Es ist jedoch auch einfach zu glauben, dass a) Leipzig offensichtlich der einzige Club ist, der keine geringen Zuwendungen hat UND b) dass diese Zuwendungen gleichzeitig aus dem Nichts Erfolg bringen.
Hat das irgendjemand getan?
Wahrscheinlich nicht, muss ich mir ausgedacht haben.
Wenn ich mir den Kader anschaue, dann befindet sich dort kein Spieler, der in den letzten Jahren irgendwo eingeschlagen hat und wenn, dann reden wir hier von ausländischen Clubs, die der 2. oder 3. deutschen Liga entsprächen.
Es wurden sehr viele Spieler gekauft die nur auf Grund ihres jungen Alters noch nicht bei hochklassigen Vereinen gespielt und eingeschlagen haben. Aber selbst da sind Spieler dabei, die trotz ihrer jungen Jahre schon hochklassig Fußball gespielt haben (Werner, Selke, Forsberg u.a). Viele waren auch schon trotz ihrer jungen Jahre Nationalspieler. Insgesamt waren alles Spieler die auch bei anderen Vereinen als mehr als hoffnungsvollen Talenten auf den Zettel standen. Diese konnten diese Spieler auf Grund der zahlfreudigen Konkurrenz aus Leipzig nicht verpflichten konnten. Also da ist kaum ein Spieler dabei über dessen Entwicklung man überrascht sein braucht.
Ok, ein paar vorher nicht unbekannte Spieler haben sie in ihren Reihen, es bedarf jedoch mehr als 11 recht guten Spielern und das habe ich dem Kader vorher nicht zugetraut. Da haben offensichtlich die Scouts von Onkel Dagobert sehr gute Arbeit geleistet, schließlich ist es die Mannschaftsleistung, die derzeit überragt.
Wer hat denn gejammert, als Gazprom Schalke "gekauft" hat? Wer kritisiert, dass Telekom, adidas und Allianz den Münchner massig Milliionen zustecken? Evonik in Dortmund, Bayer in Leverkusen, Volkswagen in Wolfburg, Kühne in Hamburg ... Dürfen diese Vereine das, weil sie schon länger exisitieren? Widerspricht das nicht dem "romantischen" Denken des treuen Traditions-Fans?
Wer die Fußballfanszene schon länger beobachtet oder besser noch darin aktiv ist weiß, dass da sehr viel nicht nur gejammert wurde, sondern sehr viel dagegen getan wurde. Auch wenn es gegen den eigenen Verein ging. Ich finde es richtig und wichtig, dass Fußballfans sich gegen RB engagieren. Denn das RB-Konstrukt stellt einfach noch mal eine neue Dimension dar und das auf mehreren Ebenen. Ein Bespiel: Im strengeren Sinne ist es nämlich kein Sportverein und Fußball ist meiner Meinung nach ein Wettkampf von Sportvereinen. Man könnte hier noch weitere Beispiele anführen.
Ansichtssache, deine Position kann ich nachvollziehen, ich finde auch nicht alles supidupi bei der "Firmenleitungsvision". Werfen wir doch dann aber neben RB auch alle anderen Nichtvereine aus der Bundesliga und fangen gleich mit der Bayern München AG (existiert seit 2001) und Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA (seit 1999) an.
Es passt ins gesellschaftliche Bild, welches sich in Deutschland mehr und mehr entwickelt, Gönnen ist out.
Ohje. Was für eine Aussage. Vor allem welch Vergleich. Bei den Fans geht es bei keiner mir bekannten Aktion gegen Leipzig um "Gönnen". Kennst du welche oder gar Fans die sich aus diesem Grund gegen Leipzig engagieren?
Das würden natürlich nur extrem wenige Fans zugeben. Der gemeine Fan möchte Erfolg seiner Mannschaft, weiß aber auch, dass die Spieler sich nicht für ein kleines Handgeld die Schuhe dreckig machen. Somit akzeptiert er, dass das Vorbild ein Gehalt empfängt, welches deutlich höher ist als das eigene. Nun nimmt jemand anderes "etwas" Geld in die Hand und lockt dadurch (sicherlich keine schlechten) jungen Spieler an. Der Fan des nicht so zahlungskräftigen Vereins ist enttäuscht und muss dies evtl. zum Ausdruck bringen. Was macht er? Gegen den Sponsor des anderen schießen. RB hat nichts verbrochen (auch wenn das andere anders sehen), es handelt sich großteils um Missgunst.
Der regionale Fußballfan ist froh, dass nun auch hier jemand Geld investiert hat und dass oberklassiger Fußball möglich ist.
Ich kann diese Begeisterung für einen Plastikklub nicht nachvollziehen. Ich würde meinen Verein lieber in der dritten Liga (oder noch tiefer) unterstützen als ein Werbe- und Entertainmentprodukt nach amerikanischen Vorbild anzuschauen. Mein Herzensklub spielt morgen gegen Leipzig und ich werde bewusst nicht ins Stadion gehen und hoffe trotzdem inständig auf einen Sieg und dass es auch morgen wieder Protest gegen RB geben wird.
Für mich ist es ähnlich wie bei Musik. Auch da würde ich nie ein Kunstprodukt wie eine Castingband unterstützen sondern immer etwas gewachsenes oder wachsendes.
„Der Verein gehört nicht einem Menschen. Der Verein gehört den Menschen und Mitgliedern,
die sich mit ihm identifizieren!“ (Christian Streich)
Werbe- und Entertainmentprodukt?
ok, ich muss bei meinem nächsten Stadionbesuch mal darauf achten und wahrscheinlich fordern müssen, dass man mich unterhält (neben den 90 Minuten Fußball), natürlich mit großer Red Bull Show! Ich kann dich getrost zu einem Spiel einladen, damit du dir ein echtes Bild hier machen kannst, du würdest aber sowieso ablehnen, was ich auch akzeptiere.
Ich freue mich über jedes Saison, die Freiburg in der 1. Liga spielt, weil sie halt häufig erfrischend auftreten. Sicherlich wäre manchmal mehr drin, wenn die sehr guten Spieler nicht abwandern würden. Man kann sie ja mal fragen, was ihre Beweggründe sind und warum sie sich offenbar nicht mehr mit dem Verein identifizieren.
Ich will keineswegs RB Leipzig glorifizieren, aber einige sollten einfach "die Kirche im Dorf lassen", dann lebt es sich auch ruhiger.
Dass ich hier im Forum keine Zustimmung finde, war mir vorher klar. Es wollte nur mal wieder den Fußballstammtisch beleben