Also na gut...wo soll ich anfangen...
Die Location war klein und sehr nett, wirklich richtig geil!
Als wir um 18 Uhr die Kantine betraten, hat es da drin nach Gras gestunken, das kann sich kein Mensch vorstellen....unglaublich. Und ich gehe nicht davon aus, dass dafür die Barkeeper verantwortlich waren J.
Wir haben uns also nen Platz gesucht, etwa in der vierten, fünften Reihe. Ich hatte eigentlich einen super Blick auf die Bühne, nur ein bis zwei so Riesen standen vor mir, aber das kann man eben bei 1,68 m Körpergrösse nicht vermeiden.
Nach ein paar Heineken betrat um Punkt 19 Uhr dann endlich Neal die Bühne, mit im Schlepptau eine komisch vermummte Gestalt, den er uns kurz als DJ Reggea vorstellte.
Ein Kaputrzenpulli, eine grüne Bundeswehrjacke, die Haare das Gesicht verdeckend und immer schön aufmerksam, damit in keiner erkennt, saß da nun Ryan am Schlagzeug.
Die meisten Leute haben das gar nicht bemerkt, mir ist das ehrlich gesagt dann auch erst beim dritten Song aufgefallen. Hat echt lustig ausgesehen. Neals halbstündiges Set war sehr angenehm, unter anderen die Songs „me & queen Sylvia“, „real country dark“ und als Abschluss „lost satellite.“
Wir warteten und warteten, es wurde acht und nichts passierte. Wir wussten m Vorfeld, dass Ryan nur bis 22 Uhr spielen kann, weil dann Disco in der Kantine angesagt war (was für ein Irrsin, da ist Ryan Adams auf der Bühne und muss wegen irgend so nem vollgeschissenen Strumpf vom Band weichen). Naja gut...um 20.15 Uhr ging der Wahnsinn dann endlich los.
Nach einmal kurz winken nahm er dann endlich die Gitarre auf begann mit „Cold Roses“
Er würdigte dem Publikum erst mal keinen Blick, lag glaub ich daran, dass der gute Herr schön einen in der Blutbahn hatte (der Verdacht von weiter oben). Neal sah übrigens kein bischen besser aus....aber das tat gar nichts zur Sache, denn was die Herren da musikalisch wie stimmlich abgeliefert haben, war mehr als allererste Sahne.
Den ersten Schock nach „cold roses“ verdaut wurde sofort übergejamt in „bartering lines“, was mich gleich total aus der Bahn warf. Unglaublich diese Version, Ryan Stimme so dreckig wie nie, ich war nur noch baff.
Nach „a kiss before i go“ und „the end“ kam dann der erste neue Song von insgesamt sieben(welche übrigens alle sehr sehr gute gelungen sind), nämlich „she turns it up to 10“.
Sehr schön, funky! Weiter gings mit „please do not let me go“, welches ich eigentlich als Opener vermutet hatte, gefolgt von einer riesigen slow blues Version von „to be young“
Danach „laser parade“ mit viel Effekt in der Stimme und Ryan an einem nostalgischem Studiomikrofon. „arkham asylum“, dann „magnolia mountain“ mit ungefähr fünf Minuten Jam vom allerfeinsten zwischen zweiter und dritter Strophe. Grandios.
Danach, ich konnte es nicht glauben...haut der Junge doch wirklich „trains“gefolgt von „games“ raus. Hätte nie gedacht, dass ich das höre!
Spätestens ab „blue hotel“ war ich dann ganz bedient, es war die Beste Version, die ich bis jetzt gehört hatte. Jammerschade, dass Ryan dieses Lied für Willie Nelson geschrieben hat und nicht auf ner Platte von ihm erscheinen wird. Für mich der beste der „neue“ Songs.
Was erzähl ich lang...es kam „goodnight rose“, dann „dear chicago“, ein atemberaubendes „peaceful valley“ mit einem immerzu lachenden Ryan, gefolgt von „beautiful sorta“ und dem ja schon fast punk rock song „party clown“. Sehr cool die Nummer.
Nach nochmals zwei neuen Songs „halloween head“ und „ tears of gold“ mussten sie sich dann entscheiden, welchen beiden Nummern sie noch spielen, denn die Zeit wurde knapp, es waren etwa noch 15 Minuten bis 22 Uhr.
Es kam eine 8 Minuten „mockingbird“ Version und zum Abschluss „let it ride“
Ich hatte ein wenig auf „shakedown on 9th street“ gehofft, aber leider blieb mir dies verwährt.
Wir wussten eigentlich die Jungs kommen nicht mehr zurück, schrien uns aber mindestens noch fünf Minuten wie die wilden die Seele aus dem Leib.
Als dann das Licht anging, machte ich mich auf in den Kampf an die Front...und gewann mit aller Kraft...nun bin ich stolzer Besitzer der original Ryan Adams Setlist aus Köln!! J
Kriegt auf Lebzeit nen Ehrenplatz das gute Stück.
Alles in allem ein perfekter Abend, unvergesslich für mich.
Habe seit Freitag, ohne Witz, jede Nacht in irgendeiner Form von Ryan Adams geträumt. Nicht dass das heißen würde, das ich vom anderen Ufer bin, nein es hat sich nur einfach so eingebrannt.
Ich freue mich wahnsinnig auf München und hoffe noch ein paar Wünsche erfüllt zu bekommen.
Auf der Setlist, welche übrigens Reihenfolge null mit dem Gig übereinstimmt, standen noch „what sin replaces love“ und vor allem „29“! Wenn ich das noch hören darf, kipp ich vom Stuhl!
Zum Abschluss lässt sich sagen....Er hat es wieder mal bewiesen, dass er der größte auf diesen Gebiet ist!
Danke für dieses wunderbare Erlebnis.
Lang lebe Ryan Adams!!