Ich nehme an, es geht dabei um das Buch "Ismael" von Daniel Quinn. Darin geht es darum, dass ein Gorilla, der erstaunlicherweise sprechen kann, einem Menschen erklärt, dass die Menschen mit ihrer Art und Weise, wie sie die Welt beherrschen, diese zerstören und sich darauf besinnen sollten, sich nicht als Krone der Schöpfung zu sehen und die Natur und ihre Art, die Dinge selbst zu regeln, respektieren sollten.
Die Verbindung zu Pearl Jam besteht darin, dass Eddie das Buch wohl gelesen hat und seine Lyrics auf "Yield" sehr davon beeinflusst wurden (Faithfull, DTE).
Ich habe das Buch gelesen und fand es teilweise gut, weil dort eine gut lesbare Geschichte der Evolution und der Menschheit vorgetragen wird. Allerdings gehen mir manche Ansichten darin auch ein wenig zu weit, z.B. wird die Zivilisation und die Kultur ("Mutter Kultur") ziemlich schlecht gemacht, propagiert wird das Leben, wie es vor der Entwicklung des Menschen zum Ackerbauern war. Meiner Meinung nach ist aber unsere Kultur nicht nur schlecht, Dinge wie Musik, Literatur und ähnliches möchte ich nicht missen. Außerdem denke ich, dass es nicht so ist, dass alle Menschen sich als "Herrscher der Welt" fühlen, sondern dass der Status, den der Mensch heute hat, ja ebenfalls ein Produkt der Evolution ist. Im Buch wird es allerdings so dargestellt, dass der Mensch sich quasi eines Tages aus der Evolution "ausgeklinkt" hat und "sein eigenes Ding" gemacht hat.
Teilweise waren mir auch die Lösungsansätze für heutige Probleme zu hart, so wurde z.B. gesagt, dass die Zivilisation selbst schuld an der Überbevölkerung z.B. in Afrika sei. Die Zivilisation würde auf Hungersnöte reagieren, indem sie Hilfslieferungen und Nahrung dort hin bringt. Die Dürrephasen seien aber Teil des natürlichen Ausleseprozesses der Natur und schon damals vorgekommen. Man solle also die Hilfslieferungen unterlassen und die Natur diese Probleme selbst lösen lassen. Das würde aber IMO bedeuten, alle Hungerden sterben zu lassen, während wir uns hier im Reichtum suhlen. Für mich keine akzeptable Lösung...
Passend dazu ein Statement, das ich kürzlich in der GEO gelesen habe:
"Wenn jeder Mensch aus der wohlhabenden Gesellschaft 50 Cent am Tag sparen würde und dieses Geld den Armen geben würde, dann wäre das Problem der Armut gelöst"
Manche Thesen im Buch sind aber als Denkanstöße gut zu verwerten, um einmal zu hinterfragen, was der Mensch aus der Welt gemacht hat und sich auf das Wesentliche zurückzubesinnen. Ich denke, wenn man aktuelle Entwicklungen, vor allem in der Natur (Tsunami, Hurricanes) , betrachtet, so ist da schon Handlungsbedarf. Ich verstehe diese harten Vorwürfe an die Menschen daher als Provokation, die einen Denkanstoß liefern sollen.
Edit: Es kann sich aber auch um die Religionsgemeinschaft der Ismaelisten handeln, über die ich folgendes gefunden habe:
Über die Ismaeliten
Insgesamt gibt es 25 Millionen Ismaeliten auf der Welt, davon etwa 300.00 im Pamir, die damit die größte Religionsgruppe in dieser Region darstellen. Historisch ist der Ismaelismus ein Zweig des Islam, der aus dem
Streit um die rechtmäßige Nachfolge des Propheten Mohammed entstanden ist. Der derzeitige, vierte Aga Khan ist nach ismaelitischer Auffassung der 49. Nachfolger des Propheten und letzte Autorität in allen Fragen der Interpretation des Korans.
Diese Auslegung erfolgt sehr modern. Aufgabe eines jeden Ismaeliten ist es, sich weiterzubilden und ständig neue Kenntnisse zu erwerben. Es gibt dabei keine Tabus. "Der Prophet kannte noch keine Computer und noch keine moderne Physik", räumt Ramadon alle Denkverbote beiseite. Frauen sind nach ismaelitischer Auffassung völlig gleichberechtigt und tragen auch keine Kopftücher. Wer will, kann gern eine Moschee bauen, im allgemeinen trifft man sich aber zu Hause, um gemeinsam aus dem Koran zu lesen, zu beten und religiöse Fragen zu diskutieren.
Quelle:
SWR