Was ist hier eigentlich los? Nichts? Wie kann das sein, nachdem gestern ein neues "Yps mit Gimmick" völlig neuer Art aufgelegt wurde?
Muss gestehen, dass ich dem Vorgang ambivalent gegenüberstehe. Dagmar Metzger mal außen vor, die ist schlicht ihrer Linie treu geblieben; läuft bei mir seit Anfang an unter hohen Respekt. Den haben sich die anderen drei eigentlich auch verdient, irgendwie, aus der Fraktion auszuscheren. Aber unter diesen Umständen? Immerhin ja noch vor der Wahl. Aber die Pressekonferenz gestern hat die Frage nach den Beweggründen nicht wirklich beantwortet. Da wurde auf Signale aus dem eigenen Wahlkreis verwiesen - offensichtlich waren diese Gestalten aber nicht in der Lage, diese Signale auch entsprechend in Partei und Fraktion zu vertreten, und das obwohl sie offensichtlich der eigenen Gesinnung entsprechen. Zeigt mir, dass es mit dem Rückgrat nicht allzuweit her sein kann und lässt mich vermuten, diese Gestalten sind als Abgeordnete völlig ungeeignet.
Oh, wie ich gerade sehe, habe Yps mit Frau Tesch nie das persönliche Gespräch gesucht, nie sei sie gefragt worden, ob sie wirklich mitwählen werde (Zeit.de), die Arme. Das ist doch Sandkasten, die Frau ist doch in jedem Kreistag überfordert.
Lässt auch vermuten, gebe ich zu, dass die Wahl doch nicht sauber vorbereitet gewesen sein könnte - trotzdem gabe es genug Gelegenheit, sich zu erklären, die Vorbereitungen liefen ja nicht über 23 Stunden. Spätestens die Probeabstimmung hätte platzen müssen. Von hier aus der Ferne war das für mich alles ausreichend, was an Vorbereitung und Gesprächen gelaufen ist.
Das Geseier um das gebrochene Wahlversprechen geht mir im Übrigen total auf den Sack. Das Wahlergebnis ist so, wie es ist, und daraus muss man das politisch Machbare machen. Das lose Yps-Angebot eine Großen Koalition ohne Koch wurde aber ja auch nicht weiter diskutiert, da liegt die Hälfte des Balles im Schwarzen Feld. Die sogenannten Liberalen verweigern sich ja auch fröhlich einer Ampel. Was bliebe, ist das, was heute nicht stattfindet.
Jetzt findet sich vielleicht noch Jamaika für Neuwahlen zusammen, mehr dürfte nicht möglich sein, und alle anderen dürften da mitziehen.
Erschreckend aber trotzdem die Aussage, es habe - meine Zusammenfassung - eine nicht zu unterschätzende Grundstimmung in Partei, Fraktion, Wahlkreisen gegeben, den Yps-Weg nicht mitzugehen. In Partei und Fraktion - ich erwarte zurzeit nicht, dass Yps dies kurz- bis mittelfristig überlebt, denn die Fraktion steht zu einem großen Teil wohl nicht hinter ihrer Vorsitzenden. Ansonsten wird sie bei Neuwahlen keine großartigen Erfolge einfahren können; Spitzenkandidat sollte Walter werden, der hat ja kein Glaubwürdigkeitsproblem, landet dann aber auf Augenhöhe mit den Linken.