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Der politische Thread

Offline Jimmy The Exploder

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Antwort #2325 am: 04. Februar 2009 um 21:49


...diese regelung soll natürlich nur für jene unternehmen gelten denen jetzt das geld nachgeschmissen wird!
denn warum zum teufel sollen 15 millionen der 9,4 milliarden (4 milliarden folgen noch) die GM bekommt sofort in die tasche eines managers wandern...?

Warum ist genau die Frage. Wenn das keine korruptionsbedingten Summen sind, ist alles ok, was das Unternehmen ausgeben möchte.
und das zweite Warum wäre leicht beantwortet: damit er die Kohle investiert oder einer Bank anvertraut, die das ebenfalls investiert. alles fließt. ;)

keinem Unternehmen wird sinnlos Geld hinterhergeworfen - (vergessen wir die Steinkohle-Subventionierung in D). Ich meine, es geht um einen Menge Arbeitsplätze, Kreditforderungen, Rentenansprüche. Was hier allerdings ebenfalls nciht vorkam ist diese ominöse Transparenz. Bei GM wusste man schon seit mehreren Jahren um Strukturprobleme, die zZt.einfach nur noch etwas schneller kulminieren. Verschuldungskultur adé - das wäre mein Wunsch.

@jobst:
uh, danke für den Einblick. Das ist hochinteressant und erklärt natürlich einiges. Was mich dennoch wundert ist die  für amerikanische Verhältnisse tatsächlich geringe Summe von 500.000 Eus. - wobei...Verhandlungsgrundlage warscheinlich...
...and to be yourself is not that easy.


Offline tirol

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Antwort #2326 am: 04. Februar 2009 um 22:08


...diese regelung soll natürlich nur für jene unternehmen gelten denen jetzt das geld nachgeschmissen wird!
denn warum zum teufel sollen 15 millionen der 9,4 milliarden (4 milliarden folgen noch) die GM bekommt sofort in die tasche eines managers wandern...?

Warum ist genau die Frage. Wenn das keine korruptionsbedingten Summen sind, ist alles ok, was das Unternehmen ausgeben möchte.
und das zweite Warum wäre leicht beantwortet: damit er die Kohle investiert oder einer Bank anvertraut, die das ebenfalls investiert. alles fließt. ;)


keinem Unternehmen wird sinnlos Geld hinterhergeworfen - (vergessen wir die Steinkohle-Subventionierung in D). Ich meine, es geht um einen Menge Arbeitsplätze, Kreditforderungen, Rentenansprüche. Was hier allerdings ebenfalls nciht vorkam ist diese ominöse Transparenz. Bei GM wusste man schon seit mehreren Jahren um Strukturprobleme, die zZt.einfach nur noch etwas schneller kulminieren. Verschuldungskultur adé - das wäre mein Wunsch.

@jobst:
uh, danke für den Einblick. Das ist hochinteressant und erklärt natürlich einiges. Was mich dennoch wundert ist die  für amerikanische Verhältnisse tatsächlich geringe Summe von 500.000 Eus. - wobei...Verhandlungsgrundlage warscheinlich...

also besser dem manager das geld geben als ausstehende mitarbeitergehälter zu zahlen...? hmmm...
also besser dem manager das geld geben und die mitarbeitergehälter mit dem geld des rettungspaketes bezahlen? hmmm...
also besser dem manager das geld geben und die kosten der bonuszahlungen trägt das rettungspaket? hmmm...

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Offline Jimmy The Exploder

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Antwort #2327 am: 04. Februar 2009 um 22:22


...diese regelung soll natürlich nur für jene unternehmen gelten denen jetzt das geld nachgeschmissen wird!
denn warum zum teufel sollen 15 millionen der 9,4 milliarden (4 milliarden folgen noch) die GM bekommt sofort in die tasche eines managers wandern...?

Warum ist genau die Frage. Wenn das keine korruptionsbedingten Summen sind, ist alles ok, was das Unternehmen ausgeben möchte.
und das zweite Warum wäre leicht beantwortet: damit er die Kohle investiert oder einer Bank anvertraut, die das ebenfalls investiert. alles fließt. ;)


keinem Unternehmen wird sinnlos Geld hinterhergeworfen - (vergessen wir die Steinkohle-Subventionierung in D). Ich meine, es geht um einen Menge Arbeitsplätze, Kreditforderungen, Rentenansprüche. Was hier allerdings ebenfalls nciht vorkam ist diese ominöse Transparenz. Bei GM wusste man schon seit mehreren Jahren um Strukturprobleme, die zZt.einfach nur noch etwas schneller kulminieren. Verschuldungskultur adé - das wäre mein Wunsch.

@jobst:
uh, danke für den Einblick. Das ist hochinteressant und erklärt natürlich einiges. Was mich dennoch wundert ist die  für amerikanische Verhältnisse tatsächlich geringe Summe von 500.000 Eus. - wobei...Verhandlungsgrundlage warscheinlich...

also besser dem manager das geld geben als ausstehende mitarbeitergehälter zu zahlen...? hmmm...
also besser dem manager das geld geben und die mitarbeitergehälter mit dem geld des rettungspaketes bezahlen? hmmm...
also besser dem manager das geld geben und die kosten der bonuszahlungen trägt das rettungspaket? hmmm...



sorry, ich kann dir noch nicht folgen.
ich steh zugegeben nicht im Stoff, was die Auflagen an das Unternehmen angeht. Ich schätze, dass es Zielsstellungen gibt, deren Umsetzung im Entscheidungsbereich des Vorstandes liegt - und wenn das mit solchen Summen abläuft...tjoa. Aber da lass ich mich auch gerne aufklären.
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EckSchneckWeg

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Antwort #2328 am: 05. Februar 2009 um 01:26


...diese regelung soll natürlich nur für jene unternehmen gelten denen jetzt das geld nachgeschmissen wird!
denn warum zum teufel sollen 15 millionen der 9,4 milliarden (4 milliarden folgen noch) die GM bekommt sofort in die tasche eines managers wandern...?

Warum ist genau die Frage. Wenn das keine korruptionsbedingten Summen sind, ist alles ok, was das Unternehmen ausgeben möchte.
und das zweite Warum wäre leicht beantwortet: damit er die Kohle investiert oder einer Bank anvertraut, die das ebenfalls investiert. alles fließt. ;)


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@jobst:
uh, danke für den Einblick. Das ist hochinteressant und erklärt natürlich einiges. Was mich dennoch wundert ist die  für amerikanische Verhältnisse tatsächlich geringe Summe von 500.000 Eus. - wobei...Verhandlungsgrundlage warscheinlich...

also besser dem manager das geld geben als ausstehende mitarbeitergehälter zu zahlen...? hmmm...
also besser dem manager das geld geben und die mitarbeitergehälter mit dem geld des rettungspaketes bezahlen? hmmm...
also besser dem manager das geld geben und die kosten der bonuszahlungen trägt das rettungspaket? hmmm...



sorry, ich kann dir noch nicht folgen.
ich steh zugegeben nicht im Stoff, was die Auflagen an das Unternehmen angeht. Ich schätze, dass es Zielsstellungen gibt, deren Umsetzung im Entscheidungsbereich des Vorstandes liegt - und wenn das mit solchen Summen abläuft...tjoa. Aber da lass ich mich auch gerne aufklären.

Dazu ein Telepolis-Artikel:

Allerdings gibt es eine ganze Reihe von Schlupflöchern: Unternehmen, die sich mit Staatsgeldern subventionieren lassen, können ihren Managern beispielsweise dann mehr als 500.000 Dollar jährlich bezahlen, wenn dies in Anteilsscheinen geschieht, welche von den Managern so lange nicht verkauft werden dürfen, bis die Staatshilfen zurückbezahlt sind. Gilt eine Firma als "generell gesund" kann sie ebenfalls höhere Gehälter zahlen, wenn sie diese offen legt und die Aktionäre befragt. Allerdings soll deren Votum nicht bindend sein. Weil die 500.000-Dollar-Regelung zudem nur Wirkung für die Zukunft entfalten soll, könnten die Manager von AIG, der Bank of America und der Citigroup weiterhin Gehälter in unbegrenzter Höhe beziehen.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29680/1.html

Ansonsten hat jobst das vollkommen korrekt analysiert; Obamas Berater sind u.a. viele alte Clinton-Leute, die dieselben Fehler nicht zweimal machen werden.



Offline tirol

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Antwort #2329 am: 06. Februar 2009 um 18:05


...diese regelung soll natürlich nur für jene unternehmen gelten denen jetzt das geld nachgeschmissen wird!
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Warum ist genau die Frage. Wenn das keine korruptionsbedingten Summen sind, ist alles ok, was das Unternehmen ausgeben möchte.
und das zweite Warum wäre leicht beantwortet: damit er die Kohle investiert oder einer Bank anvertraut, die das ebenfalls investiert. alles fließt. ;)


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@jobst:
uh, danke für den Einblick. Das ist hochinteressant und erklärt natürlich einiges. Was mich dennoch wundert ist die  für amerikanische Verhältnisse tatsächlich geringe Summe von 500.000 Eus. - wobei...Verhandlungsgrundlage warscheinlich...

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sorry, ich kann dir noch nicht folgen.
ich steh zugegeben nicht im Stoff, was die Auflagen an das Unternehmen angeht. Ich schätze, dass es Zielsstellungen gibt, deren Umsetzung im Entscheidungsbereich des Vorstandes liegt - und wenn das mit solchen Summen abläuft...tjoa. Aber da lass ich mich auch gerne aufklären.

was verstehst du genau nicht...?

ich finde es einfach nicht korrekt, wenn sich unternehmen selbst belohnen (bzw. ihre manager, den vorstand usw.), wenn sie milliardenverluste verzeichnen!
vor allem wenn diese zahlungen schlussendlich vom staat gesponsert werden!


schön und gut mit dem fließen des geldes..., aber es fließt in die falschen taschen ;-)
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Antwort #2330 am: 06. Februar 2009 um 19:16
So, jetzt will ich auch mal zwei bis drei Worte verlieren...

Also ich sehe das eher wie Jimmy. Diese ganze Managergehälterdiskussion ist irgendwie eine Panikmache, die realwirtschaftlich nichts bringt, wenngleich sie im Grunde menschlich nachvollziehbar ist.

Wenn ein Unternehmen Verluste einfährt und ggf. noch staatliche Subventionen einkassiert damit Arbeitsplätze erhalten werden können, dann verstehe ich auch nicht, warum die Konzernführung sich die eigene Misswirtschaft privat vergolden läßt. Das ist gerade in Deutschland, wo gesamtgesellschaftlich gesehen noch ein relativ hoher Konsens über Gerechtigkeit bei der Einkommensverteilung (für gewöhnlich wird sich da noch irgendwo am Leistungsprinzip orientiert) herrscht, ein verständliches Thema. Ein Jahresgehalt von sagen wir 4 Millionen Euro netto ist nunmal generell schwer zu rechtfertigen. Was ist denn der Gegenwert von einer Arbeitsleistung, die so viel wert ist? Das ist nicht durchschauber, schon gar nicht wenn das Unternehmen Entlassungen tätigt und der Aktienkurs unter das moralische Niveau von Paris Hilton abstürzt. Körperlich kann niemand 4 Mios im Jahr erwirtschaften, das geht nicht! Da müsste er die Autos nicht nur zusammenschweißen, er müsste sie schon in biblischer Manier "erschaffen"... also praktisch aus Scheiße Gold machen! Es ist somit ein riesiger Kokolores, das Gehalt mit klassischen Begriffen rechtfertigen zu wollen. Man kann es eigentlich heutzutage nur über die sehr abstrakte "Verantwortung" lösen und genau DA liegt auch der Hase im Pfeffer. Manager von dem Kaliber tragen im allgemeinen eine enorme Verantwortung dem Unternehmen und vor allem den Menschen IM unternehmen gegenüber. Will heißen: Wer es heutzutage schafft, seinen Konzern in der globalen Welt auf Kurs zu halten und dabei auch noch seine Verantwortung den Beschäftigten gegenüber erfüllt und angemessene Löhne zahlt, ihnen Perspektiven gibt und ihre Arbeitsplätze sichert sowie neue schafft, der soll von mir aus auch solche Summen einkassieren. Dabei immer auf die Globalisierung zu schimpfen ist blinder Aktionismus, denn wenn wir ehrlich sind, generiert sich Wachstum und somit (wenn verantwortlich reinvestiert wird) auch die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen nunmal nur aus Wachstum und das ist ab einem gewissen Niveau nunmal über den Binnenmarkt nicht abzusichern.

Interessant wird es eh erst im Umkehrfall, denn die Verantwortung heißt für mich persönlich auch, daß im Mißerfolgsfall auch verantwortlich gehandelt wird. Will heißen: Abfindungen in Millionenhöhe sind Nonsens wenn man ein Unternehmen gegen die Wand fährt! Die Kohle mag vielleicht das Unternehmen an sich nicht retten wenn man sie quasi "spart", aber man käme in gewisser Weise eben seiner moralischen Verantwortung nach und mit so ein paar Millionen kann man seine Mitarbeiter, welche man entläßt, zumindest über einen Sozialplan etwas sanfter "fallen lassen". Ist nicht der Königsweg, aber immerhin etwas. Was verschwommen ist, ist eben diese Relation. Es ist viel zu leicht geworden nach dem Motto "und nach mir die Sintflut" zu verfahren.  Jede Mutter bringt ihrem Kind bei, daß es für den Blödsinn den es verzapft gerade zu stehen hat (mal vorausgesetzt es ist doof genug sich dabei auch noch erwischen zu lassen  ;)). Daraus resultiert halt unser Gerechtigkeitsbild, das momentan immer öfter ausgehebelt wird. Da liegt das Grundproblem bei der Sicht auf diese Diskussion. Die ganzen Banken pleite gehen zu lassen wäre aus Sicht des Staates ebenso unverantwortlich gewesen. Jimmys "alles fließt" beschreibt das ganz gut. Wenn die konkurs machen, ist auch Sense mit Krediten für die Wirtschaft. Wenn die wiederum Leute entläßt, bricht erstens der Konsum rapide ein und zweitens schießen die Sozialausgaben des Staates urplötzlich nach oben. Das heißt jetzt nicht, daß ich den Rettungsplan für gut halte, ganz im Gegenteil, meiner Meinung nach wird gerade da wo es nötig wäre viel zu wenig auf zweckgebundene Verwendung der Mittel und Re-Regulierung gedrängt;  aber am Ende ist er allemal besser als nichts zu tun und die Finanzbranche ins offene Messer laufen zu lassen. Heutzutage hängt doch alles miteinander zusammen, wenn irgendwo in Indochina die Grundstückspreise kollabieren, sinken in Miami die Pensionsfonds und in Deutschlad steigt der Einkaufspreis für... sagen wir mal: Litschis aus Botswana. Das sind alles keine Kausalzusammenhänge mehr, aber eben reale Auswirkungen die über das globale Finanzsystem in Bereichen eintreten, die keiner mehr vorausahnen kann.

Bei den Summen um die es da geht, sind 1,5 Millionen Abfindungen doch Peanuts... so zynisch das aus klingt. Und wenn ein Unternehmen läuft, soll der, der dafür verantwortlich ist mMn auch ein größeres Stück abhaben. Denn wer dafür die Verantwortung hat, daß 50.000 Menschen einen Job haben und vor allem behalten, der kann auch mehr einsacken. Nur wie gesagt, wenns bergab geht, dann soll auch entsprechend dafür grade gestanden werden. Man kann grundsätzlich nicht Marktwirtschaft spielen und im gleichen Atemzug die Gehälter vereinheitlichen wollen... idealistisch nachvollziehbar, aber wenn man sich für ein "System" entscheidet, muß man auch das in Kauf nehmen, was einem daran nicht passt. Drum heißt es ja "Privatwirtschaft" und nicht "Staatswirtschaft".

Managergehälter, insbesondere bei krisengeschüttelten Unternehmen, zu beschneiden birgt letztendlich auch eine riesige Gefahr: Die wirklich guten Manager, die, die das Unternehmen braucht, werden dort eben gerade nicht anheuern! Und dann hat man unterm Strich eben genau das erreicht, was man von Staatsseite her garantiert umgehen will: Subentionen in den Wind geschossen UND Tausende von Menschen mehr in der sozialen Sicherung. Als Fazit würde ich für mich mal festhalten, daß man diese Posten halt nicht nur danach besetzen darf, wer sein Wirtschaftsstudium mit Bravour abgeschlossen hat und möglichst skrupellos den Gewinn der Aktionäre binnen eineinhalf Jahren in die Höhe schraubt, sondern halt auch mal drauf achtet, daß die Leute eine gewisse soziale Kompetenz mitbringen. Dann kommt das mit der Transparenz fast schon zwangsläufig zustande weil Investitionen AM oder IN DEN Arbeitsplatz nunmal physisch erlebt werden und die Gelder nicht in Form von Dividenden auf den Nummernkonten dieser Welt versauern.

... na gut, war jetzt das eine oder andere Wort mehr... aber egal, ist ja Wochenende!  :)
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Antwort #2331 am: 08. Februar 2009 um 11:31
Da muss ich auch noch einen Einwurf machen.

Dass alles fließt ist schön gesagt und sicherlich auch wichtig für alle. Und ich teile die Einschätzung  Evens für die schier undurchschaubare Wichtung einzelner Personen im Konstrukt Wirtschaft.

Wirtschaftern ein soziales Gewissen anzudichten ist allerdings relativ blauäugig. Bis zum Aufstieg auf einen Chefsessel sind es einzig und allein die branchenüblichen Statuten und die Frage unter welchen Bedingungen der Unterstellte am effizientesten Leistung erbringt, die die soziale Komponente einer Entscheidung beeinflussen. Gewinn ist der Schlüssel – die Tomate ausquetschen, bis nichts mehr geht. So läuft das und ist sicherlich nichts neues.

In einer kapitalistischen Marktwirtschaft regelt sich alles selbst – ob zum Guten oder zum Schlechten sei mal dahingestellt und soll hier nicht weiter beschrieben werden.
Fakt ist, dass Fehler jedweder Art nur einmal gemacht werden und der Markt darauf reagiert bzw. das Unternehmen daraus lernt.

Manager werden entlassen (ob mit oder ohne Abfindung – egal) und die Unternehmensstrategie wird angepasst. Beispielsweise entdecken viele Großbanken nun wieder den Kleinkunden und dessen Sparstrumpf – da dieser ein solides Grundgerüst für eine Bank bietet.

Just in diesem Moment erdreistet sich der Staat unter dem Vorwand helfen zu wollen/ Arbeitsplätze schützen zu wollen/ regulieren zu wollen – einzugreifen, indem er Geld in das System pumpt. Dass von dem vielen vielen Steuergeld – welches ja weniger bar/ real fließt sondern vielmehr durch Sicherheiten nicht alles ankommt ist absolut klar. Welchen Platz haben wir derzeit auf der Korruptionsskala?

Führende Marktstrategen sagen voraus, dass dieser immense Eingriff eine weitere Blase züchtet, die genauso platzen wird, wie die jetzige. Das ist wie das Hätscheln eines Kindes, welches nie aus Fehlern lernen kann, da die Eltern diese abfedern/ relativieren.


UND das ist das Problem welches ich sehe. Der Staat greift ein, eine Marktbereinigung um Spekulanten und Missetäter findet nicht oder unzureichend satt, größere Verschuldung des Staates, absehbar höhere Steuern, sinnfreie Quersubventionierung der Automobilbranche.

Dadurch wird – so glaub ich – der Preis den wir alle zahlen – über einen längeren Zeitraum viel größer. Da stören die Millionen Abfindungen wohl keinen mehr. Es wird nur offenbar, wo unser System mittlerweile steht.
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Antwort #2332 am: 27. September 2009 um 19:01
Ich reanimiere das Ding mal wieder (aus gegebenem Anlaß). Wenn ich mir so die Hochrechnungen angucke, weiß ich nicht so recht was ich davon halten soll. Wo sind die Volksparteien hin? Wie zum Henker kann die SPD so absacken und mitten in der Krise ausgerechnet die FDP so einen Aufschwung erhalten?!? Jetzt mal komplett wertfrei, aber haben unkontrollierte Märkte uns das nicht erst alles eingebrockt?! Verstehe ich nicht. Mal abwarten was die neue Koalition so veranstaltet, aber ich habe da so meine Zweifel, daß uns das am Ende gefallen wird.  ::)

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Boomy Reloaded

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Antwort #2333 am: 27. September 2009 um 19:06
Ich reanimiere das Ding mal wieder (aus gegebenem Anlaß). Wenn ich mir so die Hochrechnungen angucke, weiß ich nicht so recht was ich davon halten soll. Wo sind die Volksparteien hin? Wie zum Henker kann die SPD so absacken und mitten in der Krise ausgerechnet die FDP so einen Aufschwung erhalten?!? Jetzt mal komplett wertfrei, aber haben unkontrollierte Märkte uns das nicht erst alles eingebrockt?! Verstehe ich nicht. Mal abwarten was die neue Koalition so veranstaltet, aber ich habe da so meine Zweifel, daß uns das am Ende gefallen wird.  ::)


Genau das erschreckt mich auch seit Wochen! Die FDP ist die Partei, die am meisten für all das steht, was die Wirtschaftskrise ausgelöst hat. Aber Westerwelle ist beim Volk der Messias.

Ich frag mich nur, ob Westerwelle jetzt wirklich Außenminister wird. Wäre ja eigentlich (aus seiner Sicht) totaler Quark, weil er sich da als Wirtschaftspolitiker am wenigsten profilieren kann...bin ja mal gespannt.


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Antwort #2334 am: 27. September 2009 um 19:11
Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient!! Das wirft kein gutes Licht auf unser Volk. Wir werden in 4 Jahren sehen was uns der Quark heute gebracht hat!!
Der Kopf ist rund damit das Denken die Richtung wechseln kann.


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Antwort #2335 am: 27. September 2009 um 19:18
Ich bin mir sicher das es mit der FDP ab dem heutigen Tag wieder bergab gehen wird. In der Opposition kann man sich ja soooo schön mit populistischen Sprüchen profilieren (siehe Linkspartei), wenn man dann aber tatsächlich mal wieder mitgestalten muss, merken die Leute auch wieder was der Westerwelle eigentlich für ein Schwätzer ist. Was für ein Feiertag für Bänker, Hedgefondmanager und Atomkraftwerkbetreiber  ::)
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Offline Elrohir

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Antwort #2336 am: 27. September 2009 um 19:19
Ich versteh überhaupt nichts mehr. Wie können denn so viele so blind sein! Die Quittung dafür werden wir dann schon noch bekommen.
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Antwort #2337 am: 27. September 2009 um 19:43
Wenn sich das alles wieder etwas beruhigt hat in ein paar Wochen wird man sich in der Opposition erst mal gewahr werden, daß man zwar eine linke Mehrheit im Bundestag hat, damit in der Opposition aber nix anfangen kann in der jetzigen Situation. Die SPD hat zwar den Anspruch ein starker Opositionsführer zu sein, aber wie will sie den denn durchsetzen?!? Die Linken werden wieder den selbstgerechten Phrasendrescher spielen und gerade im Bereich der Sozialpolitik/Sozialabbau wird man sich - zumal mit den etwas orientierungslos wirkenden Grünen - Schwarz - Gelb nicht entsprechend erwehren können. IMO wird uns aber genau das in den nächsten 4 Jahren blühen.

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Antwort #2338 am: 27. September 2009 um 19:55
Wenn sich das alles wieder etwas beruhigt hat in ein paar Wochen wird man sich in der Opposition erst mal gewahr werden, daß man zwar eine linke Mehrheit im Bundestag hat, damit in der Opposition aber nix anfangen kann in der jetzigen Situation. Die SPD hat zwar den Anspruch ein starker Opositionsführer zu sein, aber wie will sie den denn durchsetzen?!? Die Linken werden wieder den selbstgerechten Phrasendrescher spielen und gerade im Bereich der Sozialpolitik/Sozialabbau wird man sich - zumal mit den etwas orientierungslos wirkenden Grünen - Schwarz - Gelb nicht entsprechend erwehren können. IMO wird uns aber genau das in den nächsten 4 Jahren blühen.

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Ich hab den fetten Satz jetzt mehrmals gelesen und versteh ihn nicht. Von einer linken Mehrheit kann im Bundestag jetzt ja nicht mehr geredet werden. (oder ich verpeil irgendwas....)


Offline Evenflow

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Antwort #2339 am: 27. September 2009 um 20:01
23% SPD, 11% Grüne, 12% Linke mach 46% insgesamt (liegt immer noch knapp unter der Regierung, ich weiß)... aber ich wollte eigentlcih darauf hinaus, daß streng genommen die gesamte Opposition aus "linken" Parteien besteht, die aber untereinander zur Zeit derart unkompatibel sind, daß es ihnen nichts bringt. In den letzten Jahren waren Oppositionen ja immer wesentlich gemischter (mal die CDU mit drin, die FDP eigentlich immer seit 94 plus ein oder zwei der "linkeren" Parteien). So homogen war eine Opposition lange nicht mehr, aber eben auch nciht so zerstritten.
« Letzte Änderung: 27. September 2009 um 20:03 von Evenflow »
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