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I am Mine

Offline Stickman

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Antwort #45 am: 31. Dezember 2004 um 01:31
Da ist was dran, aber "The Full Moon" ist mir doch noch ein Rätsel...
Ich finde das Geniale an den Lyrics ist, dass es politische und persönliche Texte verschmeltzt
zum einen, die Reaktion zu 9/11. (ich verstehe es halt so)
zum anderen, eine Rückbesinnung auf das Wesentliche, (Sein Leben zu leben): "I know i was born and i knw that i'll die. The inbetween is mine)
Nach so einer Katastrophe erkennt man oft, wie kurz das Leben ist (sein kann) --siehe Südpazifik-- und dass man die Zeit, die man hat nutzt.

so, spät is. I geh.


Offline SatanClaus

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Antwort #46 am: 11. Januar 2005 um 16:13
Da ist was dran, aber "The Full Moon" ist mir doch noch ein Rätsel...

...naja, der Vollmond ist ja dran schuld, an der "high tide" ::) So hat sich mir das erklärt...kann aber auch völliger Blödsinn sein.
“People think common sense is common - but it's not.” (Don Cherry)


Hajü

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Antwort #47 am: 11. Januar 2005 um 22:22
Da ist was dran, aber "The Full Moon" ist mir doch noch ein Rätsel...

...naja, der Vollmond ist ja dran schuld, an der "high tide" ::) So hat sich mir das erklärt...kann aber auch völliger Blödsinn sein.

ich denke auch, dass das logisch und naturwissenschaftlich so zusammenpasst und zusammengehört.

Aber:

the ocean is full cuz everyone's crying
the full moon is looking for friends at high tide
the sorrow grows bigger when the sorrow's denied

die erste Zeile ist ein Causalsatz. Weil jedermann weint, ist der Ozean, das Meer voll. Das mag ja noch angehen.
In der folgenden - wie gesagt, dazu gehörenden Zeile findet dann eine Personalisierung des Mondes statt. Wie eine "handelnde Person" hat er die Attribute von Sinneswahrnehmung. Klingt hier dies Suchen nach Personen, Freunden an, die vermisst werden? So wird also ein Planet und das Meer zum Spiegel von Emotionen, hier des grossen Schmerzes gemacht. Das entspricht doch auch Alltagserfahrungen. Wie ist die Welt gefärbt, wenn wir schlechte Laune haben, oder depressiv sind? Oder uns freuen und glücklich sind... Mond und Meer werden hier (also auch) als Symbole gebraucht. Sehr schön finde ich, dass die beiden Zeilen ihre Zusammengehörigkeit auch so zeigen, dass im einen Fall die Naturwahrnehmung des Meeres am Anfang, im anderen am Ende steht. (tide als pars pro toto)

(Wahrscheinlich steht Mond und Meer hier noch für etwas anderes ....? Ich will das hier nicht auf "Spiegel der Seele" oder sowas beschränken. Ich glaube, das wäre zu "romantisch") Ich denke aber auch, dass schon mit diesem Gebrauch von Mond (dieser Mondchiffre) an die romantische Tradition erinnert werden soll. Entsprechende Texte haben wir alle schon vernommen. Sind "kollektives Gut". In diesen Texten erscheint der Mond, das Mondlicht oft als das Harmonisierende, die Widersprüche und das Gegensätzliche Übertünchende... Das Übertünchen und Harmonisieren findet hier eben gerade nicht statt!!! ... Ist nicht mehr möglich. Fast wirkt es auch so, als ob die Freunde in diesem Ozean gesucht und vermutet werden...

Es folgt ein Satz, der so etwas wie eine Moral oder Gesetzmässigkeit feststellt. Dieser bezieht sich auch wieder meiner Meinung nach auf die in den Anfangszeilen dargestellten Typen, die nicht die richtige Lehre aus dem Ereignis gezogen haben: Der Schmerz wird grösser, wenn man sich ihm nicht stellt. Wenn man verdrängt.

Und - dasselbe beobachten wir bei der jetzigen Flutkatastrophe (mit ihren wohl unfassbaren Schäden) wieder in der einfach weiter stattfindenden kunterbunten Mischung in den Medien, in der daraus sprechenden Devise, dass das Alltagsleben einfach weiterzugehen hat, in den Hinweisen sogar von Fischer, der sicherlich um die Problematiken von Tourismus in Entwicklungsländern weiss, dass das Reisen dorthin möglichst schnell weiterzugehen hat.  Verdrängung ist vorprogrammiert. Und die wird hier als schlecht und ungesund - sage ich mal - dargestellt. Das ist also ein durchaus lebendiger Text!!!!!! Ich halte diese Mahnung für aktuell und wichtig.... Hat das nicht etwas von einer Forderung nach Umkehr? (Aber hier spricht ein Ich für sich.........) Trotzdem!

Also: ich will hier nicht die Unlogik der zweiten Zeile aus der Welt schaffen. Die halte ich für ganz notwendig. Und auch dies ganz unmittelbare eigentlich doch unvermittelte Folgen dieser Gedankensentenz auf die beiden "Naturzeilen" muss festgestellt werden. Dies Ich, das hier spricht, befindet sich nicht in einer "harmonisch geordneten Welt".  Ich glaube, dies (ich nenn es mal) "Ungeordnete" ist ein wichtiges Stilmerkmal des Textes. Und - er kommt mir andererseits so ordentlich gewebt wie ein Teppichmuster vor - durch diese Wiederholungen des "I am mine" - und "..there's no need to hide" usw. (Wiederholung und Modifikation...) Da hat der Text eine "strenge" Struktur. Eine andere Ordnung (Haltung) ist es, die jetzt Halt und Orientierung gibt???

(Da müssen wir aber echt noch mal herangehen und weniger "global" :-\.)

H.
« Letzte Änderung: 12. Januar 2005 um 00:08 von Hajü »


Offline tanzi

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Antwort #48 am: 05. Mai 2006 um 10:55
Nehme an, dass viele von euch die "Live at the Garden"-DVD haben. Dort lässt Eddie bei der Ansage des Songs eigentlich keine Zweifel offen, dass es um den 11. September geht...
Thank you for the music!


Offline Cook Rock

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Antwort #49 am: 24. September 2007 um 22:14
Habe mir den thread gerade mal durchgelesen. Ich glaube auch das es sich um den 9.11 handelt und natürlich über jedes einzelne Lebewesen.
Wollte nur zu den Textzeilen etwas loswerden:

the north is to south what the clock is to time
there's east and there's west and there's everywhere life

ich würde auch sagen das mit Norden und Süden der Bürgerkrieg gemeint ist und mit Uhr und Zeit ist einfach gemeint, das beides zusammen gehört und eins nicht ohne das andere kann, genau wie der norden und süden.
Bei der zweiten zeile, da ist osten da ist westen und es gibt dort überall leben, d.h. meiner Meinung nach mit osten ist natürlich die östliche welt (die "achse des Bösen") und mit westliche welt (die "guten amerikaner") gemeint, aber es gibt überall dort leben, und wird sollten friedlich miteinander leben. So deute ich diese Zeilen.
Rock´n´Roll
Rock´n´Roll kann die Welt retten.