Okay, das würde jetzt auch in den Konzertempfehlungsthread passen, aber da es schon mal einen Thread zur Kulturarena gibt, poste ich das mal hier:
Gestern abend war ich bei Adam Green. Bin eigentlich kein großer Fan von ihm, kenne auch nur das Album "Friends of Mine", von "Gemstones" kenne ich nur die Singles. Aber ich dachte mir, wenn er schon mal in Jena spielt, schaue ich mir mal an, was von diesem Hype um ihn so zu halten ist. Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich war sehr positiv überrascht.
Zuerst spielte seine Begleitband "The Gnomes" als Vorgruppe. Die waren richtig klasse, spielten sehr zeitlose, gute Rockmusik. Ich ziehe sogar in Erwägung mir deren Album zuzulegen. Es war nur eben schade, dass viele Leute noch gar nicht da waren oder gerade erst kamen oder mit Bier- und Bratwurstholen statt mit der Musik beschäftigt waren, als "The Gnomes" spielten.
Mit halbstündiger Verspätung kam dann schließlich Herr Green auf die Bühne gestolpert (und das ist hier wörtlich zu nehmen
). Begeleitet von den Gnomes an Akustikgitarre, Bass, Orgel und Schlagzeug lieferte er ein ziemlich gutes Programm ab, was wohl auch zu einem großen Teil an der sehr guten Band lag. Viele Lieder (die ich von "Friends of Mine" her kenne) klingen live wesentlich besser als auf Platte. Und auch Adam Greens Stimme klingt live noch mal um einiges tiefer, es ist schon erstaunlich, was dieses kleine Kerlchen doch für eine Stimme hat.
Allerdings hatte ich den Eindruck, dass viele seine Texte nicht wirklich verstanden haben, so konnte man einige Mitvierziger im Publikum fröhlich zu "Choke on a Cock" (*hüstel*) schunkeln sehen...
Adam Green scheint ja außerdem aus der Unfähigkeit sich adäquat zur Musik zu bewegen eine Tugend gemacht zu haben. So hopste er dann x-beinig über die Bühne, irgendwo zwischen Ausdruckstanz und einer Ballerina auf LSD pendelnd, was durchaus für allgemeine Heiterkeit sorgte.
Er ging auch sehr gut mit der Situation um, als er ein übergroßes Spielzeugkondom in Form eines Gespenstes auf die Bühne geworfen bekam ("What's that? Some kind of toy? You think I still play with toys? I'm much too old for that.").
Bei den Zugaben konnte man sich melden und Songwünsche äußern, die dann auch alle erfüllt wurden. Leider war das Konzert insgesamt doch sehr kurz (nur etwas über eine Stunde - mit Zugaben). Aber es lohnt sich tatsächlich sich Adam Green mal live anzusehen, schon allein wegen den Gnomes.