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Allgemeine Situation in Deutschland

chillinthemost

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am: 17. November 2004 um 10:53
Ich kann nicht aufhören, mich über die Politiker aufzuregen! Immer mehr Feiertage abzuschaffen/zu verlegen halte ich für eine Frechheit! Achtung, bald kommen sie mit der Idee, dass der Tag ja 25 Stunden haben könnte, oder die Woche 8 Tage... >:(
Oder vielleicht habt ihr noch Ideen?? Ostern und Weihnachten zusammen auf den 1. Mai legen??


Mongolom

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Antwort #1 am: 17. November 2004 um 18:45
Weiss gar nicht, was die Aufregung soll. Ich hab schon Probleme, meine 30 Tage Urlaub im Jahr zu verplanen, da würden mich ein paar Feiertage weniger auch nicht stören.

In den meisten anderen Ländern würden Arbeitnehmer übrigens begeistert Kopfstand machen, wenn es soviel Urlaubstage wie bei uns gäbe, dazu nicht nach Jahren der Firmenzugehörigkeit gestaffelt sondern von Anfang an. Viele scheinen nicht zu realisieren, wie gut es uns hier eigentlich geht  ::)


Offline Evenflow

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Antwort #2 am: 18. November 2004 um 00:09
Was mich angeht haben sich die Dudes danur so pamplig angestellt, dass sie ausgerechnet den Tag der Einheit lsowerden wollten! Wenn ein Urlaubstag weg wäre, da würde es nicht zu so einem Aufstand kommen! Man kann halt nciht jahre lang die Einheit als DAS ERgeignis der jüngeren dt. Geschichte hochhalten, dann mal nen Feiertag festlegen weil einem der "richtige" nicht passt, und den dann wieder absetzen wollen!!! Wer sich so anstellt, der wirkt nun mal wie der Elefant im Porzellanladen!

Was die generelle Situation angeht: Klar haben wir viele Feiertage und Urlaubstage. Doch brauchen wir uns was die reine Produktivität angeht trotzdem nciht zu verstecken! Ich finde diese Zahlensoiele lächerlich.. die arbeiten mehr... die haben weniger Feiertage... na TOLL, das sind auch ganz andere Länder!!! Jedes LAnd sollte irgendwo seine Mentalität und Eigenheiten behalten finde ich! Ich sehe das alles nicht so dramatisch, glaube auch, dass diese Reaktion eingeplant war und die Regierung nur mal wieder nen Warnschuss Richtung Volk abgeben wollte.
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Mongolom

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Antwort #3 am: 18. November 2004 um 00:59
Was haben 30 Tage Urlaub im Jahr mit eigener Mentalität eines Volkes zu tun?


Offline JustinCognito

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Antwort #4 am: 18. November 2004 um 01:50
Erstmal Keine Sorge! Die Regierung hat die Probleme im Griff!! Sie kriegt sie nur nicht wieder los. Wenn sies doch versucht kommen halt solche Vorschläge wie die Verlegung des 3. Oktobers raus. Es ging ja nie um eine Streichung des Feiertages, nur um eine Verlegung auf einen Wochendtag. Das ist sicher nicht falsch, bloß sollte man das eben nicht bei einem so bedeutungschwangeren Feiertag machen. Es wurden ja in den letzten jahren auch schon genügend andere Feiertage gestrichen. Das ist ja nichts neues. Andererseits fände ich es mal interessant zu wissen wieviele leute Feiertage wirklich ob ihrer Bedeutung "feiern". Für mich waren das schon in der Schule einfach nur freie tage die ich nicht wirklich gefeiert habe....und um ehrlich zu sein ist das heute nicht viel anders. (Mit ein paar ausnahmen natürlich) Finde es also teilweise einfach nur verlogen da man sich darüber aufregt. Hier gehts doch den wenigsten um die Bedeutung sondern einfach darum das sie ihren Arsch nicht ins geschäft schieben müssen. Wir sitzen eben doch alle im gleichen Boot, wenn auch auf verschiedenen Decks.
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Offline Evenflow

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Antwort #5 am: 18. November 2004 um 02:40
Was haben 30 Tage Urlaub im Jahr mit eigener Mentalität eines Volkes zu tun?

Kann ich Dir sagen: wir haben nicht die Disziplin um so intensiv zu schuften wie die Japaner etwa... das liegt auch nicht in unserer Geschichte, da in Japan ganz andere Kräfte wirksam waren als bei uns! Es ist keine Lösung einen Feiertag zu streichen und dann anzunehmen dass alles besser wird! Die Feiertage sind jährlich ohnehin starken Schwankungen in ihren Auswirkungen unterworfen, da ja ab und an eh mal einer auf nen Sonntag fällt! Was solls also!? Meine Grundaussage war eigentlich:Wir sind keine Japaner... und unsere Wirtschaftsgeschichte mit ihrer nicht vergleichbar.
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Offline Elderly_Woman

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Antwort #6 am: 18. November 2004 um 08:47
Ich fände es ja gerechter, wenn wir erstmal bundesweit alle gleich viele Feiertage hätten. Die katholischen Gegenden sind da ja deutlich im Vorteil. Aber sowas ist mit der Kirche dann ja nicht zu machen.
Im übrigen hat nun wirklich nicht jeder 30 Tage Urlaub. Mindesturlaub laut Gesetz sind zur Zeit 24 Tage. Alles andere, auch ob der Urlaub nach Zugehörigkeit, nach Alter oder sonstwas bemessen wird, sind nun mal tarifvertragliche Vereinbarungen. Und da gibt es genug Beisipiele, wo Arbeitnehmer z.B. Heiligabend oder Silvester Urlaub nehmen müssen.

btw ich hab 29 Tage Urlaub, könnte aber auch gut das doppelte verbraten.  ;D
« Letzte Änderung: 18. November 2004 um 08:51 von Elderly_Woman »


Hajü

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Antwort #7 am: 18. November 2004 um 09:24
Abschaffung oder Verschieben eines Feiertages. Heisst das nicht auch, wieder weniger Geld in der Kasse zu haben? Auch die Feiertagszulagen sind dann gestrichen. Ich seh sowieso inzwischen schon keinen grossen Unterschied mehr zwischen Sonntagen, Feiertagen und Alltag. Hängt mit dem Job zusammen.

Ich habe nichts gegen Eichel. La Fontaine wäre mir allemal lieber gewesen. Was mir allerdings nicht passt, ist das, was zur Zeit alle Politiker machen, mit unausgereiften Konzepten vor die Presse zu treten. Letztlich weiss man garnicht mehr, was so alles auf einen zukommen wird. Ob das Methode hat? Sollen wir alle total verunsichert werden?

Das trägt auf jeden Fall zu einer seltsamen Atmospähre in Deutschland bei.

H.
« Letzte Änderung: 18. November 2004 um 09:25 von Hajü »


Offline bobafett

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Antwort #8 am: 18. November 2004 um 10:50
Ich fände es ja gerechter, wenn wir erstmal bundesweit alle gleich viele Feiertage hätten. Die katholischen Gegenden sind da ja deutlich im Vorteil. Aber sowas ist mit der Kirche dann ja nicht zu machen.


Bayer hat mit 15 Feiertagen im Jahr die höchste Feiertagsquote, NRW hat 13 und Niedersachsen zB. nur 11. Dennoch zahlt Bayernin den Länderfinanzausgleich ein und Niedersachsen ist derzeit ein Nehmerland. Es allein auf die Feiertage zu reduzieren, wäre demnach zu einfach.
Und dass die Kirchen sich für den Erhalt der Feiertage einsetzen versteht sich von selbst.
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Offline Steffen

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Antwort #9 am: 18. November 2004 um 12:15
Was haben 30 Tage Urlaub im Jahr mit eigener Mentalität eines Volkes zu tun?

Kann ich Dir sagen: wir haben nicht die Disziplin um so intensiv zu schuften wie die Japaner etwa... das liegt auch nicht in unserer Geschichte, da in Japan ganz andere Kräfte wirksam waren als bei uns! Es ist keine Lösung einen Feiertag zu streichen und dann anzunehmen dass alles besser wird! Die Feiertage sind jährlich ohnehin starken Schwankungen in ihren Auswirkungen unterworfen, da ja ab und an eh mal einer auf nen Sonntag fällt! Was solls also!? Meine Grundaussage war eigentlich:Wir sind keine Japaner... und unsere Wirtschaftsgeschichte mit ihrer nicht vergleichbar.

Hmm...also ich vergleich sehr oft die Wirtschaftsgeschichte der Japaner mit unserer. In beiden Ländern wurde nach dem zweiten Weltkrieg ein Wirtschaftswunder geschafft. In beiden Ländern begründete sich dies durch den starken Export. In beiden Ländern ist die Sparquote enorm hoch.

Und Du willst uns Deutschen die Tugend der Disziplin absprechen?!?
(Ich laß mich aber gern vom Gegenteil überzeugen)

@hajü: Ja, diese Schnellschüsse der Politiker habe ich hier auch schon mal kritisert. Irgendwie unverständlich, da gerade die Verbraucherzuversicht ein Problem ist.
« Letzte Änderung: 18. November 2004 um 12:16 von Steffen »


Offline Elrohir

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Antwort #10 am: 18. November 2004 um 17:54
Mit einem Feiertag weniger hätte ich auch kein Problem. Das mit dem Feiern an einem Feiertag ist wirklich nicht so. Kann man gut am Beispiel Buß- und Bettag sehen (war ja erst gestern). Also die Sachsen haben den noch und wir in Sachsen-Anhalt nicht mehr. Aber statt in die Kirche zu gehen, kommen dann die ganzen Sachsen zu uns zum Einkauf. ;)
Ja und von meinen 30 Tagen Urlaub hab ich auch noch 15 übrig und das Jahr ist fast vorbei. Nicht das ich die nicht nehmen wollte, aber klappt halt arbeitsmäßig nicht immer so. Aber stimmt schon, die 30 Tage haben bei weitem nicht alle. Hier bei uns ist eher noch der Mindesturlaub üblich.
« Letzte Änderung: 18. November 2004 um 17:55 von Elrohir »
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Hajü

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Antwort #11 am: 18. November 2004 um 18:03
Wie gesagt, vermute ich inzwischen schon System dahinter. Vielleicht hat niemand zur Zeit Interesse an Zuversicht.

Um Japan ist es still geworden. Man hat da ja jede Menge getrommelt, als ob wir von denen hätten lernen können.

Da war erst mal die Automatisierung - Roboter in Vorzeigewerkstätten.
Dann - das Zuliefergeschäft wurde in tristen Hinterhöfen bewerkstelligt. Ihr wisst schon, was ich meine.

Was haben wir noch alles gesehen: Das Absingen der Firmenhymne. Gemeinsame Gymnstik aller vor Arbeitsbeginn.

Frauen nach der Absolvierung der Hochschule bekamen oft so eine Art Hostessenjobs. Der firmeninterne Heiratsmarkt.

Dann - diese lebenslange Bindung der Arbeitnehmer an die Firma. Der Chef suchte noch die Ehepartner aus.

Dann dies Sitzen der Mannschaften in den Karokekneipen nach Feierabend.

Dann die strikte Hierarchie. Deutlich sogar durch Privilegien bei der Sitzordnung im Büro. Der niedrigste sass in der Nähe der Tür.
Das deutet aber auch auf einen anderen Begriff von Arbeit hin.

Klar: Selbstaufgabe, aber auch da kann niemand 24 Stunden (wie eine Maschine) arbeiten. (Die kochen auch nur mit Wasser.)

Das Sitzen in den Vorortzügen. Bestimmte Arten von Bordellen. Der Schulmädchenkult.
Hat auch was Krankes.

Eine Disziplin, die auch mit der Enge, der hohen Bevölkerungsdichte zusammenhängt. Ist wohl auch religiös bedingt.

Manager, die zu Trainingsprogrammen geschickt werden, die gelinde gesagt miltärisch aufgezogen sind.

Dann diese Furcht der Amerikaner, dass Japaner fast alles übernehmen werden. - Das Thema ist out.

Neuerdings gibt es Arbeitslosigkeit, Altenheime - (Funktionsverlust der Grossfamilie!), Rezession. Teilnahme am american Way of Life und die Beibehaltung dieser Kulturtraditionen - das ist schon eine heavy Angelegenheit.

Aber der Weg von den Billigprodukten - Billigstuhren, Billigfahrrädern, Nachbauten und Imitationen, die superbillig aber ohne Qualität waren, in den 50er Jahren bis zu den Super-High-Tech-Produkten bei Uhren,Fotoapparaten, Videorecordern, Fernsehern, Autos, ein entsprechender Imagewandel, eine Preispolitik, ein erfolgreicher, aggressiver Export dann, war steil.

Aber es ist ruhiger geworden um Japan. Anfang der 90er Jahre wollten unsere Manager noch von denen lernen. War das Sache der Disziplin? Auf Identifikation der Mitarbeiter mit der Firma, mit dem Konzern wurde grösster Wert gelegt. Die Produkte waren preisgünstig und äusserst attraktiv. Viele deutsche Firmen konnten da nicht mithalten. Aber Deutschland hatte eine ähnliche Erfolgsgeschichte. Der Höhepunkt lag nur zeitlich vor dem Japans.

Jetzt sieht man die wirtschaftliche Bedrohung wohl mehr in Südostasien. Oder China...
Aber ich schätze, die Wirtschaftler sind viel mehr an dem Thema dran. Ich kann das jetzt nur holzschnittartig andeuten.

H.
« Letzte Änderung: 18. November 2004 um 18:22 von Hajü »


Hajü

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Antwort #12 am: 18. November 2004 um 18:25
Mit einem Feiertag weniger hätte ich auch kein Problem. Das mit dem Feiern an einem Feiertag ist wirklich nicht so. Kann man gut am Beispiel Buß- und Bettag sehen (war ja erst gestern). Also die Sachsen haben den noch und wir in Sachsen-Anhalt nicht mehr. Aber statt in die Kirche zu gehen, kommen dann die ganzen Sachsen zu uns zum Einkauf. ;)
Ja und von meinen 30 Tagen Urlaub hab ich auch noch 15 übrig und das Jahr ist fast vorbei. Nicht das ich die nicht nehmen wollte, aber klappt halt arbeitsmäßig nicht immer so. Aber stimmt schon, die 30 Tage haben bei weitem nicht alle. Hier bei uns ist eher noch der Mindesturlaub üblich.

erklär bitte mal näher. Scheint was mit geringeren Arbeitskosten zu tun zu haben. Wieso kann man eigentlich seinen Urlaub nicht nehmen? Hat das was mit Krankenstand zu tun? Es gibt Regelungen, bis wann man den genommen haben muss??? - oder wird er gar in Geld ausgezahlt?

H.
« Letzte Änderung: 18. November 2004 um 18:26 von Hajü »


Offline Dredd

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Antwort #13 am: 18. November 2004 um 19:08
hm, hajü darf ich mal fragen was du beruflich machst?
mir kommt es so vor als ob es hier in D immer schlimmer wird ich wähle keine großen parteien mehr die sowas unterstützen und kleine auch nicht.mal sehn was die nächsten wahlen bringen, ich fände es nicht schlecht wenn v.a. cdu und spd viele stimmen verlören.mal sehn ob die leute sich gerne weiter verarschen lassen wollen.und mit der cdu würde es wohl noch schlimmer.


Mongolom

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Antwort #14 am: 18. November 2004 um 19:09
erklär bitte mal näher. Scheint was mit geringeren Arbeitskosten zu tun zu haben. Wieso kann man eigentlich seinen Urlaub nicht nehmen? Hat das was mit Krankenstand zu tun? Es gibt Regelungen, bis wann man den genommen haben muss??? - oder wird er gar in Geld ausgezahlt?

Ich bin zwar nicht direkt angesprochen, antworte aber trotzdem mal: natürlich gibt es gesetzliche Regelungen, bis wann der Jahresurlaub komplett durch sein muss (bis 31.3. des folgenden Jahres, dann verfällt er - zumindest offiziell), aber gerade in kleinen Betrieben ist es vorteilhaft, wenn Arbeitnehmer und -geber sich da flexibel zeigen. Ich z.B. bin in einer kleinen Druckerei mit 15 Mitarbeitern und zwei Chefs beschäftigt und hab momentan noch 10 Tage Urlaub plus Überstunden im dreistelligen Bereich. Dieses Jahr sind wir in Arbeit schier ersoffen, hatten krankheitsbedingte Ausfälle, zwei Schwangerschaften etc. Das dumme ist nur: die Kundschaft interessiert das nicht, die haben ihre Termine und wenn wir im (heissumkämpften) Geschäft bleiben wollen, müssen wir die auch mit Minimalstbesetzung halten. Also hab ich dieses Jahr einmal zwei Wochen am Stück Urlaub genommen und ansonsten mal hier ein paar Tage, mal dort einen Tag frei freigemacht und ansonsten rangeklotzt wie eine Blöde, statt auf gesetzliche Ansprüche zu pochen. Höchstarbeitszeiten sind auf dem Papier schön und gut, im echten Leben in Kleinbetrieben aber Wunschdenken. Da müssen auch mal alle Augen zugedrückt werden, sonst wird der Urlaub ganz schnell unangenehm lang... weil der Laden mangels Kundschaft eingeht.

Zumindest in unserer Firma ist das aber erfreulicherweise keine Einbahnstrasse, unser Einsatz wird von den Chefs honoriert, indem die sich auch flexibel zeigen, wenn unsereiner eine Extrawurst haben will. Mein anderthalbwöchiger Englandtrip zur Who-Tour z.B. fand 5 Tage nach Ende des zweiwöchigen regulären Urlaubs statt, wir hatten grosse Eilaufträge an Bord, drei Tage vorher hab ich meinen Chef gefragt und bekam zur Antwort: "Frag nicht so blöd, mach das! Die Arbeit kriegen wir schon irgendwie weg!" Die Kollegen haben dann Extraschichten eingelegt während ich mich amüsiert habe und waren trotzdem nicht sauer. Die wissen nämlich ganz genau, dass ich klaglos für sie einspringe, wenn es sein muss. Und bei uns verfällt Urlaub nicht, ganz egal, wie alt der schon ist. Irgendwann kann mans mal brauchen, mir solls recht sein.

Und nein, ich fühl mich nicht ausgebeutet. Der Scheiss macht mir sogar noch tierisch Spaß  :D