besser verarbeiten zu können. Der Partner ist weg, nicht mehr in der Nähe.

you can't know what it's like to bleed from here
the blackened world grows white, it goes nowhere
oooh hoo..


Dann kommt wieder der Sterbende, der wieder einen kleinen Vorwurf macht in Form von "Du hast doch gar keine Ahnung, wie das hier ist", und dann zu sterben scheint: Die geschwärzte Welt (Koma?) wird weiß (Licht am Ende des Tunnels?), was für jemanden, der nicht sterben möchte, eine schreckliche Vorstellung sein muss, deshalb geht alles ins nirgendwo (it goes nowhere).

death ain't the same without you, dear
i make the others run and hide
new york streets seem to make it worse
all this noise inside the quiet


Weiter der Sterbende: Er vermisst es, diesen letzten Weg nicht mit seinem Partner gehen zu können, es ist nicht dasselbe. Alle anderen fliehen vor der Verantwortung, lassen den Sterbenden allein. Er vermisst auch die Ruhe des Ländlichen, New York macht es nur schlimmer, erweckt viel Unruhe im eigentlich so ruhigen Gemüt. (Vielleicht ist auch einfach der Lärm gemeint, der von außen in das ruhige Krankenzimmer hereindringt).

i can't hold on, the weight you bear
my body's broken fast, please lift me up
you can't know what it's like to be inside
the fading melodies can't beat my need


Der Sterbende kann es nicht weiter ertragen, dass der Partner diese ganze Last tragen muss. Er bittet darum, nach oben (in den Himmel?) gehoben zu werden, wieder der Satz, dass man es als Außenstehender sich nicht vorstellen kann, wie die Situation ist, die Melodien werden leiser, können die Not nicht lindern, die Person stirbt.

i'm not the same without you here
how can i quit to be there
sit and stare
stare..
begging for a prayer


Am Ende ist der zurück bleibende Partner wieder allein, möchte aber nicht mehr da sein (Selbstmordgedanken?). Er kann nur noch starren, fleht um ein Gebet, vielleicht findet er nicht die richtigen Worte, um seine Gefühle auszudrücken und zu Gott oder dem verstorbenen Partner zu sprechen?

Wie gesagt, alles reine Spekulation, vor allem bei den Sprechrollen bin ich mir gar nicht sicher! Sind es überhaupt zwei? Wenn ja, könnte man manche Passagen auch anders zuordnen.

Dann mal los, gebt euren Senf dazu! ;)

Edit: Ui,ist ja ganz schön lang geworden, hoffe, das schreckt nicht ab...


Offline tanzi

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Antwort #5 am: 30. März 2006 um 12:27
@moesman: selbst wenn sich Jeff was ganz anderes gedacht haben sollte, finde ich deine interpretation gleich wie das Lied selbst

Traurig aber trotzdem wunderschön. :'(
Thank you for the music!